Sonderpräsentation Material-Archiv
ab 12. September 2025
Glas wird im Alltag meist übersehen. Nicht nur, weil wir hindurchsehen, sondern auch, weil Gläser und Glaswaren heute oft Billigprodukte sind. Die Material-Archiv-Sammlung der ZHdK rückt in einer dreiteiligen Reihe deshalb Glas ins Rampenlicht.
Die einzelnen Präsentationen werden stetig ergänzt durch Kommentare von Studierenden des DDE-Theorieseminars „Werkstoffe lesen“.
Glas zu Glas – Luc Scapin (12.9. bis 20.10.2025)

Die erste Position zeigt eine handwerkliche Auseinandersetzung des Künstlers Luc Scapin.
308 mundgeblasene Gläser sind chronologisch nach ihrer Entstehung innert 23 Tagen aufgereiht. In ihrer Abfolge zeigen sie die Metamorphose vom Material zur Form und visualisieren das tastende Lernen des Künstlers, der sich für diese Arbeit erstmalig auf die Technik des Glasblasens einlässt.
Glas im Fluss – Vanessa Billy (24.10. bis 19.11.2025)

Die zweite Position zeigt eine Studie aus dem Prozess der Künstlerin Vanessa Billy, die durch ein ästhetisches Thematisieren von Verunreinigung besticht.
Vanessa Billy fixiert die Bewegung der heissen zähflüssigen Glasmasse in erstarrter Form und betont das Plastische und Skulpturale des heute meist glatten, standardisierten und perfekten Materials Glas. Auf die Glasschmelze werden in der Bearbeitung Metalloxide, Sande und Salze aufgebracht und ihre Stofflichkeit an der Oberfläche des Materials sichtbar.
Glas in Form – Studierende Art Education (20.11.2025 bis 14.1.2026)

Die dritte und letzte Position zeigt Arbeiten von Studierenden aus dem Bereich Art Education, die unter Anleitung des Designers René Odermatt und in Zusammenarbeit mit dem Glasbläser Thomas Blank entstanden.
Das amorphe Material Glas, das glühend heiss und flüssig verarbeitet wird und langsam zu einem Feststoff erstarrt, kann in fast jede Fasson gebracht werden. Um einen Hohlraum zu umschliessen und ein Gefäss herzustellen, wird die Glasschmelze daher meist in eine Form gegeben. Sie verleiht dem Glas Gestalt.
Nach impulsgebenden Stichworten wie „Fluss“ und „Wald“ bauten die Studierenden eigene Formen aus gefundenem Material. In diese wurde das Glas eingeblasen. Ihre Kurven und Oberflächenbeschaffenheiten bilden sich nun in der transparenten Materie ab und treten in Dialog mit den Fundmaterialien.
Konzeption und Umsetzung: Franziska Müller-Reissmann, Leonor Kotoun, Luc Scapin
Mitarbeit: Studierende der ZHdK
Wo?
Material-Archiv ZHdK, Toni-Areal, Medien- und Informationszentrum MIZ, Galeriegeschoss
Wann?
ab 12. September 2025
Montag bis Freitag 9-19 Uhr, Samstag 10-16 Uhr