MUSIK UND DOKUMENTARISCHE INSZENIERUNG

EIN Referat von Andreas Wagenknecht
Der frühe dokumentarische Stummfilm NANOOK (USA 1922, R. Flaherty) verdeutlicht in einer Szene metaphorisch das Verhältnis von dokumentarischen Formen des Films und Musik. Dem Hauptprotagonisten Nanook wird in der Szene eine Schelllackplatte auf einem Grammophon vorgespielt, welche dieser nach dem erfreuten Vernehmen der Musik in die Hände nimmt, um sie an den Mund zu führen und prüfend auf sie zu beißen. Neben der Deutung der Szene als ein symbolisches Aufzeigen des zu prüfenden und sich gelegentlich beißenden Verhältnisses von dokumentarischen Formen und Musik, eröffnet die Szene auch den Horizont für die vielfältige Diskussion der konnotierenden und interpretierenden Funktion von Musik in dokumentarischen Filmen.

 

Der Filmwissenschafter Andreas Wagenknecht diskutiert die konstruktiven Dimensionen der Musik im Rahmen der dokumentarischen Inszenierung und den Einfluss der Musik auf das im Bild Gezeigte. Und welche Funktion erfüllt Musik in Bezug auf die Einordnung im Vorspann dokumentarischer Formate?