Wallis

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Liste Kulturgüterinventar Wallis

Institutions Psychiatriques du Valais Romand, Hôpital de Malévoz
Sammlung Malévoz

Die maison de santé de Malévoz stellte im Jahr ihrer Gründung 1901 eine Besonderheit dar, da sie zugleich private Stiftung des Psychiater Paul Repond (1856–1919) als auch, mit anfänglich zwanzig vom Kanton finanzierten Plätzen, kantonale Klinik des Wallis war. Paul Repond, 1884–1897 Direktor des Asile de Marsens, war mit dem Pavillonstil jener Klinik vertraut. Die steile Hanglage der maison de santé de Malévoz erforderte jedoch eine Anpassung, so dass die Pavillons in der Art eines kleines Dorfes im Kastanienpark verteilt liegen. Malévoz, mit 60 Plätzen eröffnet, wurde bald auf 250 Plätze vergrössert. Es gab ein Haus für „pensionnaires“ (Privatpatientinnen und -patienten), die zwischen 1901–1930 zwischen fünf und fünfundzwanzig Franken pro Tag zu entrichten hatten und Pavillons für Patientinnen und Patienten der zweiten und dritten Klasse, die zwischen drei bis fünf Franken zu zahlen hatten. 1916 übergab Paul Repond die Direktion an seinen Sohn, den Psychiater André Repond (1886–1973, Direktor der maison de santé de Malévoz 1916–1961), der soeben im Zürcher „Burghölzli“ seine Ausbildung abgeschlossen hatte. In Malévoz beschäftigten sich Patientinnen und Patienten mit Haus- oder Gartenarbeiten oder in der Buchbinderei. Ebenfalls wird erwähnt, dass sie zeichneten, Klavier spielten, stickten oder strickten. Von total ca. 5’800 Krankenakten bis 1930 wurde ein Fünftel (1’073 Akten) untersucht. Es fanden sich 38 Werke. Die Aufenthaltsdauer in Malévoz war auffallend kurz, oft bedeutend weniger als ein Jahr. Möglicherweise nahmen Patientinnen und Patienten die Werke beim Austritt mit nach Hause.

Literatur
Repond André, La maison de santé de Malévoz, Zürich, Verlag Eckhardt & Pesch, 1935

Fussinger, Catherine, Tevaearai, Deodaat, Leux de folie – Monuments de raison. Architecture et psychiatrie en Suisse romande, 1830-1930, Lausanne1998, S. 92-100; S. 152-157