Schlagwort: Heterogenität

  • AER14 | 2018 | Kunst | Rassismuskritik | Vermittlung Über Fragilität und Widerständigkeit


    Nanna L
    üth

    Demokratiebildung. Kunst/Vermittlung gegen Rassismus

    In ihrem Editorial stellt Nanna Lüth dem Topos der Parteilichkeit im Feld kritischer Kunstvermittlung politikdidaktische Diskussionen über Kontroversität gegenüber. Sie verweist auf die Potenziale künstlerischer Bildung zur Differenzierung von Wahrnehmung und zur Sichtbarmachung von minorisierten Perspektiven als Bedingungen für ein demokratisches Zusammenleben, wie sie in den Beiträgen dieser Ausgabe geschildert werden. Dabei gerät die Fragilität der Position von Akteur_innen, die gegen Diskriminierung arbeiten, in den Blick, sowie die Notwendigkeit, sich mit Affekten, Empowerment und (Selbst-)Sorge auseinanderzusetzen.

    Editorial herunterladen (DE)
    Zur Kurzbiografie von Nanna Lüth (DE/EN)


    Nanna Lüth

    Pedagogy for Democracy. Art/Education against Racism

    In her editorial, Nanna Lüth connects the issue of partiality within the field of critical art education to discussions about the notion of controversy in political pedagogy. Art education, she points out, has the potential to differentiate perceptions and to render visible the perspective of those who are minoritized—both preconditions for living together in a democratic society, a theme explored in the contributions to AER 14. The fragile position of those who work against discrimination is becoming ever more apparent, rendering all the more urgent the need to confront the issues of affect, empowerment and of (self) care.

    Bio note of Nanna Lüth (DE/EN)

  • Art Education Research °14


    Kunst | Rassismuskritik | Vermittlung

    Ü
    ber Fragilität und Widerständigkeit

    Herausgeberin: Nanna Lüth

    Nanna Lüth hat diese neue Ausgabe von Art Education Research zusammengestellt, die sich, unter dem Eindruck der jüngsten politischen Entwicklungen in Europa – dem Erstarken rechter Parteien und der Zunahme von «Ideologien der Ungleichwertigkeit» (Heinrich Böll Stiftung 2016) – den Herausforderungen von rassismuskritisch positionierter Arbeit in Kunst und Vermittlung widmet. Aïcha Diallo und Danja Erni, die seit Sommer 2016 gemeinsam die KontextSchule, eine Fortbildung für Berliner Lehrer*innen und Künstler*innen leiten, reflektieren über den Prozess, eine diskriminierungskritische Ausrichtung in der KontextSchule umzusetzen. Ausgehend von den eigenen «Bildern im Kopf» skizzieren sie Utopien und Erfolge, aber auch die Grenzen, Verletzbarkeiten und das «Stolpern im Lernprozess». Auch Nana Adusei-Poku widmet sich in «Alle müssen alles lernen, oder emotionale Arbeit» Rassismuskritik in der Institutionsentwicklung, basierend auf dem Projekt «WdKA makes a difference » in Rotterdam. Pascal Schwaighofers Artikel über einen nicht realisierten Auftrag für ein künstlerisches Projekt in einem Empfangs- und Verfahrenszentrum für Asylsuchende im Tessin gibt seltene Einblicke in Diskussionen vor dem Zustandekommen eines solchen Auftrags für öffentliche Kunst und verweist auf das Zusammenspiel von Repräsentation und Entrechtung. Ayşe Güleç stellt Maßnahmen gegen das Leise-Stellen von migrantisch situiertem Wissen über den NSU-Komplex im Rahmen von Ausstellung und Vermittlung auf der documenta 14 dar.

     


    Art | A Critical Perspective on Racism | Art Education
    On Fragility and Resistance

