Ausstellungsnotizen

Ausstellungsnotizen – sich zu Kunst äussern

Vera Rodel und Anina Dirnberger
Studentinnen ZHdK


Wir suchen gemeinsam nach Wegen, individuelle Zugänge zu den Exponaten zu erschliessen. Wir arbeiten direkt in den Ausstellungsräumen und nähern uns über gestalterische und dialogische Experimente langsam den Kunstwerken, die jeweils von Interesse sind. In Anlehnung an die Exponate entstehen individuelle sprachliche und gestalterische Äusserungen, die an einem temporären Orten die Ausstellung ergänzen und unsere Auseinandersetzung dokumentieren.

Alltagsstrategien als Bildöffner
Sprachliche Übungen, die an Alltagssituationen und wissen anknüpfen, ermutigen uns, Strategien, Vokabular und Wahrnehmungsgewohnheiten aus dem Alltag in den Bereich der Kunstbetrachtung zu übertragen. Sie dienen uns als Werkzeuge und eröffnen uns einen individuellen Zugang zu Kunst. Über verschiedene gestalterische Formen der Notierung und Notation werden Bildzugänge ermöglicht, entwickelt, festgehalten und für Dritte sichtbar gemacht.

Sprachliche und gestalterische Artikulation
Durch einfache exemplarische Übungen, spielerische Herangehensweisen und wechselnde Schwerpunktsetzungen treten wir immer wieder in den Dialog mit dem Kunstwerk. So werden stets neue Bezüge zum Werk geschaffen. Indem wir an unser Vorwissen anknüpfen, versuchen wir gemeinsam einen Weg zu finden, über Bilder zu sprechen, ohne etwas von Kunst verstehen zu müssen. Wir lernen Instrumente anzuwenden, um unvoreingenommen über Kunst zu sprechen und reflektieren zu können. Gemeinsam überwinden wir die unsichtbare Barriere, die sich zwischen ungeübten Betrachtenden und Kunstwerk zu stellen droht. Wir stärken das Vertrauen zur eigenen Stellungnahme, werden uns der Wahrheit, Richtigkeit und Wichtigkeit jeder persönlichen Äusserung bewusst und erkennen den Wert und das Potenzial unvoreingenommener und unbefangener Aussagen.

Ausstellungsnotizen

Man weiss nicht genau was es ist und man kann sich etwas ausdenken. Es fasziniert mich. Es sieht aus wie ein Fischschwarm oder Eiskristalle.

Es sticht heraus. Es ist ein anderes Bild von Weitem und von Nahem. Die abstrakten Figuren habe ich erst auf den zweiten Blick gesehen.

Es ist anders. Zuerst dachte ich, dass es gar kein Wort ist. Beim zweiten Blick merkte ich, dass es doch ein Wort ist. Jetzt interessiert es mich, wie es gemacht ist. Die Technik.

Die Farben sind mir ins Auge gestochen.
Die ungewohnte Perspektive und der Ausschnitt.