BESTOF

Ein Medley aus Sätzen, die ich im Kurs gefunden habe

Arthur war in eine Strassenlaterne gelaufen und lag begeistert auf dem Bürgersteig. „Ich liebe Demokratie. Gestern haben sie mich eingeliefert. Ich trug ein Pinguinkostüm. Entweder ich mache mir Sorgen, oder was zu essen“. Ilsebil salzte nach. „Es gehört sich sowieso nicht für eine Dame, aufzuessen.“ Ansonsten hält Arthur seine Meinung zurück, weil er es sowieso besser weiss.

„Peter, Paul und Kurt. Ich nehme nicht an, dass sich unter euch Genies befinden. Ihr werdet im Sumpf wandern.“
„Wie ermordet man den grösstem Mann der Welt?“
„Ja, genau das ist mein Konflikt.“
„Wie begräbt man den grössten Mann der Welt?“
„Es wird keine Leiche geben.“
„Das sollte jetzt nicht lustig sein.“
„Und das Genre?“
„Satire. Ja. Ich hätte es lustig machen sollen.“
ICH HABE AN MEINEN NEUROSEN GEARBEITET UND SIE SIND JETZT SCHÖNER.

 

Noch mehr von Arthur:
Erst einige Sekunden nachdem Arthur an der Buchhandlung vorbeigegangen war, merkte er, dass sich ein Wort in seinen Gedanken festgehakt hatte und dass er dieses Wort bereits in seine eigene Sprache übersetzt hatte, wodurch es sofort ungefährlicher klang, als im Deutschen.
Dass er sich selbst in seinen Gedankengängen ständig beobachtete, also dass er sowohl die exakte Anzahl Sekunden bemerkte, die er gebraucht hatte, bis seine Selbstbeobachtung einsetzte – oder dass das Wort in seiner Muttersprache ungefährlicher klang, und er es deshalb automatisch übersetzt hatte, dies waren Dinge, weshalb er sich seit drei Wochen in Sprachtherapie befand. Dies waren aber auch die Dinge, weshalb ihm seine hübsche Sprachtherapeutin nicht mehr aus dem Kopf ging, und dies waren auch die Dinge, weshalb er sich nicht mehr getraute, die Sprachtherapeutin auf einen privaten Kaffee einzuladen, denn er machte sich bei seinen Formulierungsversüchen mehr Gedanken über seine Gedanken und nicht über seine hübsche Sprachtherapeutin.
Arthur hatte manchmal das Gefühl, den Bodenkontakt verloren zu haben. Dass seine Füsse ganz klein geworden waren, schmal wie zwei Schlittschuhkuven, auf denen er seinen aufgeblähten Kopf balancierte.
Deshalb kam es ihm gerade Recht, plötzlich einen schmerzhaften Schlag ins Gesicht zu spüren. Arthur war in eine Strassenlaterne gelaufen und lag begeistert auf dem Bürgersteig. Der Schlag hatte einige Hirnzellen in ihm eliminiert, und zwar genau die Richtigen, wie er später feststellte, als er beim nächsten und letzten Termin seine Sprachtherapeutin geradeheraus auf einen Kaffee einlud.

Die Suche nach Wegen in der Wissenschaft

Eine Dramaturgiestudentin begibt sich auf eine Reise ins fremde Gebiet. Ihre Mission: Beweise, dass Theater und Game etwas miteinander zu tun haben. Krisen, Irrwege und fehlende Quellenangaben stellen das Durchhaltevermögen der Protagonistin auf eine harte Probe. Wird sie alle Beweise finden oder bleibt alles ein erfundener Mythos?

Text:
Die Suche nach Wegen in der Wissenschaft

Leistungsnachweis reloaded: Dramaturgiestudentin auf Heldenreise in Gamewelt

Setting

Thema – Um als vollständiges Mitglied in die Gemeinde aufgenommen zu werden, muss der Avatar Dramaturgiestudentin die Wissenschaft mit Erkenntnissen bereichern und begibt sich deshalb auf eine Reise ins ferne Gebiet der Game Studies. Seine Mission: Finde die Unterschiede und Ähnlichkeiten von Game und Theater.

