Inspirationsquellen waren für mich der Amoklauf an der Columbine Highschool (wobei es nicht speziell dieser Fall sein muss, sondern es letztlich für mich um das Phänomen an sich geht), und der Fall Fritzl. Davon ausgehend erschlossen sich mir zwei Kernthemen:
- Liebe:
Elternliebe
Unerfüllte Liebe
- Gewalt:
Orte der Gewalt: versteckte und öffentliche (Keller und Schule)
Psychische und Physischegewalt (welche oft Hand in Hand gehen), in diesem Fall: Vergewaltigung, Einsperren und Amoklauf
Vorgesehene Rollen:
- Herr Freuden
- Frau Freuden
- Nina Freuden
- Bernd
- Bernd`s Mutter
- Xander
- Xander`s Mutter
- Freunde von Freuden`s, Mitschüler, Lehrer
Grundzüge der Geschichte:
Xander kommt neu in die Klasse. Xander wirkt eine Anziehung auf seine Mitmenschen aus und könnte sich schnell Freunde machen, doch das interessiert ihn überhaupt nicht. Er will nur Bernd kennenlernen, den Außenseiter. Durch ihre Verschiedenartigkeit wirken sie gegenseitig eine Faszination aufeinander aus. Nach und nach kommen sie auf den Gedanken sich Waffen zu besorgen und diese gegen ihre Mitschüler und Lehrer zu richten.
Gleichzeitig wird die Familie der Freuden beleuchtet; Herr und Frau Freuden führen eine langjährige Ehe. Er hält seine Tochter Nina seit Jahren im Keller fest.
Was Bernd eigentlich antreibt ist seine verloren gegangene Liebe – Nina. Er glaubt das ihr Vater ihr etwas angetan hat. Deshalb lässt er Xander im letzten Moment alleine auf die Schule los und will Herrn Freuden stellen.
(Ich bin nicht besonders gut ins sowas… Geschichten kurz und verständlich zusammenfassen muss ich üben… Abgesehen davon muss ich nochmal genau über die Handlung nachdenken, da sie mir irgendwie Flach erscheint. Das geht mir oft so wenn ich mir einen Plot ausdenke.)
Die Geschichte soll als Theaterstück erzählt werden.
Erste Idee einer Szenen Reihenfolge.
- I: Bernd und Xander lernen sich kennen.
- II: Herr und Frau Freuden bei Tisch.
- III: Bernd und seine Mutter bei Tisch
- IV: Herr Freuden und Nina Freuden bei Tisch/am Bett
- V: Xander und seine Mutter bei Tisch
- VI: Nina
- VII: Bernd, Xander und Mitschüler
- VIII: Bern und Xander und ihre Entscheidungen
- VIV: Bernd und Herr Freuden, Auseinandersetzung mit einer Vaterfigur
Ob die Szenen so überhaupt sein werden ist unsicher, doch welche wirklich fraglich ist, ist die Szene VII. Da ich eigentlich den Gedanken hatte die Freunde, Mitschüler und Lehrer zwischen den Szenen kurze Textpassagen zu geben. Sie sollen die Vorfälle kommentieren, als wäre das alles schon passiert.
Meine Ziele:
- Von den tragenden Rollen ein Rollenprofil zu erstellen das mir eine gute Grundlage gibt um daran weiter zu feilen und Texte aus ihrer Perspektive zu schreiben
- Zwei/drei Szenen fertig zu bekommen (fertig heißt: eine gute Grundlage um dann weiter zu feilen)
Hallo Lion! Was mir gerade eingefallen ist: Ich finde den Familiennamen „Freuden“ sehr sehr gut! Das spiegelt den guten Schein nach aussen wieder, den sie sich vermutlich bewahren möchten und aussehen wie eine gewöhnliche glückliche Familie… Und mit genau dem würde ich spielen, mit dem aussen und dem innen und die Umgebung auf die Psyche der Personen übertragen. Der Keller zum Beispiel als die Tiefe im Innern eines Menschen, die sehr viel beängstigender sein kann als die überall sichtbare Oberfläche (der Nachname „Freuden“)…
Was ich mir an deiner Stelle noch überlegen würde (hast du vielleicht auch, aber das sieht man hier nicht:
– Wie soll das Ende sein? überraschend oder vorhersehbar? und was soll das Publikum erwarten, welche Assoziationen sollen ausgelöst werden (auch mit Bekanntem, mit Zeitungsartikeln, etc.)?
