Reflexion

Für mich wäre es vermessen zu behaupten, Designtheorie würde die Praxis nur beschreiben. Aber Theorie im Allgemeinen hat genau dieses Bild in der Gesellschaft: Beschreibung dessen was man tut. Das ist langweilig.

Für mich ist Theorie die Reflexion der Praxis. Man fragt sich warum man gewisse Dinge so und nicht anders macht. Man sucht nach Vergleichen, versucht herauszufinden was die Gründe für diese oder jene Phänomene sind. Man versucht die Praxis zu verstehen. Daraus entstehen Diskussionen, die neue Denkweisen, andere Blickwinkel, neue Einsichten erzeugen können. So kann die Theorie auch auf die Praxis Einfluss haben.
Die Praxis ist wiederum die Manifestation der Theorie. Was man durch die Auseinandersetzung mit verschiedenen Reflexionen gelernt hat, manifestiert sich in den weiteren Arbeiten. Erfolgreiche Praxis wird dann wieder in einer Theorie diskutiert und so immer weiter. Theorie und Praxis brauchen einander.

3 Gedanken zu „Reflexion“

  1. Du argumentierst ganz im Sinne von Siegfried Maser: „Theorie ohne Praxis ist leer, Praxis ohne Theorie ist blind!“ (Zeitschrift form, Nr. 73 (1976), S. 40ff) – Kannst du die Wechselwirkung zwischen Theorie und Praxis an einem konkreten Beispiel erläutern?

  2. Wenn ich in der Theoriestunde etwas über die Gestaltungsprinzipien des Bauhauses lerne, daraus erkenne, dass schlichte Formen sehr ästhetisch sein können und dies dann in einem Produkt umzusetzen versuche, setzte ich die Theorie in die Praxis um. Wenn ich dann aus dieser Praxis lerne, dass für mein ästhetisches Empfinden etwas mehr leben in die Schlichtheit kommen muss, entwickle ich daraus meine Eigene Theorie.

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