Auf der Suche nach dem Computerlabor. A. war schon mal da, und eigentlich haben wir unser Ziel erreicht, aber: „Jetzt muss ich überlegen, es schaut irgendwie anders aus als letztes Mal … Ich bin irgendwie abgebogen und dann durch einen kleinen kurzen Gang …“ Schliesslich bringt uns jemand hin, der sowieso gerade denselben Weg hat.
Im Hochschulmagazin Zett heisst es: „Zwar ist die Signaletik im Toni-Areal selbsterklärend und jeder Raum lässt sich aufgrund seiner Nummer einfach finden …“ Ich habe inzwischen einige Leute zu ihren Navigationsstrategien im Gebäude befragt, aber eine selbsterklärende Signaletik hat niemand erwähnt.
Deshalb sehe ich mir einen Kurs aus dem Interaction Design an, in dem die Studierenden Apps zur Navigation im Gebäude entwickeln sollen. Die technischen Aspekte dieses Seminars habe ich anderswo verbloggt: Die technische Ausstattung der Studierenden, das Herunterladen von Filmen in der Schweiz und wie man das iPhone an den Beamer anschliesst.
Jeder stellt drei Konzepte vor, insgesamt sind es um die vierzig, zu viele, um sie hier aufzulisten. Ich werde bis zur Vorstellung der fertigen Apps Mitte Oktober warten und dann berichten. Zur Überbrückung hier die App-Ideen, die mir währenddessen eingefallen sind – im Unterschied zu den Leuten aus dem Kurs muss ich das Ausgedachte nicht umsetzen; ich würde das zwar auch bis Mitte Oktober schaffen, aber eher so Mitte Oktober 2017.
- Vorher-Nachher-Viewer: durch das Smartphone sieht man das Toni-Areal im Zustand vor dem Umbau. Es gibt im Medienarchiv der Künste sehr viele Fotos davon. Ersatzhalber werde ich demnächst ein paar Vorher-Nachher-Bilder posten – es sei denn, alle anderen kommen jetzt gleich auf dieselbe Idee, dann nicht. Die Fotos anderer Leute sind praktisch immer besser als meine eigenen, es sei denn, diese anderen Leute vergessen, den Deckel vom Objektiv zu nehmen.
- Eine App, die die Kamera an der Handyrückseite nutzt, während man beim Gehen auf das Handy schaut: erstens soll sie anhand der Betonbodenstrukturen mittels Bilderkennung den Standort im Gebäude bestimmen, zweitens hilfreiche Hinweise ins vordere Display einblenden, je nachdem, wo man gerade im Begriff ist, eine Treppe hinunterzufallen oder Sehenswertes zu übersehen. Zusatzvorteil: Wenn es Stellen im Gebäude gibt, an denen die Betonbodenstrukturen genau gleich sind, Betonzwillinge quasi, wird man auf diese Art endlich davon erfahren.
- Eine App, die einen innerhalb des Gebäudes ans Ziel bringt (überall im Gebäude gibt es WLAN und Mobilfunkrepeater, ich stelle mir vor, dass sich dadurch der Standort bestimmen lassen müsste), aber nicht auf dem kürzesten Weg, sondern auf dem interessantesten, inklusive Sightseeing-Tipps. Es sollte die Möglichkeit geben, der App die heimlichen Sehenswürdigkeiten des eigenen Departements beizubringen. Ausserdem sollte sich die App merken, welche Wege man schon zurückgelegt hat, und immer neue Varianten anbieten. Irgendwann hat man dann jeden Winkel gesehen.
- Ein Augmented-Reality-Malefizspiel im Gebäude, bei dem man für Mitspielende bestimmte Durchgänge mit den weissen Steinen versperren kann. „Ich konnte nicht am Seminar teilnehmen, der Gang war von beiden Seiten blockiert und ich habe anderthalb Stunden gebraucht, um die passende Zahl zu würfeln.“ Die App würde die Navigation im Gebäude langfristig erleichtern, indem sie sie kurzfristig schwieriger macht.
Kommentare von Kathrin Passig
In der Sowjetunion
Danke, Barbara, danke, Thomas! Ist beides im Beitrag korrigiert.
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