Lydia

LydiaReto A. Savoldelli, CH 1968, 16mm, color, sound, 43 Min.

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Jürg Nägeli

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Synopsis

Als er Gymnasiast in Solothurn war, wurde er auch schon ein Filmemacher. Er griff zur Kamera, wie andere zu Stift und Papier greifen. 1968 zeigte er an den Filmtagen seinen ersten mittellangen Film, «Lydia». Er stand ganz plötzlich da in der Schweizer Filmszene: als der einzige Lyriker, dem es quasi spielend gelang, sein fragiles Inneres nach aussen, in traumhafte Filmbilder zu kehren. Jugendlich absolut, unschuldig arrogant hatte der junge, bleiche hagere Mann einen völlig sicheren Satz ins Programmheft setzen lassen: «Seht her, was euch der Reto Andrea Savoldelli für fünftausend Franken für einen Film macht.» Er bezeichnete sich als «ersten Vertreter des schweizerischen Gastarbeiterfilms». (Martin Schaub)

Wim Wenders in der deutschen Zeitschrift „Filmkritik (Sept.1969)“
«Eine richtige lange Geschichte von einer Entwicklung, von Erfahrungen, von einem mystischen Durchbruch, von Kräften. Die Einzelheiten dieses Filmes sind zum Überfluß bekannt aus 4619 Undergroundfilmen. Aber wenn man “Lydia” sieht, erinnert man sich nicht an das, was man schon kennt und was man nicht mehr sehen will.  […]
bekannte Mittel hat er außerhalb der ihnen zuerkannten Möglichkeiten angewandt. Er hat einen Hollywoodfilm mit Überlänge auf l6mm in 45 Minuten gemacht. […]
In “Lydia” kommt es dadurch zu ganz unglaublich schönen Momenten. Bei der Szene, wo vor dem Cafe Savoldelli, der die Hauptrolle selbst spielt, das Bierglas umschmeißt, stockt einem der Atem: das ist in Zeitlupe gedreht, aber keine Brutalität sich selbst gegenüber, sondern Zärtlichkeit; das ist mit zwei Kameras gleichzeitig gedreht, aber es hat nichts von der widerlichen Automatik der Fernsehspiele, die mit mehreren Kameras gleichzeitig gedreht werden, weil es rationeller ist…”

Jean-Marie Straub in der englischen Zeitschrift Cinemantics, Jan.1970
«Neulich sah ich in der Schweiz einen Film eines jungen Mannes, sein Name ist Savoldelli, er nennt sich den Fremdarbeiter des Schweizer Kinos. Ich sah da einen mittellangen Film in Farbe, der, zu Beginn, während ungefähr drei Minuten alles enthält, was ich für gewöhnlich im Kino hasse. Aber plötzlich sieht man, daß das etwas ganz anderes ist, ein wunderbarer Film. Er ist wirklich ein Poet auf dem Gebiet des Kinos. Dann lasse ich mich überzeugen, daß es nicht die Techniken sind, die er zu Beginn anwendet, die falsch sind – obwohl sie mir zunächst so erschienen – sondern die Art und Weise, wie sie üblicherweise angewandt werden. Dann kannst du dich davon überzeugen, daß du falsch bist und daß alles möglich ist…»

Zeitschrift Blick, Zürich (28.1.1969):
Am 28.Jan.1969 wird «Lydia» als der «vielversprechendste Film der 4.Solothurner Filmtage» bezeichnet.

Screenings

First screening:

Cinecircus, Basel, Winter 1968 als Vorpremière.
Offizielle Première: Solothurner Filmtage, 1969

Other screenings:


Awards

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