Pestof

Das Salz schmerzt. Es schmerzt. Die Zeit. Gehen. Gehen. Bis Wasser ihn füllt.

Er steht.
Wie angewurzelt.
Regen prasselt.

Die Luft. Alles roch nach Verwesung.
Kalte Verwesung.
Süßlich.
Unerträglich.

Schwarz. Nichts.

Kalter Rauch. Die Wände vergilbt.
Auf dem kleinen, runden Glastisch steht ein überfüllter Aschenbecher. Malboros überall.
Der Fernseher läuft. Irgendein neuartiger, außergewöhnlicher, ganz spezieller Küchenmixer wird angepriesen. Ein MUSS für
jeden Haushalt.
Die Neonröhren summen. Das Geräusch beruhigt ihn.
Ja, Nacktschnecken. Schmecken leicht säuerlich. Ich hab mir als Kind wirklich alles in den Mund gesteckt, sogar einmal Katzenkacke.

Er schüttelt ihren leblosen Körper. Ströhmender Regen. PVC. Ein weißer, schlauchartiger Gang, voller Häufchen von Leben; sie sind nur noch eine Idee von Leben und irren tagein tagaus durch die neonlichtgetränken Gänge, alle einer scheiß Illusion hinterher.

Diese abgehackten Wörter waren wie Gewehrschüsse die seinen Körper durchlöcherten. Ja Gewehrschüsse. Seine Mutter hörte er nachts leise im Nebenzimmer weinen. Ratatatatatatat kkkkkkkkkk ddddddddddd. Sein braunes Haar fiel ihm fast bis auf die Schultern. Und oberhalb seiner zarten, schmalen Lippen zeichnete sich ein kleiner dunkler Flaum ab.

Sie singt. Verwirrt. Sieht nichts. Singt vom sehen, sieht aber nichts.

Als beide chorisch darüber erzählten, fand Gert Halt in Jagdvorstellungen. Kalt lag manches Nagetier. Oh!

Schwarz.
Weißes Salz
überall. Süßlicher Gestank.
Ihre Augen starr. Rauschen.
Nichts.

 

 

(meinen Endtext hab ich jetzt ausgelassen)

Exposé „Süßlicher Gestank“

Thema: Abhägigkeit; Wille/gelähmt;

Zeit 1: 2009

Zeit 2:

In der Mitte der Zeitachse steht ein Ereignis. Die Frau stirbt. Das erzähle ich aus der Sicht der Frau, kurz vor ihrem Tod.

Kurz davor erzähle ich den Zustand von Mann 1 aus seiner Perspektive. Dieser Moment liegt auf der Zeitachse kurz VOR dem Ereignis.

Kurz danach aus der Sicht von Mann 2. Also kurz NACH dem Ereignis.

Die Perspektiven überschneiden sich jedoch an einem Moment, da sich alle im gleichen Raum befinden.

Milieu: Mittelschicht, Krankenhaus in der Nähe des Meeres, Stadt Kiel

Figuren:

Mann 1: Robert. 34 Jahre. Haare kurz, braun. 1,71 klein. Gedrungen. Muskulös. Arbeitet in einer IT-Firma. Extrovertiert. Eigentlich sehr unsicher. Schämt sich für sich. Sehr enge Beziehung zu Mutter, auch körperlich. Sie stirbt als er 15 ist. Kalte Beziehung zu Vater. Einzelkind. Workaholic. Ruhelos. Kann keine Ruhe ertragen. Weint oft, aber heimlich. Hat Tinitus. Knabbert Fingernägel. Hatte viele Frauen, aber nie lange. Cholerisch.

Frau: Lena. 26. Kurzes dunkles glattes Haar. Im Heim ab 4. Erinnert sich kaum an ihre Eltern, nur manchmal an Vater. Sie ist naiv. Hat viele Gedanken. Wünscht sich immer Menschen um sich rum, aber mag sie schnell nicht mehr. Diskrepanz zwischen großer Liebe un Hingabe zu den Menschen und großer Abneigung und Wut. Sie setzt immer alles auf eine Karte und will alles vom Gegenüber. Wird dadurch oft enttäuscht…..

(to be continued)

 

Süßlicher Gestank

Ein Ereignis ist der Ausgangspunkt, das verbindende Element zwischen drei darin involvierten Menschen. Also drei Schicksale, Geschichten, Perspektiven und Wahrheiten die an einem Punkt zusammenschmelzen.

Dabei liegt das Augenmerk weniger auf dem Ereignis, als vielmehr an der Untersuchung der verschiedenen Perspektiven der Charaktere und ihrem ganz eigenen Umgang mit diesem Ereignis.

Ich will diese drei Menschen genau unter die Lupe nehmen. Ihr Leben erforschen um eine Tiefe hinter dem tatsächlich Geschriebenen zu eröffnen. Mein Ziel ist wirklich ganz unterschiedliche Charaktere zu erschaffen, die alle einen anderen Zugang, eine andere Motivation, einen anderen Ausgangspunkt im Bezug auf dieses Ereignis haben.

„Es gibt so viele Wahrheiten wie es Menschen gibt.“

Zum Stil :

Das ÜberThema soll Wasser sein. Es hat allerdings nur einen symbolischen Wert. Alle verbindet Wasser. Auch das Ereignis hat etwas mit Wasser zu tun. Wasser=Leben. Kein Wasser=Tod.

Außerdem will ich das Augenmerk auf die fünf Sinne legen. Die Sinne sollen sozusagen auch die verschiedenen Zugänge und Perspektiven der drei Menschen symbolisieren. Jeder nimmt unterschiedlich wahr, durch seine Sinne. Nimmt die Dinge unterschiedlich auf.

Die erste Geschichte/der erste Charakter spielt in der Vergangenheit, also VOR dem Ereignis, aber geschrieben in der Gegenwart.

Die zweite in der Gegenwart. Betrifft also DAS Ereignis.

Die dritte in der Zukunft, NACH dem Ereignis, aber auch in der Gegenwart geschrieben.