ZUR MUSIKALITÄT DES DOKUMENTARFILMS

EIN Referat von Jan-Hendrik Bakels

Oft wird der Einsatz von Musik im Film unter dem Schlagwort der ‚Manipulation‘ der Zuschauenden diskutiert. In dieser Perspektive wird die der Musik zugeschriebene stark emotionalisierende Wirkung einer vermeintlich rationalen wie realistischen ‚Erzählung‘ in Bild und Wort gegenübergestellt. Diese Diskussion verschärft sich besonders dort, wo eine ‚realistische‘ Darstellung als politisch-normativer Anspruch an filmische Bilder herangetragen wird – wie in der TV-Berichterstattung oder im Dokumentarfilm.

Vor diesem Hintergrund stellt der Jan-Hendrik Bakels auf der Basis von aktueller filmwissenschaftlicher Theoriebildung und Forschung die Frage nach dem Verhältnis von Emotionen und Verstehen in der Filmerfahrung der Zuschauenden. In dieser Perspektive lösen sich die oben angesprochenen Dichotomien zunehmend auf. Stattdessen wird deutlich, inwiefern der Film – als zeitbasiertes Medium, dessen Wahrnehmung wesentlich durch die Phänomene Rhythmus und Bewegung geprägt wird – selbst inhärent ‚musikalisch‘ ist.

 

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