Ägyptische Antike – Kunst oder Design?

Wandmalereien, Sarkophage, Schriften auf Papyrus oder Pyramiden. Das sind alles Hinterlassenschaften aus der ägyptischen Antike. Doch war es Kunst, was die alten Ägypter betrieben oder war es wohl doch Design.

Architektonische sind die Pyramiden Meisterwerke, welche all die Jahrtausende überstanden und selbst heute findet man noch versteckte Gräber. Im Gegensatz zur römischen Antike sind die Steine nicht verziert und bis ins kleinste Detail ausgearbeitet. Sie wurden in die Rohformgebracht und aufeinandergestapelt. Auf die Funktion wurde also mehr Wert gesetzt als auf das Design. Es gab auch keine Bildhauereien oder Plastiken. Dies liegt aber auch daran das die Perspektive zu dieser Zeit noch nicht erfunden war und daher die Gestalter nicht in der Lage waren im dreidimensionalem Raum zu gestalten. Jedoch waren die Wände mit Malereien verziert und erzählten ebenfalls Geschichten. Auch die Sarkophage sind Kunstwerke, welche aber auch zuerst designt werden mussten. Und genau bei diesen Sarkophagen finden wir wieder Details, welche für ein Design sprechen.

Alles in allem ist die ägyptische Antike sicherlich nicht so interessant für das Design wie die römische, aber auch schon zu dieser Zeit kann man einen Designprozess ausfindig machen. Ich denke, dass der Begriff Design so breit gefächert ist, dass es Design seit Beginn der Erde gibt. Ob dieses Design gut oder schlecht ist, ist schwer zu beurteilen, da wir zuerst den Gegenstand verstehen müssen, bevor wir ein Urteil fällen.

Quelle: http://cdn3.spiegel.de/images/image-59546-860_panofree-eujn-59546.jpg

Designtheorie nach Gerhard Schweppenhäuser

Für meinen Essay habe ich mich entschlieden die Designtheorie von Gerhard Schweppenhäuser als Referenzliteratur zu nehmen. In dieser Literatur setzt sich Gerhard Schweppenhäuser mit der Designgeschichte und deren Theorie auseinander. Das Buch haben wir im ersten Semester gelesen. Es zu lesen fiel mir eher schwer, da es nicht einfach ist dem Text zu folgen und er oft auch kompliziert geschrieben wurde. Auch „fremde“ Fremdwörter gehörten wohl zu den Vorlieben des Autors und so hatte ich mich des Öfteren über den Text aufgeregt. Dies war Schlussendlich auch einer von mehreren gründen, weswegen ich mich dazu entschieden habe dieses literarische Werk als Referenzliteratur zu wählen.

Nach Schweppenhäuser kommt der Begriff Design aus der Renaissance und stammt aus dem lateinischen Begriff designare. Die ursprüngliche Bedeutung war bezeichnen. Die erweiterte Begriffserklärung wäre Entwerfen, worunter man eine schöpferische Tätigkeit versteht. Design war also auch schon dieser Zeit eine Tätigkeit oder bessergesagt ein vielseitiger Prozess, welche die Entwicklung und Fertigung beinhaltet. Michelangelo wird im Buch auch als Vorreiter im Design zu dieser Zeit erwähnt. Aber natürlich darf auch nicht vergessen werden, das Michelangelo als ein Universalgenie galt und mehrere Tätigkeiten beherrschte und gerade deswegen seine Werke so berühmt wurden.

Doch nur weil der Begriff Design aus der Renaissance stammt, heisst es ja noch lange nicht, dass Design in der früheren Zeit keine Rolle spielte. Leider findet man im Ganzen Buch dazu keinen Hinweis darauf und auch in vielen anderen Literaturen wird die Renaissance als Ursprung des Designs und nicht als Ursprung des Begriff Designs bezeichnet.

Design in der Römischen Antike

Für meinen Essay habe ich mir die Frage gestellt, ob die Designgeschichte wirklich erst in der Renaissance begonnen hat, wie wir es im Theorieunterricht gelernt haben.

