Webinar mit Sibyl Schädeli
Für viele von uns ist Home Office nun schon eine ganze Zeit Realität – und dennoch immer ein bisschen ambivalent: Wir geniessen die Flexibilität, klagen aber über mangelnde Abgrenzung. Wir schätzen die kurzen Arbeitswege, aber wir vermissen unsere Kolleg*innen. Und wir fragen uns vor allem, ob wir unseren doch noch relativ neuen Alltag im Home Office nicht besser gestalten könnten. Nicht verwunderlich also, dass der «Destination Digital»-Workshop zum Thema «Selbstmanagement im Home Office» in kürzester Zeit ausgebucht war! Deshalb steht auch am 9. März eine Wiederholung auf dem Programm. Infos und Anmeldung
Im besten Licht bei der Videokonferenz
Sibyl Schädeli brachte Chancen und Tücken des Home Office zur Sprache, regte Diskussionen an und gab viele praktische Tipps für den heimischen Büroalltag. Zum Beispiel, wie man sich in Videokonferenzen vorteilhaft präsentiert – etwa, indem man sich im wörtlichen Sinn «ins richtige Licht» rückt. Sie machte auch auf «Machtspiele» aufmerksam, die speziell in Videokonferenzen stattfinden. Und sie ermunterte, gebotene Chancen, zu nutzen. Denn dadurch, dass alle Teilnehmenden auf dem Bildschirm gleich viel Platz einnehmen, könnte auch eine gewisse «Demokratisierung» entstehen.
Meine Tagesorganisation
Ausgehend von der Annahme, dass sich unser durchschnittlicher Arbeitstag in – mehr oder weniger – je acht Stunden Arbeit, Schlaf und Freizeit aufteilen lässt, regt Sibyl Schädeli an, dass wir bewusst unsere Aktivitäten reflektieren und dabei ein besonderes Augenmerk auf die Freizeit richten. Sie verwiest diesbezüglich auf interessante kulturelle Unterschiede, vor allem, was die Kinderbetreuung angeht.
Ständig wechselnde Rollen
So kommen wir auf die verschiedenen Rollen zu sprechen, die jede*r von uns im Lauf eines Tages einnimmt. Wie selbst- bzw. fremdbestimmt sind sie? Können wir eher fremdbestimmte Rollen unter Umständen ein bisschen selbstbestimmter gestalten? Die Wissenschaft auf diesem Gebiet zeigt nämlich sehr klar, dass schon kleine Veränderungen hier zu deutlich mehr Zufriedenheit führen! Das Home Office kann also eine echte Chance sein, eigenständiger zu arbeiten, was viele von uns nicht mehr gänzlich missen möchten.
Gut geplant durch den Tag
Die klassische To-Do-Liste und der Wochenplaner bewähren sich auch im Home Office. Aber es gibt einen Unterschied zwischen «effizientem» und «effektivem» Arbeiten. Effizienz kann schlimmstenfalls bedeuten, dass man sehr gut und schnell Dinge erledigt, die es eigentlich gar nicht bräuchte. Es lohnt sich also allemal, bewusst zu hinterfragen, was wirklich wichtig ist – nicht nur in Bezug auf die Arbeit. Ein hilfreiches Tool zur Priorisierung und zur Organisation des Arbeitsalltags können das Parkinson- sowie das Pareto-Prinzip sein.
Entspannung und Pausen
Hand auf’s Herz – wer hat schon wirklich über die Gestaltung von Pausen nachgedacht? Die Referentin ermuntert, Neues und Ungewöhnliches auszuprobieren und versichert, dass Pausen nicht lange sein müssen, um wirksam zu sein. So empfiehlt sie etwa, die letzten fünf Minuten jeder Stunde als Kurzpause zu nutzen, entsprechend dem «Pomodoro-Cycle»:
Herunterfahren
Auch für den guten Abschluss eines Arbeitstages hat Sibyl Schädeli Tipps parat. Etwa, den Tag mit einem postiven und motivierenden Journaleintrag «einzurahmen» anstatt der To-Do-Liste weitere Pendenzen anzufügen.
Weiterlesen: «Machtspiele gibt es auch im Homeoffice». Tina Huber im Gespräch mit Sibyl Schädeli im Tages Anzeiger vom 25. Februar 2021 (via swissdox mit VPN).