    Editor: Nanna Lüth

    Recent political developments in Europe—the growing strength of right-wing parties and the growth of “ideologies of inequality” (Heinrich Böll Foundation 2016)—motivated Nanna Lüth to edit this issue of Art Education Research that focuses on the challenges related to work in art and art education that takes a critical perspective on racism. Since summer 2016, Aïcha Diallo and Danja Erni have been directing the KontextSchule in Berlin, a place for the continuing education of teachers and artists. In this issue, they reflect on their experience of integrating a critique of discriminatory practices into the KontextSchule’s program. Aware of their own “mental images,” they chart not only utopias and triumphs but also the borders, points of vulnerability, and “stumbling blocks in the learning process.” Based on a project in Rotterdam, “WdKA makes a difference,” in her contribution, “Everyone has to learn everthing, or: emotional labor,” Nana Adusei-Poku also addresses issues related to developing a critical perspective on racism within the context of institutional development. Pascal Schwaighofer, in his article about a commission for an unrealized art project that was to have taken place in a reception and registration center for asylum seekers in the Swiss canton of Ticino, provides insights into the discussions that take place before commissions for such public art projects even come into being, and points to the connection between representation and the denial of rights. Ayşe Güleç considers ways to combat the silencing of migrant-situated knowledge about the terror committed by the “National Socialist Underground“ (NSU) and the institutionalized racism, upon which it is based, within the framework of an exhibition and presentation at documenta 14.
     



    → Nanna Lüth – Demokratiebildung. Kunst/Vermittlung gegen Rassismus (Editorial)

    → Nana Adusei-Poku – Alle müssen alles lernen oder: emotionale Arbeit

    → Aïcha Diallo und Danja Erni  Lernprozesse in der diskriminierungskritischen Kulturellen Bildungsarbeit

    → Ayşe Güleç – Vermittlung von Realitäten: The Society of Friends of Halit

    → Pascal Schwaighofer – Ausgesät durch (wilde) Zerstreuung: Reflexionen über einen nicht-realisierten Auftrag für ein künstlerisches Projekt in einem Asylzentrum (DE)Sown by Scattering: Reflections on an Unrealized Commission for an Artistic Project at an Asylum Center (EN)

    →  Zu den Kurzbiografien der Autor_innen

     



    Redaktion
    Nanna Lüth mit Unterstützung von Nora Landkammer und Sascha Willenbacher

    Übersetzung
    Michele Faguet (engl. revision), Laura Somann (en-dt), Michelle Standley (dt-en)

    Lektorat und Korrektorat
    Birge Heiland

    Layout
    Maja Renn

    Administration
    Dora Borer, Eunjeong Gross

     

     

  • n°11_Fragen ermöglichen: Wie eine Kultur der fragenden Haltung zu bewegen vermag

    Ursula Ulrich

    Fragen ermöglichen:

    Wie eine Kultur der fragenden Haltung zu bewegen vermag

    Der Text zeichnet nach, wie die Beforschung der theatralen Gestaltungswerkstatt «Rollenkids» mit Primarschulkindern aus Luzern zu einer herausfordernden Expedition wurde. Ulrich zeigt auf, wie teambasierte Aktionsforschung neu entdeckte Routen zu begleiten vermochte und involvierte Personen dazu aufforderte, sich selber zu befragen, sich hinterfragen zu lassen, Haltungen und habituelle Handlungen in Frage zu stellen – und explizit zu machen, was durch den gemeinsamen Forschungsprozess sichtbar wurde.

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    → Zu der Kurzbiografie von Ursula Ulrich 


    Ursula Ulrich

    Enabling questions

    The text retraces how studying the theatrical design workshop «role kids» with primary school children from Lucerne turned into a challenging expedition. Ulrich shows how team-based action research could support newly discovered pathways and challenged the involved persons to question themselves, to allow themselves to be questioned, to question attitudes and habits – and to make explicit that which became visible in the shared research process.

  • n°10_Cyborg Exits im Klassenzimmer. Körper-Vielsprachigkeit und Crip-Materialien für schmutziges Wissen im Kunstunterricht.

    Doris Arztmann und Eva Egermann

    Cyborg Exits im Klassenzimmer

    Körper-Vielsprachigkeit und Crip-Materialien für schmutziges Wissen im Kunstunterricht.

    In einem Gesprächsformat gehen Doris Arztmann und Eva Egermann Fragestellungen und Umsetzungen ihres Workshops Body-Heteroglossia – Widerständige Einschreibungen im Kunstunterricht nach. Theoretische Bezüge zu Disability Studies und Crip Theory sowie eine Problematisierung von Bildungskontexten als normativ werden darin ebenso diskutiert, wie Bezüge zu Verhandlungen über Wissen und Macht nach Donna Haraway hergestellt. Der Beitrag bietet ein Reservoir an Materialien, Texten und Anwendungsformen: Wie kann – im Kontext von Schule bzw. Kunstunterricht – ein Perspektivenwechsel im Hinblick auf ‚Behinderung‘ vollzogen werden? Mittels einer crip-kritischen Perspektive wird gezeigt, warum es notwendig ist, sich schmutzig zu machen.

