«Artificial Intelligence», also Künstliche Intelligenz, findet in immer mehr Bereichen Anwendung. Oft nehmen wir es nicht einmal wahr. Aber was heisst AI konkret und welche Rolle können oder könnten AI-Anwendungen in unserem täglichen Leben einnehmen?
«Was bedeutet AI in Bildung und Kunst?»
Ein Bericht vom «Destination Digital»-Vortrag und vom gleichnamigen Workshop von und mit Mike Brandt und Jonas Wenke, den Gründern des Kopenhagener Unternehmens 33A.
Wie sehr das Thema beschäftigt, zeigte sich bereits an der überwältigenden Resonanz: zum Vortrag kamen mehr als siebzig Interessent*innen, denen ein breiter Überblick über AI-Anwendungsmöglichkeiten geboten wurde. AI findet sich – soviel wurde schnell klar – bereits heute in beinahe allen Bereichen unseres Lebens, und ist auch im künstlerischen Schaffen längst ein Thema: eine AI-Anwendung kann etwa anhand einiger weniger Takte eines Chopin-Stückes Musik komponieren, die verblüffend nach Chopin klingt.
Im Workshop am nächsten Tag gehen wir dann in kleinerem Kreis in die Tiefe und erarbeiten, wie wir AI ganz konkret für unseren Alltag an der ZHdK einsetzen könnten. Die Referenten präsentieren dazu ihr Konzept des «AI-Design Sprints» als einen Ansatz, AI nicht (wie so oft) technologiegetrieben, sondern problemorientiert zu denken. In Teams wählen wir also zunächst aus einer Reihe von «Personas» eine Figur aus: unser Team entscheidet sich für Gustav, einen Filmdozenten, dessen Wunsch es ist, seine Studierenden fairer zu bewerten.
Für dieses Anliegen versuchen wir nun Schritt für Schritt, eine geeignete AI-Lösung zu finden. Was muss die gewünschte Anwendung genau können? Welche Technologien kommen zum Einsatz? Welche ethischen Überlegungen gilt es zu berücksichtigen?
Auf vorbereiteten «Canvases» visualisieren, priorisieren und diskutieren wir. So entsteht sehr rasch ein farbenfroher Lösungsvorschlag, den wir auch noch in einem Satz als Konzept formulieren und zum Abschluss unter einem eingängigen Namen im Plenum präsentieren. Die beiden Referenten geben jedem Team Feedback und analysieren und bewerten, wie und wie weit sich das jeweilige Konzept in der Praxis umsetzen liesse.
In einigen der Teams sind tatsächlich konkrete Lösungsansätze für aus dem Leben gegriffenen Szenarien entstanden, die die Teilnehmer*innen nun weiterentwickeln können. Bei anderen mag die ausgearbeitete Lösung noch etwas theoretischer gewesen sein; der Workshop hat aber auch ihnen AI näher gebracht und soweit entmystifiziert, dass AI eben nicht – oder höchstens noch im Kino – an dunkle Mächte denken lässt, die das Ende der menschlichen Zivilisation programmieren. Fernab von Fach- und Programmierjargon vermittelte der Workshop vor allem, dass mit «AI» in erster Linie Anwendungen gemeint sind, die wir mit menschlicher Intelligenz selbst so konzipieren können, dass sie uns in unseren ganz alltäglichen Aufgaben hilfreich und auch kreativ unterstützen.
Die Aufzeichnung des Vortrags ist allen Angehörigen der ZHdK auf dem Medienarchiv zugänglich, Unterlagen des Workshops finden sich auf Paul.