Kategorie: Talks (Video)

Aufgezeichnete Referate | Recorded Talks

Jens Eder

Jens Eder ist Professor für Dramaturgie und Ästhetik an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf in Potsdam. Seine Forschung bezieht sich auf die Überschneidungen von audiovisuellen Medien, Erzählung und Gesellschaft. Er hat Forschungsgruppen zu Videoaktivismus in sozialen Medien geleitet und Bücher und Artikel über Storytelling, Charaktere, Emotionen, Dokumentarfilme, politische Webvideos und Bildoperationen in gesellschaftlichen Konflikten veröffentlicht. Derzeit untersucht er die sozialen Auswirkungen von engagierten Filmen. Zwei neue Bücher werden im Jahr 2025 erscheinen: Characters in Film and Other Media. Theory, Analysis, Interpretation (Cambridge: Open Book Publishers) und Understanding Video Activism On Social Media (Bristol: Intellect, geschrieben zusammen mit Britta Hartmann und Chris Tedjasukmana).

__
ZDOK.25-Beitrag:
> Figuren im Dokumentarfilm: Theorie und Analyse

Beziehungsarbeit im Dokumentarfilm

DEINE, MEINE, UNSERE GESCHICHTE

von Maurizius Staerkle Drux

Entscheiden wir uns, einen Dokumentarfilm zu drehen, entsteht unweigerlich ein Netz von Beziehungen zwischen uns Filmschaffenden und den Menschen vor der Kamera. Diese Verbindungen prägen den gesamten Prozess der Dokumentarfilmproduktion – von der Verantwortung gegenüber den porträtierten Personen über rechtliche Fragestellungen bis hin zu persönlichen Befindlichkeiten. Dabei unterscheiden sich der Dokumentarfilm grundlegend vom Spielfilm: Während fiktive Figuren nach Drehschluss in einer konstruierten Welt verbleiben, leben die Menschen eines Dokumentarfilms ihr Leben weiter – oft mit einem Film, der ihre Geschichte erzählt. Doch wessen Blick dominiert dabei? Spiegelt der Film die Erlebniswelt der Protagonist:innen, die der Filmschaffenden oder ein gemeinsames Verständnis wider?

Im Einführungsreferat beleuchtet Maurizius Staerkle Drux verschiedene Herangehensweisen in der Beziehungsarbeit im Dokumentarfilm. Welche Dynamiken haben die Beziehungen zwischen Filmenden und Gefilmten geprägt? Wie haben sie sich im Laufe der Zeit verändert, und welche Systeme oder Probleme sind daraus entstanden?

__
CV:

> Maurizius Staerkle Drux

Mehdi Sahebi

Mehdi Sahebi wurde 1963 im Iran geboren. Seit 1983 lebt er in der Schweiz. Er studierte Ethnologie, Geschichte und Völkerrecht an der Universität Zürich. 2006 promovierte er in Ethnologie mit Schwerpunkt Visuelle Anthropologie. Er arbeitet als Regisseur, Redakteur und Dozent.

Filmography:
2023 Prisoners of Destiny – documentary, 100 min.
2016 MIRR – documentary film, 90 min.
2006 Zeit des Abschieds (Time of Closure) – documentary film, 70 min.
2002 Un étranger me regarde – documentary, 52 min. 1999 (XI) Exprimental, 9 min.

__
ZDOK.25-Beiträge:
> Beziehungsbildung in Langzeitdokumentarfilmen

> Podium I: Konfliktbereiche der Regiearbeit
Film:
> GEFANGENE DES SCHICKSALS (2023)

Maja Tschumi

Geboren 1983 in der Schweiz. Sie hat einen Master in Philosophie und Literatur der Universität Zürich und einen Master in Filmregie der KHM ( Kunsthochschule für Medien Köln). Ihre Filme zeigen intime Porträts, die zwischen innerer und äusserer Realität balancieren und so die Grenze von Dokumentation und Fiktion vermischen. ROTZLOCH war im Prix de Soleure. IMMORTALS (2024) startete seine weltweite Festivalkarriere am CPH:DOX im DOX:AWARD, wurde auf BBC ausgestrahlt und gewann den Prix de Soleure 2025.

Filmografie:
2024 IMMORTALS – Dokumentarfilm, 94 min.
2022 ROTZLOCH – Dokumentarfilm, 96 min.
2019 REGIMES – Dokumentarfilm, 20 min.
2017 DER HEXER – Dokumentarfilm, 22 min.

__
ZDOK.25-Beitrag:
> Partizipatives Erzählen im Dokumentarfilm
Film:

> IMMORTALS (2024)

What Are We Looking For?

by Mikael Opstrup

In fiction film we write the characters, in documentary film we read them. Or rather: We read people and create characters.

What people do during the years we film them is totally beyond our control and yet we are supposed to create a coherent and engaging story. Based on the unpredictable chaos aka Life. What characteristics are we looking for? therefore seems to be a key question when we decide who to film.

Transforming the people we film into the characters that the audience meet on the screen is solely based on our artistic decisions.
A second important question therefore seems to be: What are our artistic options when we transform events into stories?

Based on his book  ‘THE UNCERTAINTY – A book about developing Character driven Documentary’ and through visual examples, Mikael Opstrup will share insights drawn from years of reflecting on the art of crafting protagonists.

__
CV:

> Mikael Opstrup