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    → Zu der Kurzbiografie von Doris Arztmann

    → Zu der Kurzbiografie von Eva Egermann


    Doris Arztmann and Eva Egermann

    Cyborg Exits in the Classroom

    Body-heteroglossia and crip tools for dirty knowledges in art teaching

    Choosing the form of an email-conversation, Doris Arztmann and Eva Egermann discuss their workshop Body-Heteroglossiaunruly inscriptions in art classes and questions it raised. They draw on Disability Studies and Crip Theory, they render normativity in educational contexts problematic, and connect art teaching to negotiations of power and knowledge by drawing on Donna Haraway. Their conversation is a reservoir of tools, texts and proposals for practice: How can a change of perspectives on «disability» take place in schools and specifically in art teaching? From a critical crip perspective the paper shows that such a change means getting dirty.

     

  • n°6_ Was machen wir hier eigentlich? Barriere- und diskriminierungsreflexive Überlegungen zu Bildungsinstitutionen

    Claus Melter

    Was machen wir hier eigentlich?

    Barriere- und diskriminierungsreflexive Überlegungen zu Bildungsinstitutionen

    In diesem Text geht es um institutionelle Selbstreflexionen hinsichtlich der Themen Barriere- und Diskriminierungskritik. Welche Personen studieren und lehren und reinigen an «unserer» Institution? Gibt es bei der Zusammensetzung dieser Gruppen Unterschiede hinsichtlich zugeschriebener Ethnizität, Einkommens- oder Geschlechterverhältnissen? Diskutiert werden Studien zu Bildungs(un-)gerechtigkeiten in verschiedenen Schulsystemen und ihre unterschiedlichen Erklärungs- und Handlungsansätze. Plädiert wird für eine barriere- und diskriminierungsreflexive Analyse und Didaktik, die Heterogenität als Normalfall annimmt sowie den Zugang und eine möglichst individuelle Förderung mit wenig Barrieren und Diskriminierung ermöglicht.

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    → Zu der Kurzbiografie von Claus Melter 


    Claus Melter

    What are we doing here?

    Reflections on barriers and discrimination in educational institutions

    This text is concerned with self-reflexivity in institutions regarding the critique of barriers and discrimination. Who studies, who teaches and who cleans up in «our» institution? Are there differences in the constitution of these groups concerning ascriptions of ethnicity, salary and gender relations? The text discusses research on educational (in-)justice in different educational systems and the different perspectives of explanation and action the researchers bring forward. It advocates an analysis and didactics that is reflexive concerning barriers and discrimination, that takes heterogeneity as the „normal case“ and provides the most individual support possible with low barriers and discrimination.

  • n°1_Das Display aktivieren Thesen aus dem Forschungsprojekt „science with all senses –  science and gender in the making“

    Karin Schneider

    Das Display aktivieren

    Thesen aus dem Forschungsprojekt „science with all senses –  science and gender in the making“

    Die folgenden methodischen Überlegungen und Analysen entstammen dem Forschungsprojekt „science with all senses – science and gender in the making“, das 2007-2009, finanziert vom WWTF und getragen von dem Wiener Forschungsverein „science communication research“ mit der Partnerinstitution ZOOM Kindermuseum durchgeführt wurde. Dieses Projekt widmete sich der Frage, wie sich Kinder im Museum Wissensinhalte aneignen, um welche Form von Wissen es dabei geht und welche Rolle „gender“ dabei spielt. Der Text stellt, anhand unserer museologischen Ausgangsfragen, einige der methodischen Herangehensweisen vor, aus denen eine Verbindung von Vermittlung und Forschung entwickelt werden könnte.

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    Zu der Kurzbiografie von Karin Schneider


     Karin Schneider

    Activating the Display

    Theses from the Research Project „science with all senses – science and gender in the making“

    The following theses are based on the research project „science with all senses – science and gender in the making“, 2007-2009, sponsored by the WWTF (Vienna Science and Technology Fund) and organised by the Viennese research association „science communication research“ with the ZOOM Children’s Museum in Vienna as partner organisation. The project addressed the questions of how children acquire knowledge in museums, how they adopt and adapt it, and what kinds of knowledge are being produced. Secondly, the project engaged in the question of defining the role (and the construction) of gender in the process. Based on contemporary museological debates and field work, this essay concludes with a methodological approach that we find useful to connect museum education with research, and at the same time develop a practice-led research in museums studies.