20. April bis 3. Juni 2018
Videoinstallation
Ebene 6, Ausstellungswand am Balkon

REGIE: Christian Eckstein
DARSTELLER: Laura Bodenmann, Kofi Wahlen
SZENOGRAPHIE: Lea Niedermann, Laura Bodenmann
TON-Mitarbeit: Jakob Eisenbach
(Open Call Studierende)

Termine nach Absprache möglich: christian.eckstein@zhdk.ch

DDK, BA Theater Regie


Hunger – Opening Can
«In einem alten Restaurant irgendwo in der Zürcher Agglomeration. Der Geruch von Fett und Öl klebt noch in den Wänden. Eine junge, angehende Familie ist in ein leerstehendes Haus eingezogen. In Vorbereitung auf die anstehende Geburt des Kindes hat der werdende Vater beschlossen – zur Ernähungssicherheit des Neugeborenen – seine Frau zu mästen. Nach Motiven des Strukturellen Films und in Tradition seines großen Idols Marco Ferreri versucht sich der junge Mann als Regisseur. Als die Speicherkarte der Kamera überquillt, verschwindet der Übergang zwischen Realität und Traum längst im Fresskoma.»
Was ist hier gespielt und was authentisch? Wer ist White Trash, wer Wohlstandsbürger? Wann ist das Maß voll, die Grenze zum Bekömmlichen überschritten? Und überhaupt: Kann man Talent in seiner Kunsthochschule ausleihen?


Der Ursprung unseres Projekts sind Fotoarbeiten der beiden Szenografinnen Laura Bodenmann und Lea Niedermann. Diese waren inspiriert von der Farbintensität der Fotografien des Black Mountain College Professors Josef Albers. Wir versuchen mit unserer Videoinstallation, Albers Fotografien um Bewegung und Narration zu erweitern. Der Moment des Fotos wird ausgedehnt in einem Videoformat, das Momente vor und nach dem Auslösen einfangen soll.
In den Videoarbeiten sieht man einer schwangeren Frau in der Wohnstube eines alten Restaurants beim alltäglichen Essen zu. Hier verknüpft sich Privates und Arbeit, einerseits das Essen und die den Vorgang betrachtende Videoarbeit. In dieser Überschneidung sehen wir eine Parallele zu den Gedankenmodellen des Black Mountain Colleges. Auch die Schwangerschaft wird zum Thema. Wie kann man schwanger – im Privaten angekommen – trotzdem weiter produktiv arbeiten? Ist es möglich das Private zur Waffe zu machen ohne es zu thematisieren? Die Schwangerschaft thematisiert sich nur für den Zuschauer, nicht für uns als Macher. Für uns ist sie selbstverständlich, da sie normaler Teil unseres Lebens ist – jenseits der Kunst. Aber was würde die Fotografie ohne das „Skulpturhafte“ des Schwangerenkörpers aussagen?
In unserer Arbeitsweise sind wir stark vom Kollektivgedanken des Black Mountain Colleges inspiriert. Wir gehen von den eigenständigen Fotografien der beiden Szenografinnen und ihrer Raumeinrichtung aus. Daraufhin versuchen wir die Bilder dann aus einem Regie-Blickwinkel weiter zu denken und eine Geschichte darum zu bauen. Hier verschmelzen die Disziplinen – wie zuvor das Private und die Arbeit – zu einer Einheit.