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Psychiatrische Klinik Zugersee
Eine Institution der Barmherzigen Brüder von Maria-Hilf
Die Innerschweiz verfügt im 19. Jahrhundert über keine kantonale Irrenanstalt. Das Konkordat mit St. Urban in Luzern konnte häufig wegen der Überbelegung jener Klinik nicht eingelöst werden. Es gab also also Bedarf für eine weitere Innerschweizer Institution. Das „Sanatorium Franziskusheim“ in Zug wurde 1909 von dem rührigen Kapuzinerpater Rufim Steimer (1866–1928) mit 60 Betten für männliche „Geistes- und Gemütskranke“ eröffnet. Die Pflege übernahmen Patres der Waldbruderschaft. Die Klinik war in den ersten Jahren unterbelegt und stand in der öffentlichen Kritik, weil die psychiatrisch-fachliche Qualifikation des Direktors und der Brüder stark in Zweifel gezogen wurde. 1916 wurde Steimer abberufen. 1923 übernahm die „Kongregation der Barmherziger Brüder von Maria-Hilf“ das Franziskusheim, das sich vergrösserte und 1931 190 psychisch kranke Männer versorgte. 1927 wurde im Kanton Zug auch eine (ebenfalls katholische) Frauenklinik, die Klinik Meisenberg, eröffnet; 1931 übernahm der Psychiater Baptist Manser (1898-1985) die Leitung beider Kliniken, die er bis 1961 (1965) innehatte. Erst seit 1980 werden in der „Psychiatrische Klinik Oberwil“, wie sich das Franziskusheim nun nannte, auch Frauen aufgenommen. Es kam zu mehreren Um- und Neubauten. Seit 2007 nennt sich die Klinik „Psychiatrische Klinik Zugersee“. Wir erhielten die Auskunft, es seien keine Zeichnungen im historischen Aktenbestand 1909–1930 aufbewahrt worden. Eine Recherche im Archiv wurde nicht durchgeführt.
Literatur
Höck, Paul, Die Entwicklung der institutionellen Psychiatrie im Kanton Zug, Zug 1994.