Ein zufälliger Satz, den ich letzte Woche in der Zeitung gesehen habe und zu welchem ich eine Kurzgeschichte schreiben wollte. Neu beginnen, die Notizen verwerfen: So mein Plan für diese Woche.
Mich interessiert an dem Satz:
– Etwas Neues, Fremdes taucht auf, nimmt sich ungefragt Platz.
– Die Erinnerung an einen heißen Sommer, an die Kindheit.
– Der Pool: Ein Ort der Annäherung, des kindlichen Spiels, doch in seiner Unnatürlichkeit auch ein Ort der Melancholie.
– Das Abscheuliche, Groteske. Es schaudert mich, wenn ich an eine schwimmende Spinne denke, als hätte sie sich transformiert, weiterentwickelt und mit neuen Fähigkeiten ausgestattet. Der Gedanke hat etwas klebriges.
– Was war vor der „neuen“ Spinnenart? Wer hat sich verändert, ich oder die Spinne? Wer ist die Spinne?
– Die Abgrenzung des Ich’s zur Außenwelt. Andersartigkeit. Außenseitertum. Kindheit. Erwachsenwerden. Nicht als Moment der Verzweiflung, sondern als Gefühl der Abgrenzung. Das Spüren der eigenen Einsamkeit.
Ein Thema, ein Themenfeld, vielleicht eine Geschichte.
Die Wasserspinne:
Die einzige Spinnenart, die im Wasser lebt, vom Aussterben bedroht, steht auf der „roten Liste der gefährdeten“ Arten. Im Uferbereich spinnt die Wasserspinne ein dichtes Netz, mit welchem sie durch ruckartiges Untertauchen eine Luftblase erstellen kann. Die Wasserspinne begibt sich dann in diese Luftblase und benützt sie als Taucherglocke. Um die Glocke befinden sich Signalfäden, wenn diese von einer Beute berührt werden, stürzt die Spinne aus ihrer Blase und injiziert ihr Gift. Sie zieht die Beute in die Taucherglocke und saugt sie aus. Im Winter friert die Wasserspinne manchmal zusammen mit ihrer Glocke ein – und überlebt.
Merkwürdig.
Frage: Warum begibt sich ein Lebewesen in eine ihm völlig fremde Umgebung? Warum die Anpassung an die Umstände zu Gunsten der Andersartigkeit? Interessant auch das Wort „Taucher- oder Glasglocke“, welches ja oft in Zusammenhang mit psychischen Prozessen verwendet wird.