Süßlicher Gestank

Ein Ereignis ist der Ausgangspunkt, das verbindende Element zwischen drei darin involvierten Menschen. Also drei Schicksale, Geschichten, Perspektiven und Wahrheiten die an einem Punkt zusammenschmelzen.

Dabei liegt das Augenmerk weniger auf dem Ereignis, als vielmehr an der Untersuchung der verschiedenen Perspektiven der Charaktere und ihrem ganz eigenen Umgang mit diesem Ereignis.

Ich will diese drei Menschen genau unter die Lupe nehmen. Ihr Leben erforschen um eine Tiefe hinter dem tatsächlich Geschriebenen zu eröffnen. Mein Ziel ist wirklich ganz unterschiedliche Charaktere zu erschaffen, die alle einen anderen Zugang, eine andere Motivation, einen anderen Ausgangspunkt im Bezug auf dieses Ereignis haben.

„Es gibt so viele Wahrheiten wie es Menschen gibt.“

Zum Stil :

Das ÜberThema soll Wasser sein. Es hat allerdings nur einen symbolischen Wert. Alle verbindet Wasser. Auch das Ereignis hat etwas mit Wasser zu tun. Wasser=Leben. Kein Wasser=Tod.

Außerdem will ich das Augenmerk auf die fünf Sinne legen. Die Sinne sollen sozusagen auch die verschiedenen Zugänge und Perspektiven der drei Menschen symbolisieren. Jeder nimmt unterschiedlich wahr, durch seine Sinne. Nimmt die Dinge unterschiedlich auf.

Die erste Geschichte/der erste Charakter spielt in der Vergangenheit, also VOR dem Ereignis, aber geschrieben in der Gegenwart.

Die zweite in der Gegenwart. Betrifft also DAS Ereignis.

Die dritte in der Zukunft, NACH dem Ereignis, aber auch in der Gegenwart geschrieben.

 

Selbstanhörung

Wer bin ich, wenn ich schreibe? Wie verhalte ich mich beim Schreiben? Wo schreibe ich, wann, wie viel und mit welchen Werkzeugen? Womit habe ich Mühe, was macht mir Spass?

Die Selbstanhörung (= Writing Audit) hilft dabei, sich die eigenen, vielleicht auch eingefahrenen Strategien bewusst zu machen – und ausgehend davon über Alternativen nachzudenken.

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Der Austausch im Plenum zeigt, dass die Qualität einzelner Schreibwerkzeuge / Medien des Schreibens unterschiedlich eingeschätzt wird: Analoges Schreiben mit Stift auf Papier fördert das Denken, hindert aber die Distanznahme. Es wirkt verbindlicher, auch hemmender, als die ephemerere Computerschrift. Digitales Schreiben wiederum verführt zu formalen Spielereien, zu unverbindlichem „Copy-Paste-Delete-&-Undo“.

Die meisten nutzen das klassische Pult als Schreibort; andere schreiben auch unterwegs, im Zug oder im Café. Walter Benjamin meint dazu: „Den Abschluss des Werkes schreibe nicht im gewohnten Arbeitsraume nieder. Du würdest den Mut dazu in ihm nicht finden.“

Die meisten verstehen das Schreiben nicht als Entwurfspraxis. Sie bringen eine Rohfassung zu Papier und überarbeiten diese dann. Nur einzelne der Anwesenden schreiben mehrere Entwürfe. Uneinigkeit besteht allerdings im Verständnis des Begriffs „Entwurf“: wo beginnt er? wann beginnt er? und zeigt sich vieles nicht erst beim Entwerfen selbst?

Schreibschwierigkeiten ergeben sich im Kampf mit Orthographie und Interpunktion (was nicht sein muss, denn diesen Kampf kann die Rechtschreibehilfe führen, gemeinsam mit der Freundin des Mitbewohners, die Germanistik studiert). Schwierig ist es auch oft, einen Anfang zu finden, einzusteigen, loszulegen. Spezifische Probleme bereiten das Verfassen von Dialogen, das Finden einer (eigenen) Sprache, das Planen eines längeren Textes.

