Abstract von Fritz Breithaupt
Warum lieben wir Geschichten? Das Leben wird intensiver erlebt, wenn wir in Geschichten verstrickt sind – ich erzähle, also bin ich. Aber nicht nur unser eigenes Leben wird durch Erzählungen intensiviert; durch Erzählungen sind wir auch in der Lage, individuelle Erfahrungen in gemeinsame Erfahrungen zu verwandeln. Um dies zu erreichen, müssen unser Gehirn und die Art und Weise, wie wir Geschichten erzählen, aufeinander abgestimmt sein. Aber wie genau geschieht das? Und was macht eine Geschichte zu einer guten Geschichte?
In diesem Vortrag stützt sich Fritz auf die neueste wissenschaftliche Forschung, einschließlich der Neurowissenschaften und Experimente, bei denen Tausende von Teilnehmern das Telefonspiel (Stille Post Spiele) spielen, um die Struktur erfolgreicher Erzählungen zu erörtern, die Menschen gemeinsam erleben. Die Belohnung des narrativen Denkens, so stellt sich heraus, ist emotional, und wir leben so, wie wir leben, weil wir den spezifischen Belohnungsmustern der Narrative folgen. Gleichzeitig können die Dinge in Narrativen aber auch immer anders verlaufen, und genau diese Tatsache ermöglicht es uns, verschiedene Versionen unseres eigenen Lebens auszuprobieren.