-Wer ist die wichtigste Hauptperson? Oder ist das Thema wichtiger als eine Person?, resp:
– Worauf möchtest du den Fokus richten?
– Hat das Stück eine (moralische?) Message oder soll es aufrütten, verstören, ratlos machen, was soll es tun?
– Weiss man als Zuschauer von Beginn an worum es geht oder soll sich das erst während des Stücks ergeben?
– Möchtest du die Buben oder die Familie eher als Täter oder als Opfer oder beides oder undefiniert darstellen?
– Hat der Tisch eine Symbolik? Welche Gegenstände könnten vorkommen oder wichtig sein? (vielleicht hilft dir diese Überlegung schon beim Schreiben mehr an die Bühne zu denken 😉 )
Was genau meinst du mit Rollenprofil? (ich kenne diesen Ausdruck nicht)
Die Idee von den Schülern und Lehrern, die das Geschehen zwischen den Szenen kommentieren finde ich sehr gut! Da wäre die Frage, wie konkret du das bereits sagen willst oder ob du es eher antönst, um die Spannung zu wahren. Und ob das Ereignis Amoklauf letzten Endes überhaupt eintrifft oder nicht?
So, jetzt hör ich besser auf, dein Entwurf ist vielversprechend, finde ich!! Riesige und emotionale Themen über die sich vielviel sagen und schreiben lässt! 🙂 gute nacht
Ich bin soeben über deinen Text gestolpert und mir sind gleich drei Stücke in den Sinn gekommen. Hier ein paar Links zur Inspiration:
School Shootings:
http://theaterrostfrei.ch/?page_id=368
(da existiert auch ein sehr guter Text des Autors des Stückes, Christoph Fellmann, aber auf der Webseite ist der glaub nicht…)
Fritzl:
http://institutet.eu/productions/conte-damour/
Breivik:
http://institutet.eu/productions/sigurd-der-kreutzritter/
Lieber Lion
Ein riesen Projekt mit einem schwierigen und interessanten Thema. Wer sind die Ungeheuer? Es könnte jeder sein. Und auch jeder werden?! Du denkst mit Bernd eine Figur an, die aus Liebe zur Gewalt fähig wird.
Ich bin sehr gespannt, wie du uns zeigst, wie solche Gewaltphänomene entstehen. Zum einen wie kommt es zum Amoklauf und wie kommt es dazu, dass ein Vater seine Tochter misshandelt. Hast du dich in psychologische Erklärungen schon vertieft? Wenn nicht, vielleicht kann dies dann deiner Geschichte die Tiefe beschaffen die du möchtest? Mir scheint dir ist hierbei der Realitätsbezug sehr wichtig. Wirst du uns auch die Geschichte erzählen, wie der Vater zum Unmensch geworden ist?
Der Ansatz mit den „Interviews“ von Schülern und Lehrern etc., die die Geschichte rückblickend auf ihre Sicht wiedergeben, finde ich gut. Das könnte deiner Geschichte eine Spannung geben, die durch die Ungleichen Sichtweisen und Lücken der Personen entsteht. Damit betrittst du schon ein weiteres Phänomen: Leute mit ihren Vorurteilen, Vermutungen und so weiter nach sowas. Abgesehen davon gibt’s auch noch das Phänomen der Medien, die sich auf solche Geschichten stürzen. Vielleicht sind auch die die Monster/Assgeier? Könnte eine Wendung sein in deiner Geschichte. Aber vielleicht ist das auch zu viel. Ich wüsste nicht, wie man dies in einem Theaterstück umsetzen könnte. Wie stellt man Flashbacks eigentlich in einem Theaterstück dar?
Literatur, die du vielleicht anschauen möchtest: Hey Nostradamus von Douglas Coupland.
Er erzählt/rekonstruiert einen Amoklauf und seine Folgen mit den Sichtweisen von verschiedenen Personen.
Ich hoffe, dir hilft etwas davon.