In meiner Recherchearbeit habe ich mich also auch mit der römischen Antike auseinandergesetzt und Beispiele gesucht, welche darauf hinweisen, dass es Design bereits in der Antike gab. Dabei stoss ich auf viele Interessante bauten und künstlerische Arbeiten, welche meine These stützten. Eine davon ist die Trajanische Säule in Rom. Zu dieser Zeit, baute man viel mit Säulen und genau diese Säulen sind es, welche von Kopf bis Fuss durchdesignt wurden.

Doch was macht diese Säule so speziell? Am Sockel hat es einerseits eine Inschrift, das Trajanischen Alphabet, welches als berühmtestes Beispiel für die Capitalis Monumentalis und als formvollendete Vorlage für alle runden Schriften römischen Ursprungs gilt. Es ist ein Beispiel für die römische Schriftkunst (Typographie) und somit ein Teil des Designs. Ein weiteres Indiz für das Design sind die vielen kleinen Details auf der Säule. Gerade seit Dieter Rams wissen wir, dass Details das Design ausmachen. Aus der Zeit der römischen Antike gibt es heute noch viele Hinterlassenschaften, welche sehr viele kleine Details aufweisen und unterdessen Weltbekannt sind. Säulen wie die Trajanische sind heutzutage auch Touristenmagnete. Die Leute interessieren sich für diese Säule und bewundern täglich ihr Design. Zudem erzählen die Bildhauereien nicht nur Jahrtausende überlebt, sondern erzählen auch eine Geschichte. Die Lebensdauer spricht auch für ein Zeitloses Design und deren Qualität.

Es gibt also mehrere Indizien, welche für ein Design sprechen. Wenn dies nicht der Fall gewesen wäre, hätte man auch einen Stein mit der gleichen Funktion hinstellen können. Durch die minimale Bearbeitung hätte man sich auch einiges an Zeit sparen können, aber glücklicherweise konnte sich schon damals das Design durchsetzen, sodass wir es heute noch bestaunen können.

 

Quelle: http://www.typolexikon.de/trajanisches-alphabet-trajan-saeule-rom/

Ethik in der Antike

Im zehnten Text, welchen wir in der Montagstheorie gelesen haben, ging es um die Ethik im Design. Wieviel Einfluss hat also ein Designer auf die Auswirkungen seines Designs. Haben wir die Chance mit unserem Design die Welt zu verändert oder sind wir einfach nur abhängig von unseren Auftraggebern?

 

Das Beispiel von Vilém Flusser mit dem Messer empfand ich als sehr eindrücklich. In erster Linie wird das Messer zum Schneiden gebraucht. Jedoch kann ein Messer auch gut als Mordwaffe benutzt werden. Doch können wir nun durch das Design die Funktion beeinflussen? Schlussendlich entscheidet der Anwender wie er das Messer benutzen will und solange ein Messer schneidet, kann es auch Missbraucht werden. Natürlich designen wir das Messer für eine bestimmte Funktion und in den meisten Fällen ist diese nicht zum Morden bestimmt. Mit dem Design und deren Funktion nehmen wir also doch ein wenig Einfluss auf deren Benutzung. Dabei spielt die Ethik auch eine grosse Rolle.

 

Doch hatte die Ethik auch früher schon Einfluss auf das Design genommen? In der Archäologie Ausstellung im Landesmuseum wurden viele gefundene Gegenstände ausgestellt. Nebst antiken Töpfen fand man zudem viele Pfeile und Messer. Nun stellt sich mir doch auch die Frage, ob diese Messer zum Töten oder zum Schneiden hergestellt wurden. Den gerade als es noch keine Pistolen gab, kämpfte man ja noch mit Messern. Nicht zu vergessen ist, dass zu dieser Zeit die Menschen auch eine andere Moral hatten. Wahrscheinlich war man auch der Meinung, dass nur der Stärkste überlebt. Das Messer hatte also auch eine andere Funktion und die Prioritäten beim Design wurden somit auch anders ausgelegt.

