Begegnung mit Britta

Text: Gerhard Meister

Britta steht vor einem Aquarium. Im Aquarium schwimmen, ich zähle sie, sieben Goldfische. Narration und Interaktion, sagt Britta beziehungsweise haucht sie ans Aquarium, das sich von ihrem Atem beschlägt, Narration und Interaktion, davon ist auszugehen, sind Begriffe, die sich im Gehirn von Goldfischen nicht vorfinden. Es ist davon auszugehen, dass der Goldfisch sich überhaupt keinen Begriff von gar nichts macht. Aber was tun sie? Schauen Sie her. Sie interagieren, bilden Formationen, wechseln diese, wir haben hier ein goldenes Flaggenalphabet aus Fischleibern vor uns und damit eine Botschaft, eine Erzählung. Ihnen gelingt die Synthese, die uns Denkenden nicht möglich ist. Als Lektüreempfehlung gibt mir Britta den Aufsatz Heinrich von Kleists über das Marionettentheater mit. Voll neuem Elan bewege ich mich Richtung Bibliothek.

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