Zitate von Passantinnen und Passanten



Zitate von Passantinnen und Passanten, die sich an unserem Projekt auf verschiedene Art und Weise beteiligt haben.


«Nach dem Auflösen von etwas Gestricktem war die Wolle ja gekraust. Man hat sie erst über ein Tabourettli gespannt und dann darauf gewaschen um die Fäden wieder zu strecken.»
(Frau, ca. 70 Jahre)

«Ich bleibe lieber noch ein bisschen und löse jetzt meinen Handschuh hier fertig auf. Zuhause muss ich mich wieder an den Computer setzen und an meiner Dissertation weiterschreiben. Es macht Spass, mal etwas zu tun ohne zu denken.»
(Mann, Jurist und Musiker, ca. 40 Jahre)

«Wie heisst er?» (meint den Knäuel)
«Na ja, er hat noch keinen Namen. Was würdest du vorschlagen?»
«Jao!»
(Mädchen Malu, 3 Jahre, ihr kleiner Bruder heisst Jao)

«Meine Mutter hat auch immer aufgelöst und aus der Wolle etwas Neues gestrickt. Ich war immer froh, wenn im Pullover meiner älteren Schwester ein Loch war, dann wusste ich, dass ich bald einen neuen Pullover aus dieser Wolle kriege.»
(Frau, ca. 50 Jahre)

«Es ist so schön, mal wieder etwas richtig Sinnloses zu tun!»
(zwei Frauen, Theaterpädagoginnen, ca. 40 Jahre)

«Warum lösen Sie denn diese schöne Mütze auf?»
(Frau, ca. 45, im Tram)

Eine ältere Frau lehnt sich, im Museum oben angekommen, an die Wand und seufzt.
«Setzen sie sich doch kurz zu uns, wir haben ja Stühle da. Sie müssen auch bestimmt nicht mit auflösen.» «Ja, da bin ich aber froh, das haben wir früher schon immer machen müssen!» (lehnt den Stuhl ab)
(Frau, ca. 70 Jahre)

«Jetzt habe ich vorgestern grad eine Maschine gesehen, die dasselbe macht wie ihr! Ich war in Kolding, Dänemark an der «Biennale of Crafts and Design» und eine Künstlerin hatte eine einfache Maschine gebaut, die ganz langsam einen gestrickten Pullover aufgezogen hat.»
(Frau, ca. 45 Jahre)

«Ich bin bei einem Strickzirkel dabei, mit drei andern Frauen. Jedesmal wenn einer eine Masche runterfällt, müssen alle einen Franken in den Sparstrumpf werfen. Ist der Sparstrumpf voll, gehen wir zusammen auf eine Reise.»
(Frau, ca. 70 Jahre)

«Mein Mann ist Ägypter. Als Kinder knüllten sie Lappen zu einem Fussball zusammen. Es war aber sehr schwierig, dass der Ball rund wurde und die richtige Härte hatte.»
(Frau, ca. 70 Jahre)

«Wir stricken sehr viel für die ganze Familie. Auflösen würden wir nie. Ich arbeite mit schönen Materialien, mit Seide und Wolle. Darum reut es mich dann immer, die abgeschnittenen Fadenschwänzli wegzuwerfen. So habe ich sie gesammelt und jetzt stopfe ich Puppen damit aus. Diese «Fiserli» geben eine ganz besondere Weichheit und Elastizität.»
(Mutter, ca. 70, mit Tochter)

«Wie lange ist der Faden auf dem Knäuel wohl schon? Ob er schon um die Welt reicht?»
(Mann, älteres Paar, ca. 70 Jahre)