Die letzte Arbeit, die in dieser Reihe vorgestellt wird, stammt von Christian Indergand. Ganz generell verspürte der Propädeutikums-Student nach dem Einzug ins Toni-Areal den starken Drang, aus dem Betonkasten ausbrechen zu müssen. «Mit dem Auftrag unserer Dozenten, das Toni-Areal zu thematisieren, ging ich diesem Wunsch ganz intuitiv nach: Ich fuhr in mein Heimatdorf im Kanton Uri, bin zwei Tage lang durch den heimatlichen Wald gestreift und habe die Atmosphäre in mich aufgenommen.» Er fotografierte die ihm so vertraute Waldstimmung, doch ins Toni zurückgekehrt merkte er, dass ihn die Zweidimensionalität des Waldes auf seinen Fotos nicht befriedigte und er «den Wald nicht ins Toni holen konnte».
Es war inmitten der Nacht, als er plötzlich die Idee hatte, die Bilder mit dem Beamer an die Wand zu werfen. «Und mit einem Mal ging alles von selbst: Ich baute all das, was das Foto nicht zeigte, an, um dem Wald so dreidimensional wie möglich abzubilden und das Gefühl von Wald auch wirklich herzustellen.» Er griff auf ausgestopfte Tiere, Stühle, Tische und Kabel zurück – und zwei Nächte später war seine Arbeit fertig. Die Arbeit beinhaltet drei Ebenen: Die Bildebene des tatsächlichen Fotodrucks, den Raum und die Projektion.
Seit der Verwirklichung dieses Projekts ist Christian Indergand mit dem Toni «total versöhnt»: «Ich konnte bei Nacht und Nebel arbeiten, die Ausstattung und Räume nutzen. Das ist wirklich beeindruckend.» Der gelernte Bauzeichner hatte sich zunächst in ein Wirtschaftsstudium verirrt und abgebrochen – seit er das Propädeutikum macht, hat er seine Orientierung wieder: «Fotografie in Kombination mit Installation fasziniert mich am meisten».
Zum Hintergrund: Studierende aus dem Propädeutikum thematisieren den Campus Toni