Der arme Student

In unserem Fachbereich müssen wir zwei schriftliche Arbeiten, sogenannte Leistungsnachweise abgeben. Im Bereich Common Sence habe ich dies noch nicht gemacht und möchte mich nun in einem Thema zu wälzen beginnen ohne dabei ein wissenschaftliches Ziel zu erreichen, sondern um das Thema abzustecken und zu schärfen.

Das Thema des Geldes schwebt mir vor, konkreter „Der arme Student“. Ich höre oft wie sich Studenten über ihre finanzielle Lage beschweren und dabei einen Mensakaffee trinken. Für mich ein absolutes Luxusgut. Wo liegen die Grundbedürfnisse eines Studenten? Wie viel Geld hat er zur Verfügung? Wofür gibt er dieses aus? Worauf kann nicht verzichtet werden? Woher hat er es? Für welchen Stundenlohn geht er arbeiten? Wie ist die Finanzlage in der Familie?

Ich möchte mehrere Kurzporträts verfassen von Studenten der ZHdK. Diese sollen teils auf Tatsachen, teils auf Fiktion beruhen. Es sollen witzige Texte entstehen die zum lachen über sich selbst animieren und auch das Klischee des Studenten bedienen.

Text jeden Tag anders

In kurzen Texten viel aussagen! Die Textform soll jeden Tag verschieden sein. Verschiedene Schreibstrategien ausprobieren. Das Thema kann aus der Beobachtung im Alltag kommen. Ein Gedicht, ein Brief, ein Drama, eine Komödie, ein Witz, eine Anekdote. Eine Aussage oder ein Gedanke, der mir an diesem Tag über den Weg gelaufen ist.

Vielleicht geht es mir auch einfach darum: Wie kann ich von meinem Tag, meinen Beobachtungen, etc. spannend erzählen? Wie kann man den langweiligen Alltag interessant darstellen?

Wir Kinder aus der Aglo

Ich werde an einem bereits angefangen Text weiter arbeiten. Der Text erzählt die Geschichte von drei Teenagern (Timo, Luca und Estelle) die in einer Wohnblocksiedlung in der Aglomeration einer schweizer Stadt aufwachsen. Ihre Geschichte wird aus ihrer Sichtweise und aus der von zwei älteren Menschen (eine alte Frau und ein alter Mann) erzählt. 

Die beiden alten Menschen sind eine neue Idee und sollten bis Ende dieser Woche in den Verlauf der Geschichte eingebunden werden. 

Die Geschichte wird in „Bildern“ / Szenen erzählt. Im Verlauf dieser Woche sollten drei neue Szenen zu den bisherigen hinzu kommen. 

Werkzeuge II

Eine vage Idee, ein Interesse, noch kaum formulierbar …

Methoden der Themenfindung legen aus, was im Kopf ist und was sich damit machen lässt: Mindmap, Clustering, Brainstorming … Werkzeuge, die dazu dienen, ein Interesse zu präzisieren und thematisch, inhaltliche Entscheidungen vorzubereiten.

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Werkzeuge I

Viele Schreibwerkzeuge bestehen darin, Grenzen möglichst eng zu setzen. Unter engen Rahmenbedingungen, so die These, kommen Ideen leichter. An engen Rahmenbedingungen reibt sich das Denken: die Funken sprühen.

Enge Grenzen können sich – zum Beispiel – auf die Sprache beziehen: der Gebrauch von „e“ ist verboten; der Gebrauch von mehrsilbigen Wörtern ist verboten; der Gebrauch von Adjektiven ist verboten …

Beispiel: einsilbige Geschichte

Die Zeit ist kurz, der Mensch ist viel, der Tag noch lang. Wie kann ich all das tun? Es wird schon. Mit Stift und Heft und Uhr. Auch mit Lärm. Mit Ruh. Er schreibt, der Mensch. Viel schreibt der Stift.

Wer unterrichtet?

Franziska Nyffenegger schreibt vor allem akademische Texte, seltener journalistische und sehr selten belletristische. Auch eher selten erzählt sie etwas im Techniktagebuch. Und bisher nur einmal hat sie Text für eine Performance geschrieben.

Suzanne Zahnd schreibt Theaterstücke, Hörspiele, Kolumnen, Essays, Icon Poetry und anderes mehr, das sie sich ausdenkt oder beobachtet.

Gerhard Meister schreibt Bücher und liest sie vor.