Meine Perle

„Das Herumschieben von Münzen auf einem Brett ist ein Design-Akt im kleinsten Massstab, weil Design als problemlösende Tätigkeit per definitionem niemals die eine richtige Antwort liefern kann: es gibt immer eine unbegrenzte Zahl von Lösungen, einige „richtiger“, andere „falscher“. Die „Richtigkeit“ jeder Lösung hängt von dem Sinn ab, den wir der Anordnung geben.“ (Papanek 1972, S.19)

Wenn der rote Faden fehlt…

…fehlt vielleicht das Ziel: Die Erkenntnis zum aktuellen Stand meines Essays.

Ich habe beim Schreiben des Essays mein Ziel aus den Augen verloren. Deshalb wusste ich auch gar nicht mehr, wie ich weiterschreiben muss und was überhaupt wichtig ist. In meinem Essay geht es um mein Designbegriff Verständnis. Während ich mir heute Nachmittag die verschiedenen Lösungsstrategien von Franziska durch den Kopf gehen liess („Überleg dir, auf welche Aussage du hinaus willst. Vielleicht ist die Aussage ja, dass du den Begriff nicht definieren kannst. Oder dass es möglich ist, aber…“), wurde mir klar, dass ich unbedingt eine Begriffsdefinition haben WILL. Ich kann inzwischen sagen, dass ich weiss, dass es keine allgemein gültige Definition von Design gibt. Es ist aber mein Anspruch an dieses Modul, dass ich für mich selbst eine Definition finde. Einmal etwas Klarheit, bitte!

So machte es plötzlich auch wieder Sinn, über einige Zitate nachzudenken, die mir besonders im Gedächtnis geblieben waren. Zusammen mit anderen Eindrücken, die ich bereits festgehalten hatte, ergaben sie einen Sinn und ich konnte einen Entwurf meines vorläufigen Verständnisses formulieren. Die Betrachtung und Ergänzung der Flipchartes (die ich in unserem Büro an die Wände tapeziert habe, um die wilden Gedanken zum Thema Design endlich mal bündeln und ordnen zu können) half mir dabei. Dass man auf dem Foto meine Definition nicht wirklich gut lesen kann, ist nicht schlimm. Ihr könnt es ja dann in meinem Essay lesen ;-).

 

Theorie und Praxis vs. Praxis und Theorie

Macht es mehr Sinn in einem Essay zuerst den Theorieteil zu schreiben und dann die eigenen Erfahrungen, oder umgekehrt?

Pro Theorie und dann Praxis:

  • Schreibe ich zuerst die Theorie, kann ich mich später bei der Beschreibung eigener Erfahrungen darauf berufen.
  • Wenn ich zuerst meine Erfahrungen schreibe, kann ich mich erst im Teil „Reflexion“ oder „Fazit“ auf die Theorie berufen. Aus meiner Sicht würde es den Theorieteil ziemlich wirr machen, wenn er immer wieder mit Eindrücken aus der Praxis gespickt ist.

Contra Theorie und dann Praxis

  • Vielleicht ist es für den Leser sehr trocken, wenn er ohne „Realitätsbezug“ Theorie an den Kopf geknallt bekommt?

 

Was meint ihr? Einfach mal schreiben und später sortieren?

(Siehe auch meinen Blog-Eintrag „Arbeitsentwurf 2.0 – Skelettvarianten“. Bin aktuell bei Version Nr. 5. (zeitlicher Ablauf). Nur eben, dass ich Theorie und Praxis vielleicht tauschen möchte.)

Feedback? Nein danke.

Wir sollen etwas aus dem Feedback der Dozentin des letzten Moduls lernen. Das geht bestimmt. Feedback ist immer gut. Meistens.

Ich habe mich dagegen entschieden, Feedback einzuholen. Ich fand meinen Aufsatz – schon währenddem ich ihn schrieb – so grottenschlecht, dass ich einfach nur froh war als die ECTS-Punkte auf meinem Konto gutgeschrieben waren.

Für ein Feedback war ich gar nicht offen: Hätte mir die Dozentin als Feedback eine gute Kritik gegeben, hätte ich sie nicht ernst nehmen können. Und alles Schlechte am Text behaupte ich bereits selbst zu kennen. Mit solch einer Einstellung sollte man sich kein Feedback einholen.

Warum habe ich den Text nicht einfach besser geschrieben? Das lag an den Umständen. So viel Frust und Widerstand aus dem Modul hat mich blockiert und das Ganze zu einer reinen Trotz-Übung gemacht. Es muss viel passieren, dass ich den Sinn so komplett aus den Augen verliere und mich in einer derartigen Negativspirale wiederfinde. Schade. Aber es hätte mich so viel mehr Kraft gekostet, mich wieder zu aufzuraffen und die Übung ernst zu nehmen, anstatt den Text einfach nur noch hinzuklatschen, sich die Hände abzuklopfen und ein Gebet gen Himmel zu schicken. Es hat gereicht, es hat geklappt. Uff.

Mut zu Lücke!

