Körperliche Betätigungen, denen man im Toni-Areal nicht so gut nachgehen kann:

  • Sport treiben (Ausnahmen: Wandern und Treppensteigen)
  • Schlafen
  • Duschen
  • Wohnen (Ausnahmen: Mehrspur-Klub, Mensa, Café in der Eingangshalle, Chez Toni, eine Sofaecke im Büro für Kulturanalysen und Vermittlung. Es gibt sicher noch ein paar wohnliche Ecken, aber die habe ich noch nicht gesehen). Oder einen festen Arbeitsplatz bewohnen (für die meisten).
  • Geräte aufladen (In den Seminarräumen gibt für Studierende gar keine Steckdosen, und auch sonst sind sie eher spärlich. Ich interpretiere mobile Geräte hier mal grosszügig als Verlängerung des Körpers, zumindest in ihrem energieverbrauchenden Aspekt.)

Körperliche Betätigungen, denen man im Toni-Areal nachgehen kann:

  • Nahrung aufnehmen (ziemlich gut)
  • Nahrung wieder ausscheiden (auch ziemlich gut)
  • Atmen (Sauerstoff ist in handelsüblicher Qualität vorhanden, ausser dort, wo die Lüftungen noch nicht richtig funktionieren)
  • flexible Arbeitsplätze nutzen
  • Kinder haben im Sinne von: abgeben und betreuen lassen. Eventuell auch: Kinder machen, aber siehe oben, es wird schwierig. Auch die Transparenz ist da wieder Thema, wenn auch kein technisches Hindernis.

Die Erklärungshypothesen, die ich bisher gehört habe (nicht wörtlich, nur sinngemäss zitiert):

  • „Die wollen eigentlich gar nicht, dass wir hier sind. Wir sollen möglichst viel woanders sein“ Das ist nicht unbedingt negativ gemeint; oft ist es ja woanders schöner als am eigentlichen Arbeitsplatz, und man kann dort besser arbeiten.
  • „Künstler sollen überhaupt keinen Körper haben. Künstler sind nur der reine Geist.“ (Mit Ausnahme der Studierenden in den Tanzfächern vermutlich. Wobei die eigentlich Duschen haben müssten. Ich werde da mal nachfragen.)
  • „Das Toni-Areal ist nicht auf der Höhe der Zeit, andere neue Hochschulanlagen in Zürich und anderswo verfügen sehr wohl über Sportanlagen. Vielleicht hat das Geld nicht gereicht, oder der Platz.“
  • „Das Toni-Areal ist seiner Zeit voraus, es ist im Unterschied zu anderen Hochschulen schon im Postfordismus angekommen.“ Wie man sich um seinen Körper kümmern soll, wird nicht mehr von oben verordnet und durch interne Freizeiteinrichtungen unterstützt. Das ist alles Privatsache, genau wie die Frage, wo man arbeitet oder wohin man zum Essen geht.
  • „Das Toni-Areal ist seiner Zeit voraus, weil es – anders als z.B. viele Startups – nicht versucht, durch ein Angebot von Wohlfühlräumen und Freizeitanlagen die Studierenden und Mitarbeitenden möglichst rund um die Uhr am Arbeitsplatz zu behalten, um so auch das letzte bisschen Arbeitskraft aus ihnen herauszupressen.“

Further research is needed.