Martin Gubser
Student ZHdK
Im Zeughaus Seewen-Schwyz und im ehemaligen EW-Gebäude Lachen finden viele Werke der kantonalen Kunstsammlung für einige Zeit einen neuen Platz, um einer breiten Öffentlichkeit präsentiert werden zu können. Dadurch hinterlassen sie in den jeweiligen Räumen der Amtsgebäude, wo sie sonst placiert sind, Lücken. Vielleicht ist man froh, dass man vom Anblick des Bildes vor seiner Bürotür für einige Zeit befreit ist, oder, ganz im Gegenteil, wünscht es sich so schnell wie möglich zurück. Bei einigen Leerstellen wiederum kann man beim besten Willen nicht rekonstruieren, was die momentan klaffende Lücke vorher füllte, weil man täglich achtlos daran vorbei ging.
Wahrscheinlich ist, dass man sich erst durch die vorübergehende Abwesenheit dieser nicht selbst ausgewählten täglichen Begleiter derer umfangreicher Präsenz bewusst wird. Die Abwesenheit der Bilder verändert die Wahrnehmung der Räume. Dieser Veränderung soll auf den Grund gegangen werden. Wie vermögen die nun abwesenden Bilder die Räume, den Alltag und somit die sich darin aufhaltenden Menschen zu beeinflussen? Vermag dieser Umstand die Mensche zu bewegen? Welche Reaktionen können daraus resultieren?
Solchen Fragen wird anhand verschiedener Interventionen auf den Grund gegangen. Passierende Menschen werden in den Gebäuden zum Nachdenken über ihre eigene Haltung animiert, indem sie mit konkreten Fragen oder Aussagen konfrontiert werden. Mögliche Reaktionen werden dann, teils durch die Reagierenden selbst, veranschaulicht und somit weiteren Passanten zugänglich gemacht.
Zitate aus den Interviews:
«Ist etwas Kunst, wenn es von einem Künstler gemacht ist?»
«Kunst beschreiben kann ich eigentlich gar nicht.»
«Kunst ist etwas, das mir gefällt.»
«Ein Picasso der mir nicht gefällt, ist für mich keine Kunst,
ist für mich ein wertloses Stück Papier.»
«Kunst kann gefallen oder aber auch aufregen.
Wichtig ist, dass etwas passiert.»
«Kunst ist, wenn jemand spezielle Fähigkeiten hat, zum Beispiel Bilder herstellt. Obwohl ich dies oft nicht nachvollziehen kann.»
«Kunst ist Ansichtssache.»
«Für den einen ist das eine Kunst, für den anderen das andere. Für denjenigen, der es macht,
ist es jedoch ohnehin Kunst.»