Ich erinnere mich nicht

Meine Anekdoten und Texte siedeln sich rund um das Thema Vergessen an. Wie man vergisst, was man vergisst, warum man etwas vergisst.

Die Zeitepoche spielt dabei im Prinzip keine grosse Rolle, die Geschichte wird aber mehrheitlich in unserer stattfinden.

Im Punkt Zeitspanne beginnt es allerdings, interessant zu werden: Die Zeit verläuft für den Vergessenden anders als für den Rest, sie verhält sich vielleicht Sprunghaft, nicht linear oder verläuft sogar scheinbar rückwärts (siehe Filmtipp). Eigene Erinnerungen vermischen sich mit denen einer anderen Person, Wahrheit mit Fiktion, Zukunftsgedanken mit der Vergangenheit. So entsteht eine völlig neue, fiktive Zeitebene.

Das Geschehen wird einerseits aus der Sicht des Vergessenden, andererseits auch aus der des Vergessenen erzählt, sowie aus deren Umfeld.

Eine Figur besteht aus einem Grossvater, der dement ist. Allerdings in der liebenswürdigen Phase, er leidet also lediglich am Verlust seines Gedächtnis. Er ist sich seines Leidens und den Problemen, die dieses Leiden in Bezug auf den Umgang mit ihm mit sich bringen durchaus Bewusst, und versucht, sein Defizit – mehr oder weniger geschickt – zu verschleiern. Er war früher eine aufopfernder Vater, bis er sich dann zum herzlichen Grossvater entwickelte.

Filmtipp: Christopher Nolan: Memento. USA, 2000.

2 Gedanken zu „Ich erinnere mich nicht“

  1. Die Grossvaterfigur interessiert einem, besonders weil er als liebenswürdig bezeichnet wird, ich mir aber vorstellen kann, dass er mit dem vergessen so seine mühe hat und vielleicht auch einmal ausrastet. Vielleicht aber auch nicht.

    Ich kann mir zum Thema auch gut experimentelle Texte vorstellen welche den Leser zum vergessenden machen.

  2. ich finde die zwei zeitformen sehr spannend. wie willst du das formal lösen, um uns klar zu machen, in welcher zeit wir uns gerade befinden? gibt es zwei unterschiedliche perspektiven? gibt es vielleicht einen teil der erzählung als ich-erzähler, ein anderer in der dritten person? (sowas sehe ich bei haruki murakami immer und finde es auf spannende weise verwirrend)

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