Zeit 1 – Wir befinden uns in der Fantasywelt der Wissenschaften, wo alles möglich ist. Die Zeit im Gameland tickt anders, als unsere Realität. Wiederholungen und Loops sind möglich. Wenn man aus Versehen stirbt, spult die Zeit zurück und man bekommt nochmals ein Leben.
Zeit 2 – Zeitraffer. Einzelne Episoden werden chronologisch herausgepickt.

 

Milieu – Der Avatar wechselt vom intellektuellen, jedoch äusserst geselligen, extrovertierten Theaterdorf in die etwas verschrobene Welt von Game Studies. Die Menschen sind nett, jedoch nicht extrovertiert und helfen erst auf zweite Nachfrage. Die Gamewelt hat ihre völlig eigenen Regeln, so zum Beispiel die Zeit, ein kohärentes System zwar, doch kein einfaches und durchschaubares.

Form/Genre – Es liegt nahe, sich am Genre Fantasy anzulehnen.

Figur – Der Avatar ist noch halbwüchsig, er hat noch grosse Füsse und körperlichen Ungeschicktheiten (so zum Beispiel Gleichgewichtsprobleme, welche zu plötzlichen umkippen und Höhenangst). Der Avatar ist durchaus reflektiert, seine grosse Stärke liegt in der Analyse und Konzeptualisierung, jedoch nimmt er eine vorschnelle, provozierende Haltung zu den Dingen ein und ist schnell gelangweilt. Sein Hang zum ständigen Hinterfragen führte im Theaterdorf zu Schwierigkeiten, und nicht nur der Avatar, sondern auch seine Mitdörfler sind froh, dass er sich nun auf Reise in ein anderes Gebiet macht. Trotzdem erhofft er sich bei seiner Rückkehr die Anerkennung seiner Gemeinschaft. Was der Avatar tatsächlich braucht, ist eine Situation, die er sich nicht erklären kann und die ihm neue Perspektiven auf sein Dasein eröffnet.

Der Avatar verträgt keine extrem hohen Frequenzen, er kippt dann um. Er benützt gerne Waffen, ist aber im Kampf völlig ungeschickt. Er verkleidet sich gerne und gibt sich als jemand anderer aus, sein Humor ist jedoch nicht allzu ausgeprägt, rhetorische Fragen versteht er nicht. Der Avatar hat einige körperliche Ticks, er kann nicht stillstehen, sonst kippt er um. Er hat eine grosse Vorliebe für die Zahlen Drei und Sieben. Die Zahl Vier verabscheut er.

Die abenteuerliche Geschichte der Dramaturgiestudentin im Wald von „Game Studies“

Ich habe gerade eine sogenannte wissenschaftliche Arbeit geschrieben und abgegeben. Die Arbeit heisst „Game loves Theater, Theater loves Game“ und untersucht Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Computer Games und Theater anhand von Role Play und Rollenspiel.

Dabei habe ich gemerkt, dass ich meine Erfahrungen und Erkenntnisse viel lieber als Essay oder als humoristische Geschichte verfasst hätte. Dies will ich nun tun. Als Dramaturgiestudentin im fremden Gebiet Game Studies habe ich mich nämlich selbst wie in einem Adventure Game gefühlt:

Mission: finde die Ähnlichkeiten und Unterschiede von Game und Theater.
Gefahren: vermeide Sümpfe und andere bereits bestehende Diskurse
Suche: weise Altmeister, die dir weiterhelfen können
Dein Avatar: Mensch, kaukasisch, weiblich, jung. Beruf: Dramaturgiestudentin. Fähigkeiten: Text, Konzept, Beobachtung und Analyse. Charaktereigenschaften: neugierig, experimentierfreudig, unausgegoren und halbwüchsig

Ich probiere, sowohl die Entstehung der Arbeit (falsche Erwartungen, Irrwege, Enttäuschungen) als auch die gefundenen Erkenntnisse als Erzählung zu vermitteln.