Wir hatten eine Veranstaltung, und ich hab den offiziellen Weg gewählt, weil wir kein Budget hatten, um einen Kühlschrank auszuleihen über die Facility Services. Die haben mir dann zwei Tage vor der Veranstaltung mitgeteilt: Ja, es gibt keine Kühlschränke mehr, die sind alle abgeschafft worden seit dem Umzug. Für Veranstaltungen, wo Essen oder Getränke serviert werden, ist einfach in dem neuen Gebäude das Catering zuständig, dieser Verein, der auch die Mensa betreibt und die Cafeteria …
Das heisst, wenn man keinen Etat hat für die Veranstaltung, dann gibt’s warmes Bier?
Dann gibt’s warmes Bier, oder eben, wie in dem Fall geschehen, dass ich eben noch ein, zwei Kontakte angesprochen hab und dann ein Kühlschrank aufgetaucht ist, der an der Tanzakademie nicht mehr gebraucht wurde. Die wollten den eigentlich loswerden, und wir haben sowieso bald wieder eine Veranstaltung, wo wir das auch wieder selber organisieren.
Also ihr habt jetzt einen geheimen Kühlschrank.
Der ist noch nicht mal so geheim, ich sag das all den Leuten, die ich kenne, wenn den jemand ausleihen möchte …
Das ist jetzt Art Education? Wenn jemand einen Kühlschrank leihen will, dann kann er sich an Art Education wenden?
Der kann sich an die Institute für Art Education oder Cultural Studies in the Arts wenden, ja.
Du meintest gerade, dass das nicht das erste Mal war, dass man Schleichwege gehen muss, wenn man will, dass Dinge passieren?
Bei mir war’s bisher so. Entweder hat sich niemand gemeldet, weil’s vielleicht so Grossanlässe waren wie die Eröffnung, Überforderung, weiss ich nicht. Aber da hab ich auch Sachen angefragt, und das ist entweder unbeantwortet geblieben, oder viel zu kurzfristig, oder eine Absage. Ich hab eigentlich noch nie das gekriegt, was ich wollte.
Wie habt ihr das dann gelöst?
Ja, improvisiert.
Was heisst das konkret? Was hat gefehlt und was habt ihr dann improvisiert?
Das eine Mal meinte jemand, die Werkstatt könnte uns diese Holzklötze noch schnell schneiden, das ist ja nicht viel Aufwand. Das waren so Türen, die nicht für die Veranstaltung offenbleiben konnten. Ich hatte da eine Woche vorher mal angefragt: Habt ihr noch so Keile zum Drunterschieben, dass wir die Türen offenlassen können? Und am Ende schiebst du halt irgendwelche fetten Zeitschriften drunter.
Das wär auch noch mal ein Thema für einen Fotobeitrag: Die Türoffenhalte-Improvisationen im Toni-Areal. (Update: Ich war zu nachlässig, selbst nachzusehen, ob es den nicht doch schon gab, denn mir war auch so. Und tatsächlich ist der Beitrag längst fertig. Danke an Thomas Schlup!)
Gestern hab ich mit jemandem über das WLAN geredet. Wenn du Gäste hast, dann müsstest du ja eigentlich ins ITZ und für die so einen Gästezugang beantragen, und zwar rechtzeitig, nicht erst, wenn die Gäste da sind. Das führt halt dazu, dass alle ihre privaten Zugangsdaten weitergeben. Was ja auch wieder nicht der Sinn der Sache sein kann. (Update: Das stimmt gar nicht, man kann den Gästezugang selbst erstellen, hier steht, wie es geht. Vielen Dank an Barbara Berger!)
Und was mir gestern noch passiert ist, ich war am Bier transportieren, bin da unten in den Lift gestiegen und hab mich mit einer Frau im Lift unterhalten. Die meinte, das sieht aber nach einer grossen Veranstaltung aus, ob wir da nicht irgendwie Abfalleimer bräuchten etcetera? Ich hab gesagt, wir hätten jetzt behelfsmässig irgendwelche genommen, die rumstehen. Und die meinte dann eben, ja sie sei eben die Leiterin der Entsorgungsmannschaft, ich soll einfach mal mit ihr mitkommen, bevor das alles übers Mail geht. Dann ist sie mit mir unten in den Keller gegangen, und sie hat mir Materialien zur Verfügung gestellt und die Abfalleimer, all das.
Man muss also mehr Aufzug fahren.
Mehr Aufzug fahren, einfach mehr mit den Leuten in Kontakt kommen, dann ist man schneller am Ziel.
So war das in der Sowjetunion auch. Und ihr habt ja jetzt Tauschgüter! Ihr habt einen Kühlschrank.
Kommentare von Kathrin Passig
In der Sowjetunion
Danke, Barbara, danke, Thomas! Ist beides im Beitrag korrigiert.
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