Jahr: 2019

KIRSTEN JOHNSON

Kirsten Johnson is currently grappling with her father’s dementia and the state of the planet by making a comedy about death. Her film Cameraperson premiered at Sundance 2016, was short-listed for an Academy Award, won the National Board of Review „Freedom of Expression“ prize and was named one of the „Top Ten Films of 2016“ by The Washington Post and The New York Times. Her short film The Above premiered at the 2015 New York Film Festival and was nominated for the IDA Best Short of 2016. Kirsten’s camerawork has appeared in the Academy Award-winning Citizenfour, Academy Award-nominated The Invisible War, Tribeca Documentary winner, Pray The Devil Back To Hell, and the Cannes Palme d’Or winner Fahrenheit 9/11. She is curious about the future of image literacy, the nature of subjectivity, and believes in cinema.

> At the ZDOK.19 conference, Kirsten Johnson talks about her film Cameraperson and discusses her work with Mirjam von Arx (director and producer of Virgin Tales, 2012)

> Watch Kirsten Johnson’s interview about Camerperson on Arte:
 https://www.arte.tv/de/videos/077193-002-A/kirsten-johnson/

Filmography: 

(as director)
  • 2015 The Above (Documentary short)
  • 2016 Cameraperson (Documentary)
(as cinematographer)
  • 2017: Rolling Stone: Stories from the Edge (Documentary, directed by Blair Foster, Alex Gibney)
  • 2018: A Thousand Thoughts (Documentary, directed by Sam Green)
  • 2016: Risk (Documentary, directed by Laura Poitras)
  • 2016: Trapped (Documentary, directed by Dawn Porter)
  • 2014: Citizenfour (Documentary, directed by Laura Poitras)
  • 2013: The Invisible War (part of the series The Independent Lens 2007-2016)
  • 2015: A Woman like me (Documentary, directed by Elizabeth Giamatti, Alex Sichel)
  • 2015: 1971 (Documentary, directed by Johanna Hamilton)
  • 2012: Virgin Tales (Documentary, directed by Mirjam von Arx)

(… and many more)

www.filmcomment.com/article/kirsten-johnson-cameraperson/


ULRIKE MOTHES

Ulrike Mothes ist Filmemacherin und Film-Dozentin. Zwischen 2007 und 2010 lehrte sie im Film-Department der Srishti School of Art, Design and Technology in Bangalore / Indien, wo sie als Artist in Residence auch eigene Video-Arbeiten realisierte. Im Rahmen ihrer PhD-Arbeit an der Bauhaus-Universität Weimar im Bereich Kunst und Design setzte sie sich mit dem künstlerischen Dokumentarfilm in Indien auseinander. Seit 2019 leitet Ulrike Mothes den Studiengang Multimedia Production an der HTW Chur.

> Beitrag an der Tagung ZDOK.19: Erzählweisen in Ranjan Palits Film In Camera 

Publikation:

• Mothes, Ulrike (2018) Offenes Erzählen. Experimente im zeitgenössischen indischen Dokumentarfilm. transcript Verlag: Bielefeld.

Filmografie:

• 2012 Women´s Police Station


 

Der entscheidende Augenblick

Ein Merkmal der Filme von Christian Frei ist ihre visuelle Ausdruckskraft. Ausgehend von ihrer gemeinsamen Arbeit als Kameramann und Regisseur erläutern Peter Indergand und Christian Frei ihre Arbeitsweise, in deren Zentrum stets das Festhalten von wahrhaftigen Momenten als zentrale Bausteine der filmischen Erzählung steht.
Wie bewegt sich der Kameramann oder die Kamerafrau inmitten von realen Personen in realen Situationen? Wie kann er oder sie versuchen, unsichtbar zu sein und verhindern, dass alles künstlich und verkrampft zu wirken beginnt? Emotionen und Konflikte sind der Motor jeder Geschichte. Wie schafft die Kameraperson es, nicht wiederholbare Momente und entscheidende Augenblicke in ihrer ganzen rohen Authentizität erfolgreich einzufangen, ohne die Situation zu ‚zerstören‘? Der Traum, reale Momente unverstellt aus dem wirklichen Leben herausschneiden zu können: Was bedeutet dies für die ästhetischen Entscheidungen und die Bildgestaltung? Welche Rolle spielt die Wahl der Technik (Kameratyp, Einsatz von Licht etc.)?