Selbstverständlich wird dieser Essay anders. Für dieses Modul berücksichtige ich meine Kritik am eigenen Text und machs ganz einfach besser. So schwer ist das nicht.

Zeit haben. Zeit nehmen.

Ich weiss, dass ich jetzt Zeit hätte.

Ich vermute, dass wir in 1-2 Wochen weniger Zeit haben. Ich bin mir fast sicher, dass wir in den letzten Wochen des Semesters und im letzten Moduls keine Zeit mehr haben.

Also sollten wir jetzt fleissig sein und Blogeinträge schreiben. Wir sollten überhaupt schon möglichst viel vom eigentlichen Essay schreiben. Quasi „die Steine in die Vase legen“, solange es noch Steine sind.

Aber ich denke mir, dass ich doch bereits ein Textgerüst für mein Essay-Thema habe. Das ist doch schon die halbe Miete? Ich denke auch, dass wir noch weitere Texte lesen werden und diese bestimmt auch spannende Inhalte haben. Wenn ich jetzt zu schreiben beginne, klammere ich wichtige Inhalte aus?

Und dann frage ich mich, ob ich es mir leisten kann, die Arbeit weiter hinauszuschieben. Am effizientesten wäre es, einfach eine Entscheidung zu treffen und sich nicht immer wieder mit den selben Fragen aufzuhalten.

Darüber schreibe ich jetzt mal.

Aber weiter komme ich nicht. Schade. Vielleicht nächstes Mal. Dafür hake ich es für heute ab. Das ist auch etwas wert.

Arbeitsentwurf 2.0 – Skelettvarianten

Arbeitstitel: Wie sich mein Verständnis vom Designbegriff in den letzten Monaten verändert hat

Text-Skelett-Varianten:

Variante 1: Theorie – Reflexion – Theorie

  • Texteinstieg mit verschiedenen Zitaten aus den gelesenen Texten „Was ist ein Designer“
  • Meine Reflexion darüber inkl. Fragen, die sich daraus ergeben.
  • Antwortversuche aus den gelesenen Texten
  • Antwortversuche aus meiner Reflexion und gemachten Erfahrungen
  • Fazit

Variante 2: Praxis, Theorie und ich

  • Einstieg mit Zitat von Adrian van Hooydonk („Designer aus der Praxis“), was ist ein Designer/was macht ein Designer
  • Evtl. kurzes persönliches Statement dazu
  • Gegenüberstellung zu Begriffsdefinition aus der Theorie/gelesenen Texten.
  • meine Reflexion dazu + sich daraus ergebende Fragen
  • Ansätze (?) von Antworten
  • Fazit

Variante 3: Reflexion – Theorie – Fragen – Antworten

  • Texteinstieg szenisch: ich beschreibe, wie ich in einer bestimmten Situation über den Begriff „Design“ / meine Motivation nachdenke
  • Begriffsdefinition / Reflexion: ich leite über zu Wissen aus Textlektüre
  • Fragen: ich formuliere eine Reihe von Fragen, die mich nach zwei Studiensemestern beschäftigen
  • Antworten, die aus den bisher gelesenen Texten zu den gestellten Fragen gefunden wurden
  • Fazit + Welche Antworten fehlen mir noch?

Variante 4: Zeitlicher Ablauf: Vorher – Jetzt – Theorieantworten

  • Texteinstieg mit einem Zitat aus dem Motivationsschreiben,
  • darauf folgen Fragen, die sich aus aktueller Perspektive ergeben
  • Antworten, die aus den bisher gelesenen Texten zu den gestellten Fragen gefunden wurden
  • Fazit + Welche Antworten fehlen mir noch?

Variante 5: Zeitlicher Ablauf: Vorher – Theorie/Studium – Jetzt – Zukunft?

  • Texteinstieg mit Zitat aus Motivationsschreiben
  • Erlebnisse im Studium / Situationen
  • Theorie / Begriffsdefinition im Studium
  • Stand jetzt: Reflexion
  • Fazit: Aussicht in die Zukunft

Arbeitsentwurf 1.0

In diese Richtung soll meine Fragestellung gehen:

Wie verändert sich die Motivation, etwas zu gestalten/designen von Beginn Studium bis im Beruf?

Wie definiere ich den Designbegriff (heute) für mich? –> Frage nicht nach Inhalt, sondern nach Motivation/Ziel (und wie/ob sich diese verändert)

Wie verändert sich die Motivation eines Designers im Laufe der Ausbildung? (intrinsisch vs. Geld verdienen?)

Wie verändert sich meine Motivation in Bezug auf Design?

Was ist die ursprüngliche Motivation von Designern, die zum Willen führt, etwas zu gestalten? ..Und was macht der Schritt in den Beruf/Professionalität/Ausbildung damit?

