Die Montage als Stifter von Sinn und Bedeutung bei Johan van der Keuken

von Britta Hartmann

Zu den Dokumentarfilmern, die ihre Montagearbeit in schriftlichen Selbstzeugnissen, Arbeitsnotizen, Analysen aus dem Schneideraum und auch in Interviews immer wieder reflektiert haben, gehört Johan van der Keuken (1938-2001). Der 80. Geburtstag des Fotografen und Filmemachers soll zum Anlass genommen werden, über die Rolle der Montage als Stifter von Sinn und Bedeutung nachzudenken. Besonderes Augenmerk soll dabei den Zwischen- oder Schnittbildern, den zuweilen verblüffenden Cutaways bei Johan van der Keuken gelten. Die vermeintlich marginalen kleinen Einschübe – situative Details, aber auch Material aus gänzlich anderen Zusammenhängen, nach dessen semantischer Verklammerung gesucht werden muss -, sind eingebunden in eine den Gegenstand umkreisende, ihn insistierend befragende Form der politischen Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit.

 

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