Zurück zum Toni-Areal

Die Toiletten und die Fluchttreppenhäuser seien die einzigen scheinbar nicht überwachten Räume im Toni-Areal, so hörte ich mal sagen. Es fühlt sich für mich auch genau so an. Wobei ich zu Beginn meiner Arbeit auch an diesen Orten das Gefühl nicht los wurde, man könnte auch hier überwacht sein.

Anfangs und bei Projekteingabe wollte ich Interventionen im ganzen Toni-Areal machen. Durch die nähere Beschäftigung mit dem Gebäude und seinen Räumen war schnell klar, dass ich Nischenräume suchte. Räume, in denen ich mich nicht schon von Beginn weg an Richtlinien und Hausordnungen zu halten hatte.

Die Fluchttreppenhäuser faszinierten mich schnell. Wobei mir nicht klar war, ob diese Fluchtorte auch tatsächlich weniger kontrolliert würden. Fluchttreppenhäuser sind in der Architektur stark reglementiert und kontrolliert. Die Fluchtwege dürfen nicht durch Gegenstände eingeengt werden, es dürfen keine brennbaren Materialien darin stehen oder hängen und viele der Vorschriften mehr.

L1230427

Im Toni-Areal empfand ich die Fluchtwege- oder Fluchtorte weniger reglementiert, als den Rest des Gebäudes.
Fluchtwege sind per se als Durchgangsräume konzipiert. Sie dienen dem Schutz vor einer Gefahr und vor allem der geschützten Flucht nach Aussen in eine vermeintliche Sicherheit.

Meist werden sie wenig gestaltet und sind, architektonisch verstanden, oft nicht besonders „ästhetische“ Räume.