Kategorie: Talks (Video)

Aufgezeichnete Referate | Recorded Talks

MUSIC AND DOCUMENTARY STAGING

A Presentation by Andreas Wagenknecht

One scene in the early documentary silent film NANOOK (USA 1922, R. Flaherty) metaphorically illustrates the relationship between documentary forms of film and music in one scene. In this scene, the main protagonist Nanook is played a shellac record on a gramophone, which he then happily takes in his hands, puts into his mouth and bites. In addition to interpreting the scene as a symbolic demonstration of the relationship between documentary forms and music – which need to be examined and do occasionally bite each other – the scene also opens up the horizon for a multifaceted discussion of the connotative and interpretive function of music in documentary films.

Film scholar Andreas Wagenknecht discusses the constructive dimensions of music in the context of documentary staging and the influence of music on what is shown in the picture. He addresses the question of what function music has during the opening credits of documentary films?

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“RADIOGRAPH OF A FAMILY” – Kreativität im Sounddesign

Eine Case Study von Firouzeh Koshrovani und Ensieh Maleki
Mehr als 80% des Films RADIOGRAPH OF A FAMILY basieren auf Fotos und tonlosen Archivaufnahmen aus verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Zeiten. Deshalb mussten die iranische Regisseurin Firouzeh Koshrovani und die Sounddesignerin Ensieh Maleki die gesamte Tonspur in der Postproduktion kreieren, einschließlich der Aufnahme inszenierter Dialoge. Die beiden führen uns durch ihren Prozess, eine klangliche Identität für den Film zu schaffen, indem sie viel experimentierten und mit Klängen herumspielten.

Wie der Geschichte ein analoges Gefühl geben? Und wie kann die Erzählung unterstrichen werden, um ein natürliches und subtiles Gefühl von Intimität zu erzeugen?

 

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«MAKING WAVES» IM DOKUMENTARFILM

Keynote SPEECH von Midge Costin
Wie der amerikanische Dokumentarfilmer Michael Moore sagte: «Das Publikum verzeiht Ihnen ein schlechtes Bild, aber nicht einen schlechten Ton.»  Die Art und Weise, wie wir Klang in unserer Welt wahrnehmen, geschieht durch einen Filter, den wir das Gehirn nennen. Ein Mikrofon nimmt den Klang technisch auf, aber nicht unbedingt in der Art und Weise, wie wir den Klang in unserem Leben tatsächlich erleben. Aus diesem Grund ist Sounddesign ein entscheidendes Element beim realitätsnahen Filmemachen.  Da häufig stark bearbeitete OFF-Voice Erzählungen verwendet werden, die aus viel längeren Interviews vor Ort erstellt werden, ist es wichtig, dass die Dialoge gut aufgenommen, gut geschnitten und gut abgemischt sind.

 

Midge Costin reflektiert den Einsatz von Sounddesign, Schnitt und Mischung in Dokumentarfilmen aus der Perspektive ihrer Rolle als Dokumentar-Ton-Editorin und aus ihrer Erfahrung als Produzentin/Regisseurin des preisgekrönten Dokumentarfilmes MAKING WAVES: THE ART OF CINEMATIC SOUND.

 

 

Ensieh Maleki

Als Supervisor of Sound Design und Re-Recording Mixer hat Ensieh Maleki in über 15 Jahren professioneller Arbeit in TV & Kino im Iran und im Ausland an mehr als 60 abendfüllenden Filmen mitgewirkt, darunter Spiel- und Dokumentarfilme, die bei mehr als 100 internationalen Filmfestivals ausgezeichnet/nominiert wurden, darunter Cannes, Venedig, Berlin, BAFTA, BFI, Toronto, IDFA, Asia Pacific, Chicago, Shanghai, Tokyo, Locarno, Visions du Reel, Karlovy vary, Sheffield, Hot Docs, Bussan, Edinburgh, Goa, San Sebastian, Krakau.

Ihre Geschichte in der Filmindustrie begann 2002, als sie sich entschloss, „Sound Recording for TV & Cinema“ an der IRIB Universität in Teheran zu studieren. Sie war schon immer vom Ton fasziniert. Sie hat einen Bachelor- und anschliessend einen Master-Abschluss in Sound Design und Sound Mixing für Film an der Bournemouth University in Grossbritannien erlangt. Im Jahr 2011 hat Ensieh Maleki das Wettbewerbsstipendium von Lucas Film in den USA gewonnen. Ensieh Maleki war die erste Frau im Iran, die als Supervisor Sounddesign arbeitete. Ihre Arbeit als Sounddesignerin und Re-Recording Mixer begann Ende 2010 mit ihrem ersten Film, DIVIDED von Henry Scriven.

Sie hat ausserdem zu mehreren Filmprojekten beigetragen, bei denen bekannte, international ausgezeichnete iranische Filmemacher*Innen wie Abbas Kiarostami, Rakhshan Banietemad, Bahman Farmanara, Mohsen Makhmalbaf, Majid Majidi und Ida Panahandeh Regie führten. Ihre Arbeit als Tonexpertin hat sogar das Ohr von G. Allen Johnson, einem Kritiker des San Francisco Chronicle, auf eine Zusammenarbeit mit Abbas Kiarostami bei 24 Frames gelenkt: „Bemerkenswert ist das grossartige Sounddesign; der Ton ist Ensieh Maleki zu verdanken, der volle, satte, friedliche Naturklänge einfängt.“

Ensieh Maleki arbeitet international in Ländern wie den USA, Frankreich, Grossbritannien, Norwegen, Belgien, Schweiz, Italien, Österreich, Türkei, Japan und den Niederlanden. Kürzlich wurde sie als „UK Exceptional Talent“ von der „Producers Alliance Film and Television“ und dem „Art Council England“ ausgezeichnet.

 

> Das Referat bei ZDOK.21 | „Radiograph of a Family“ – Kreativität im Sounddesign