Institutionskritik

Meine Interventionen können als Kritik „der Institution“ gelesen werden.

Die Interventionen in den Fluchttreppenhäusern können auch in Bezug zu den Fluchtlinien bei Deleuze/Guattari gelesen werden. Sie können an diesen Orten (in Fluchtwegen), zu einem „no man’s land“, zu Inseln, werden. Da wo Heimliches sich zeigen kann und nicht auf vorgegebene Ziele antworten will und muss.

Wachsen Institutionen nicht auch an ihren Geheimnissen? Da wo Geheimnisvolles entstehen kann und nicht gleich bewertet wird? Im Sinne von Deleuze/ Guattari (Gilles Deleuze/Félix Guattari, Anti-Ödipus. Kapitalismus und Schizophrenie I, Frankfurt am Main 1974) sich im Prozess des WERDENS erst manifestieren? Ist in dieser Form der Flucht nicht die Wahl vorhanden, dass man überhaupt fliehen kann? Wir können die Flucht als Widerstandsform innerhalb der Macht verstehen. Als transgressiver oder transversaler Akt des Widerstandes, der sowohl Teil des Systems ist, wie auch nicht. Etwas, das nicht zugeordnet werden kann, analog der „Kippfigur“ der Kleinschen Flasche. Durch Flucht könnten die Regeln des Spiels der Institution verraten werden.

Als Absolventin dieses Masters habe ich die Pflicht alle Studien- und Institutionsregeln zu befolgen, damit ich ein Diplom erhalte. Was heisst es, sich zu verweigern oder sich widerständig dazu zu verhalten? Kann ich durch die Brechung von Regeln allenfalls bestraft werden? Von der Institution gemieden werden, also kein Diplom erhalten? In der Schweiz würde so etwas wohl nie laut geschehen, immer leise und versteckt- also HEIMlich. Man würde eher gemieden oder es würde hinter dem Rücken getratscht…