 

Meiner Meinung nach ist es also eher schwierig zu sagen wieviel Einfluss die Ethik aufs Design hat, da sich die Moral und somit auch die Ethik eines Menschen im Leben stetig ändert.

Vilém Flusser (1920-1991)

Vilém Flusser ist für mich definitiv einer der besten Autoren für DesignerInnen. Er verfasste Texte, welche für uns Industrial Designer durchaus das Potenzial besitzen Standardwerke zu sein/werden.

Bei der Rede „Vom Wort Design“ beeindruckte er mich mit seiner Schlussfolgerung, dass Kunst und Technik etymologisch die gleiche Herkunft haben und der Begriff Design später die Brücke zwischen den beiden gespaltenen Disziplinen bildete. Besonders interessant war seine These, dass Mensch-sein ein Design gegen die Natur darstellt. Wir haben diesen Text zwar am Anfang des Studiums gelesen, vergessen habe ich ihn auch ein Jahr später nicht.

Zwischenfazit

In der letzten Woche habe ich mich intensiv mit den Blogeinträgen befasst und wahrscheinlich schon das Hauptthema meines Essays gefunden. Eine Frage, welche ich mir immer wieder stellte war; W, warum nicht die Antike als Beginn der Designgeschichte angesehen wird, sondern …, und weshalb wir kaum etwas darüber lernen.

Denn zu dieser Zeit waren die Menschen technisch sehr Ffortgeschritten und hatten bereits mehrere künstlerische, sowie architektonische Meisterleistungen vollbracht. Auch wenn wir auf die Geschichte zurückschauen, bemerken wir, dass es zwischen der Antike und der Renaissance wie einen Rückschritt in der Entwicklung gab und so ein Loch in der Geschichte entstand. Daher würde ich gerne mehr über die Designgeschichte erfahren und meinen Beitrag darüber schreiben. Denn, wie wir wissen, war die Antike das Vorbild der Renaissance und viele Universalgenies wie Leonardo Da Vinci hatten ihre Vorbilder aus der Antike. Also werde ich Vversuchen, die Fragen, welche sich mir stellen, in meinem Essay zu klären und einen Überblick über die Designgeschichte in der Antike zu geben.

Die Antike als Beginn der Designgeschichte

Im Essay, vom Mythos des Funktionalismus aus dem Jahre 1997 von Bernhard E. Bürdek, welcher auf der Hompage des Studienbereichs Industrial Design der hgkz veröffentlicht wurde, geht es um den Funktionalismus vom Design. Im Text versucht man herauszufinden wie wichtig die Funktion für das Design ist und seit wann die Funktion für das Design beachtet wird.

Das bedeutet also, dass wir auch in diesem Text auf den Spuren der Designgeschichte sind. Auch bereits im Text, alles ist gestaltbar – Bauhausideen im Kontext, von Jolanthe Kugler habe ich mir die Frage gestellt, wann die Designgeschichte eigentlich begonnen hat. Meistens war dabei von der Renaissance die Rede, doch im Text von Bernhard E. Bürdek wurde zum ersten mal die Antike als Vorreiter des Designs erwähnt. Dabei ging es um Vitruv, einem Künstler, Ingenieur und Kriegsbaumeister im Dienste von Kaiser Augustus. Oftmals wird er mit der Persönlichkeit von Leonardo da Vinci verglichen. Wie viele und welche Bauten ihm Nachzuweisen sind ist heute nicht bekannt, jedoch hat er die Zehn Bücher über die Baukunst, ein Regelwerk der Architektur geschrieben. Im Regelwerk werden Allgemeine Grundlagen zur Gestaltung vermittelt, welches ein gutes Design ausmachen. Man kann also schon fast von der Guten Form sprechen.

Anhand von Vitru wurde meine Frage aus dem zweiten Blogbeitrag also bestätigt. Der Anfang der Designgeschichte war nicht der Renaissance, so wie es in den meisten Büchern vermittelt wird, sondern in der Antike. Doch was für weitere Beispiele gibt es dafür und was waren die Vorreiter der Antike?