Christian Frei kombiniert in seinen Filmen die Tradition und Schönheit der ungebrochenen Beobachtung mit der Notwendigkeit von Arrangements und Setups. Was bedeutet dies für die Kameraarbeit? Wie lassen sich solche Situationen drehen, damit sie nicht nur möglichst natürlich und wahrhaftig wirken, sondern es auch sind? Und: wie kann die Kameraperson dazu beitragen, dass sich reale Menschen in der Künstlichkeit des Sets wohl fühlen?
In den Filmen von Christian Frei wurden aufwändig entwickelte Spezialkameras eingesetzt. Wann kann das sinnvoll sein?
‚Haltung‘ und ‚Einstellung‘ haben in Bezug auf die Kameraarbeit im Dokumentarfilm zentrale Bedeutung. In jedem Bild ist die Frau oder der Mann hinter der Kamera spürbar. Der entscheidende Augenblick ist jener Moment, in dem sich die Leichtigkeit des Auftritts und die Haltung der Kameraperson zum Schlüsselmoment eines Films verdichten.

> Christian Frei Ι > Peter Indergand


 

Den Dokumentarfilm von der Kamera her denken

Stärker noch als im Spielfilm ist die Kamera im Dokumentarfilm eine entscheidende Instanz der Bedeutungsproduktion und der sinnlichen Erfahrung. Ihre körperhafte Ausdrucksdimension, ihr kommentierender Gestus und ihre phantastische Beweglichkeit lassen eine vielgestaltige filmische Realität überhaupt erst entstehen. Stil und Atmosphäre der „Wirklichkeitsbilder“ werden durch die Kamera ausformuliert. Durch ihr Handeln erhält der Modus des Dokumentarischen seine Plausibilität. Der Vortrag unternimmt den Versuch, den Dokumentarfilm von der Kamera her zu denken und den Wandel der Ausdrucksmöglichkeiten an historischen Beispielen zu erläutern.

> Karl Prümm


 

KARL PRÜMM

Prof. Dr. Karl Prümm ist seit 1994 Medienwissenenschaftler an der Philipps-Universität Marburg. Vorher war er an den Universitäten Bonn, Siegen und Berlin (FU) tätig. Seit 2010 ist er emeritiert. Karl Prümm gehört zu den wenigen Film- und Medienwissenschaftlern, die explizit die Bildgestaltung und die Kameraarbeit im Film erforscht haben. Er ist der Begründer des Marburger Kamerapreises und der Marburger Kameragespräche und hat den Marburger Kamerapreis von 2001 bis 2010 geleitet.

> An der Tagung ZDOK.19 unternimmt Karl Prümm den Versuch, den Dokumentarfilm von der Kamera her zu denken und den Wandel der Ausdrucksmöglichkeiten an historischen Beispielen zu erläutern.

 

Publikationen:

Mitherausgeber von Büchern über die Kameraleute Heinz Pehlke, Raoul Coutard, Frank Griebe, Robby Müller, Slawomir Idziak, Walter Lassally und Judith Kaufmann

  • Karl Prümm/Silke Bierhoff/Matthias Körnich (Hrsg.) (1999): Kamerastile im aktuellen Film. Marburg: Schüren Verlag.
  • Andreas Kirchner/Karl Prümm/Martin Richling (2008): Abschied vom Zelluloid? Beiträge zur Geschichte und Poetik des Videobildes. Marburg: Schüren Verlag.