Auf der Suche nach dem “dritten Kino”

ABSTRACT BY RÜDIGER SUCHSLAND

Was würde Romy Schneider heute eigentlich für Filme machen (können)? Oder Jean-Paul Belmondo?

Beobachtungen eines Kinogängers

In meinem Vortrag versuche ich einige Thesen zur Lage des Kinos in der Gegenwart zu formulieren. Grob gesagt möchte ich zunächst einen bestimmten Typ Film skizzieren, den es heute viel weniger, vielleicht überhaupt nicht mehr gibt. Es ist ein Typ Film, der Anspruch mit niveauvoller Unterhaltung verbindet, Exzess mit Tiefe.

Diesen Typ Kinofilm nenne ich mangels besserer Begriffe “das dritte Kino”. Dieses “dritte Kino” ist weder ein (post)moderner, von Fantasy und Weltentranszendenz getriebener Blockbuster, noch jenes (post)moderne Kunstkino, das den Weg in die Galerie schon halb zurückgelegt hat.

Zugleich war “das dritte Kino” schon immer die Synthese zwischen Elementen dieser beiden Filmtypen.

Im Vortrag, ganz klassisch ohne Bildausschnitt, versuche ich diese Leerstelle und meine Vermutung zu deren Gründen zu benennen.

Wichtig ist: Ich richte mich nicht gegen ein Kino, dass heute vorhanden ist, sondern ich plädiere für ein Kino, das es früher gab und das ich heute vermisse.

Meinen Vortrag verstehe ich als Anstoß, um sich wieder an diese Filme und an die vielen ungenutzten Möglichkeiten des Kino zu erinnern – wenn es gut läuft, dann werden alle anwesenden Filmemacher danach ganz wehmütig und haben sofort Lust, selber wieder solche Filme zu machen.

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