orte verworten

Figur: Ich, Elia. Alter Ego. Junger Mann, 22. aufstrebende Mittelschichtfamilie, neugierig. Forscher, Beobachter, Verwerter, Recycler, Rundgänger, Sitzenbleiber, Rundgänger.

Zeit: Winter 2013. Dauer. Erster Schritt bis letzter Schritt.

all i WANT is to describe things

what i actually NEED is a transcription of my environment into something of my own.

Haltung: offen gegenüber Assoziationen, Affekten, Geschichten, Szenen, Wortbildungen und Stolpersteinen.

Form/Genre: Was gerade passt. Vergangenheit und Gegenwart und sonstiges Zeitiges wird als Stilmittel missbraucht, ebenso Satzzeichen, Syntax und Kontext. Haftung für Orthographie wird ausgeschlossen.

Die Fragilität des Ortes erkunden und ihn so kontrollieren. Indem ich einen realen Ort literarisch in einen anderen, fiktiven Ort verwandle, verbinde ich mich mit ihm. Als Schreiber bin ich so die Schnittstelle zwischen den Orten.

Es gibt keine grösseren Antagonisten als Atmosphäre und Wort bzw. Text. Denn die Atmosphäre ist nur sinnlich wahrnehmbar und nicht intellektuell sezier- bzw. beschreibbar. Diese beiden Sachen zusammenzubringen, interessiert mich.

Edit 1: Besipiel

13.2.13

Beim zmorge

Statt aufzuputzen betrachte ich den See aus Milchkaffee, in dessen Mitte Die Tasse steht, die ihn gebar. Morgensonne wölbt die Glungge. Oberflächenspannung des Kaffees, in mir zur inneren spannung geworden, sich auf meine augen gelegt und Schärfe automatisch einstellt. Koffeinfokus, Spannungsschärfe, scharfe Spannung. Die Käserinde liegt vor dem Käse auf seinem Cellophanmantel, der zu gross geworden ist. Immer paarweise, drei mal und wahrscheinlich kommt noch ein viertes dazu. Rindenenden, zusammengefügt durch Essen, durch Hunger, durch Instinkt und Natur, durch Zmorge. Die Butter liegt auf der abgeschnittenen Kante und präsentiert sich in ihrem Papier, das vielleicht auch Aluminium oder Plastik sein könnte. Auf jeden fall silbrig und glänzend auch wegen Fett. Die Gleichmässigkeit des Fettes. Fett ist überall fettig wie der Ton des Kühlschranks gleichmässig summt, wenn man ihm zuhört. Und die Krümel auf dem Tisch waren schon gestern alt. Ein Vogel pfeift und vor dem Fenster gibt es eine Aussenwelt. Zu der gehörst auch du. Und vielleicht schaust du jetzt auch aus dem Fenster mit dem Kaffee in den Augen aber deine Hände ruhen im Schoss und flattern nicht unscharf, nicht umher wie sonst. Vielleicht auch vor dem Fenster, hinter einem Vorhang aus Rauch aber dann nur mit einer Hand im Schoss, eingeklemmt zwischen den übereinandergeschlagenen Beinen. Der Filter faltet sich beim Ausdrücken, du entfaltest dich beim aufstehen. Die Tür wird zweimal gefaltet, sodass sie wieder gleich wie vorher ist und drinnen geht der Wasserhahn an. Das alles schneller als du es begreifen kannst und während du dir die Hände abtrocknest, schaust du noch einmal aus dem Fenster, ob du nicht doch noch dasitzt.

Schhhhhhhhiiiiiiieeeeaaaaooooounnnnnng

50 km/h Matschgitarre und Motorenbass im Dopplereffekt

Und du?

Ich hole einen Lumpen.

 

Edit 2

vielleicht schaffe ich es bis ende woche, einal einen Artikel rechtzeitig hochuladen. So sorry.