 

 

Konsum auf Kosten der Qualität

Im Text, was ist Design von Papanek aus dem Jahr 1972, werden verschiedene Punkte zum Thema Design angeschnitten. Der Text beginnt mit der provokativen Aussage, dass jeder Mensch ein Designer ist. Doch was ist gutes Design und wie weiss dieses zu überzeugen? Ist es Form follows Function, nach welchem auch das Bauhaus strebte, oder hat die Ästhetik mehr Gewichtung als die Funktion? Aber nun stellt sich auch die Frage, wer entscheidet ob ein Design gut oder schlecht ist? All dies Fragen führten wohl zur Aussage, dass jedermann ein Designer ist. Wir alle planen und  entwerfen Dinge, und Entwerfen ist schliesslich der deutsche Begriff für Design.

Doch ich denke, dass gutes Design eine Kombination aus Verwendung, Bedürfnis, Funktion und Ästhetik ist. Nur was alles bestmöglich erfüllt, kann als gutes Design betrachtet werden. Daher kam Papanek wahrscheinlich auch zu seiner zweiten provokativen Aussage im Text, dass unsere profit- und konsumorientierte westliche Gesellschaft so überspeziallisiert sei, dass nur wenige Menschen in den Genuss der Annehmlichkeiten und Wohltaten des vollen Lebens kommen. Nur die wenigsten kommen ihrer Tätigkeit nach welche sie Glücklich macht. Die Welt sei also Konsumgeil und vergisst dabei die einfachen Werte zu schätzen. Heutzutage ist der Nutzen eines Produktes auch nicht mehr explizit zu erkennen. Auch die Lebensdauer der heutigen Geräte verkürzt sich und wir haben ständig das Bedürfnis nach einem neueren Gerät, obwohl diese Produkte kaum Unterschiede zum Vorgänger aufweisen.Während Produkte aus der Antike oder Renaissance sogar die heutige Zeit überdauern, überlebt heutzutage kaum noch ein Produkt eine unserer Generationen.

Kann also gesagt werden, dass die Qualität dem Konsumverhalten der Menschheit zum Opfer fiel und dadurch auch der Wert des Designs sinkt? Eine Frage, welche mich nach dem lesen des Textes beschäftigte.

Beginn der Designgeschichte

Im Essay, alles ist gestaltbar – Bauhausideen im Kontext, von Jolanthe Kugler geht es vor allem um die Ideen, Visionen und Philosophien der Gründer und Schulleiter des Bauhauses. Oftmals wird dabei auch auf die Designgeschichte Bezug genommen. In der Designgeschichte spricht man oft davon, dass diese ihren Ursprung bereits in der Renaissance hatte. Dabei fallen auch immer die Namen Da Vinci oder Michelangelo, welche nicht bloss Künstler, sondern auch gute Ingenieure, beziehungsweise Architekten waren.

Doch wieso spricht man immer davon, dass das Design ihren Ursprung in der Renaissance hatte? Die Renaissance bedeutet ja schliesslich die Wiedergeburt der römischen und griechischen Antike. Daher frage ich mich, warum nicht die römische und griechische Antike als Ursprung der Designgeschichte gezählt werden. Schliesslich waren die Römer und Griechen zu ihrer Zeit hervorragende Designer, welche unglaubliche Werke und Bauten gestalteten.

 

 

 

Designtheorie: weniger ist mehr

Am meisten interessiere ich mich für eine Praxis orientierte Designtheorie, damit das Verständnis einfacher ist. Was ich jedoch nicht so gerne mag ist eine Designtheorie in Form von Texten, welche sehr kompliziert und unverständlich geschrieben sind. Geschmückt mit hunderten von Fremdwörtern, zu welchen man kaum ein Synonym im Internet findet und selbst die Lehrperson keines kennt.

Die Designtheorie finde ich alles in allem sehr spannend. Was waren die Veränderungen im laufe der Zeit? Wann und wieso wurde das Design wichtig oder wie sieht das Design in der Zukunft aus? Dies sind alles Fragen, welche mich sehr intressieren. Nun hoffe ich natürlich, dass die Designtheorie mir eine Antwort auf alle Fragen liefern kann.