Art—Education Netzwerk Woche Jan. 2017

Art—Education Netzwerk Woche Jan. 2017

Art—Education Netzwerk Woche 16.01.17—20.01.17 «(Künstlerische) Bildung im Kontext von Migration», Institut Lehrberufe Gestaltung und Kunst an der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW, Basel. Flyer

Workshop von Sophie Vögele: INKLUSION.EXKLUSION.KÜNSTE

Beschreibung des Workshops: Seit einiger Zeit wird in verschiedenen Forschungen deutlich, dass im Bereich der künstlerischen Hochschulbildung soziale Ungleichheiten reproduziert werden. Insbesondere Migrationserfahrung und Klassen-Zugehörigkeit wirken sich ausschliessend – also exkludierend – aus. Dabei zeigt sich, dass letztlich die Bevorzugung – also Inklusion – bestimmter Menschen die der Norm entsprechen, einen diskriminierenden Effekt hat.
In diesem Workshop gehen wir anhand der Ergebnisse des Forschungsprojekts Art.School.Differences spezifischen Formen der Inklusion und Exklusion nach. Wir stecken das Spannungsfeld einer institutionellen Normierung der Kunsthochschule ab um die verschiedenen Veranderungs-Prozesse (Othering) und spezifisch den Ausschluss von Migrant_innen anzuschauen. Dabei eignen sich Teilnehmende Analysetools in Bezug auf soziale Ungleichheit im Bildungskontext an. Es geht darum, die Kunsthochschule als Herrschaftsraum zu begreifen und Ansatzpunkte zur Veränderung zu eruieren sowie die eigene professionelle Rolle und Verantwortung in dieser Konstellation zu befragen. Neben der Präsentation ausgewählter Resultate der Forschung sowie der Ko-Forschung wie auch deren gemeinsamer Lektüre führen Teilnehmende selbst eine partizipative Aktionsforschung durch.

AKTIONSFORSCHUNGEN AUS DEM WORKSHOP
Aktionsforschung 1: Bildersprache Web Kunsthochschule
Aktionsforschung 2: Zur Homogenität von Studierenden
Aktionsforschung 3: Inklusion über Identifikation
Aktionsforschung 4: Any Generation: Die Antistudierenden

SCHLAGWORTE AUS DEM WORKSHOP
Demokratisierung der Institution = partizipative Prozesse, kritische Hinterfragung von Machtverhältnissen, Gleichberechtigter Austausch zwischen dem Globalen Süden und dem Globalen Norden
Herausforderungen
• INSTITUTIONELLES WEISSEIN, das kontinuierlich erhalten und neu hergestellt wird = Unterrepräsentation von Menschen mit Migratonserfahrung an den Kunsthochschulen
• INSTITUTIONELLE NORMATIVITÄT die kontinuierlich erhalten und neu hergestellt wird = Privilegierung von Studierenden und Mitarbeitenden aus höher gestellten sozialen Schichten, die als Normschweizerisch oder globale Wanderer klassifiziert werden können, normierte junge und fitte Körper haben
• INTERSEKTIONALE WIRKUNG von Inklusion & Exklusion
• INSTITUTIONALISIERTE PROZESSE VON RASSISMUS, SEXISMUS, KLASSISMUS UND ABLEISMUS
• ANHALTENDE PROZESSE VON OTHERING
• IGNORANZ EIGENER PRIVILEGIEN; bzw. auf eigene Privilegien nicht verzichten zu wollen