Im Rahmen der ZHdK Highlights präsentiert das MATERIAL ARCHIV die Ausstellung
Material als Experiment / Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft
2. bis 30. September – Toni-Areal, Kaskadengalerie, Ebene 6
Eröffnung: 1. September 2018, 18 Uhr
Was macht ein Material intelligent? Welche Natur- und Kunststoffe waren es früher, welche sind es heute und wie könnten sie zukünftig beschaffen sein? Wann, wie und warum greift der Mensch in Materialstrukturen ein und steuert Werkstoffe nach seinen Anforderungen?
Untersuchen wir den Ursprung eines Materials, erfahren wir auch etwas über seine Einordnung in historische, naturwissenschaftliche, gesellschaftliche, politische, ökologische, sinnliche und kulturelle Kontexte. Im Material zeigt sich die Komplexität unserer Welt. Im 21. Jahrhundert entstehen Materialien in verschiedenen Disziplinen: Naturwissenschaftler und Ingenieure forschen im Labor an hochkomplexen, funktionalen Werkstoffen, sogenannten „Smart Materials“ mit scheinbar magischen Eigenschaften, GestalterInnen und KünstlerInnen entdecken in Vergessenheit geratene Substanzen wieder, entwickeln fiktive Materialien, stellen Fragen zur Nachhaltigkeit und werden zu den Alchemisten unserer Zeit. Die Arbeitsweisen und Ergebnisse sind so divers wie die Zeit, in der sie entstehen. Doch welche Materialien brauchen wir tatsächlich in Gegenwart und Zukunft? Jede Zeit hat, abhängig von den jeweiligen technischen Entwicklungen und gesellschaftlichen Strömungen, ihre eigenen, im Fokus stehenden Materialien. Ganze Epochen wie Stein- oder Bronzezeit wurden nach ihnen benannt. Heute haben Rohstoffe wie Sand, Erdöl und seltene Erden Konjunktur für einen unersättlichen Markt für Beton-Architekturen und Massenprodukte. Eine Gegenbewegung kommt aus der Gestaltung, die sich mit ökologischen Materialien und dem Umdenken von Produktionsprozessen beschäftigt.
Die Ausstellung versammelt ausgewählte Arbeiten von GestalterInnen, KünstlerInnen und NaturwissenschaftlerInnen. In einem Workshop mit Studierenden der Zürcher Hochschule der Künste wurde es um weitere Positionen ergänzt, gemeinsam reflektiert und kuratiert.
Die Betrachtenden erhalten Einblicke in Materialwelten aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Frage, die sich dabei stellt: Welche Materialgeschichten wollen wir gemeinsam für unsere Zukunft schreiben?
Das Projekt ist eine Kooperation zwischen der Stiftung Bauhaus Dessau, der weißensee kunsthochschule berlin / Bereich Experimentelle Materialforschung, der Zürcher Hochschule der Künste und des Material-Archivs basierend auf der 2017 von der Stiftung Bauhaus Dessau und der weißensee kunsthochschule berlin entwickelten Ausstellung Material als Experiment im Rahmen des Forschungsprojekts smart materials satellites, das Teil des Konsortiums smart3 ist und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF im Rahmen der Initiative zwanzig20 gefördert wird.