——-

Textfragmente:

Wenn man sich auf die Suche nach der Definition des Begriffs „Designer“ macht, streift man unterschiedliche Positionen:

Der Designer ist ein Künstler, er ist ein Planer, ein Designer….  (Quellenangaben)

Ich möchte jedoch versuchen, den Designer nicht nach dem „was er ist“ zu definieren, sondern nach der Motivation für seine Arbeit. (…) Da wäre z.B. die Motivation, Ordnung zu schaffen. Oder ein anderer Designer sieht es als seine Berufung an, die Stimme des Endnutzers bei der Produktentwicklung zu vertreten. (etc. ….)

Und während ich darüber nachdenke, was eigentlich meine Motivation ist, merke ich, wie sich diese während des Studiums (oder auch mit Eintritt ins Berufsleben vielleicht auch) verändert hat oder verändern wird. Ist dem tatsächlich so?

Wenn ich an die Zeit vor dem Studienbeginn an der ZHdK denke, dann erinnere ich mich an mein Motivationsschreiben: „….. “ – ist das meine rohe, ursprüngliche Motivation für Design? Und zeigt es mein Designverständnis?

Inzwischen habe ich viele Texte zum Begriff Design gelesen und verschiedene Ansprüche daran wahrgenommen: … Ökologie, Nutzer, Marketing, Ordnung, … .. mit einigen kann ich mich identifizieren, andere kann ich rational nachvollziehen, aber ich spüre keine wirkliche Berufung darin.

.. Wie weit kann ich mich von meiner Ursprungsmotivation entfernen? vs. Realität… – Zeigt vielleicht erst meine wahre Motivation. Vielleicht lässt sich auch „Motivation 1“ nicht mit „Motivation 2“ (in der Realtität) vergleichen, da es zwei unterschiedliche sind, und sie nebeneinander Bestand haben (dürfen).

Die Frage nach dem Ziel

In der Auseinandersetzung mit den Fragen „Was ist Design?“ und „Was ist ein Designer?“ stösst man auf allerhand verschiedene Ansätze (siehe vorheriger Blogeintrag). Um diese Ansätze einmal für mich neu zu ordnen, zeichnete ich ein Mindmap:

Skizze von Isabell Neumann, Zürich, 8. März 2017, Blau = Theorie/Quellen, Gelb = Rolle, Orange = Motivation/Ziel

Vielleicht lassen sich Designer besser einteilen, wenn man nach den Ambitionen und Zielen fragt (auf dem Mindmap orange markiert), anstatt nach dem „was“? Vielleicht kann man damit seine eigene Zukunftsvision besser beschreiben?

In wie weit können wir in Zukunft die Ziele und den Zweck unserer Designs selbst bestimmen? Vielleicht möchten wir sie gar nicht selbst bestimmen, sondern sind froh, wenn uns die Ziele als Teil einer Design-Aufgabe klar vorgegeben werden?

Wie stark sind Designer ganz einfach vom Marketing und damit im weitesten Sinne vom Kapitalismus abhängig?

Ordnung ist das halbe Leben. Chaos der Rest?

Wenn man das Theoriemodul bei Tido von Oppeln mitzählt, dann beschäftigen wir uns inzwischen seit mindestens drei Wochen mit der Frage, was ein Designer macht. Die unterschiedlichsten Definitionen stehen im Raum:

  • Ein Designer ist ein Handlanger des Marketing. Er folgt den Trends und macht Designs, die sich möglichst gut verkaufen lassen und guten Gewinn bringen.
  • Ein Designer ist der Dienstleister für die Industrie und lässt Technik in einem „schönen Gehäuse“ verschwinden.
  • Designer sind Protagonisten gesellschaftlicher Veränderungen und sollen genau diese Veränderungen gestalten ( Organisationen, Institutionen, politische und wirtschaftliche Strukturen, etc.).
  • Der Designer ist die Stimme des Nutzers: Er vermittelt zwischen dem Hersteller und dem Endnutzer, indem er dessen Bedürfnisse vertritt und das Produkt darauf abstimmt.
  • Designer sind Erfinder.
  • Designer sind Künstler.
  • Designer sind „Planer„: Wenn man nach der Beschreibung in englischen Lexika geht, ist Design lediglich ein Plan oder ein Schema von etwas, das realisiert werden soll.

Es gibt bestimmt noch mehr davon. Und offensichtlich besteht diese Vielfalt an Verständnissen schon seit geraumer Zeit. Ich denke, dass auch jeder Ansatz seine Berechtigung hat und wichtig ist. Die Frage ist jetzt aber, welche Art Designerin möchte ich denn sein? Und in wie fern werde ich mir das überhaupt aussuchen können?

Ich lese gerade die Beschreibungen und möchte am liebsten von jeder ein bisschen etwas sein. Vielleicht klingen die ersten zwei Nennungen am wenigsten autonom? Der gesellschaftliche Protagonist wirkt auf mich etwas einschüchternd. Obwohl ich vermutlich – wäre ich bei meiner ersten Ausbildung geblieben – als Lehrerin eine ziemlich wichtige Rolle als „gesellschaftliche Protagonisten“ gehabt hätte. Jede Lehrperson prägt das Leben ihrer Schüler. Prägt jeder Designer das Leben seiner (End-)Kunden? Möchte ich Leben (bewusst?) prägen?

„Design ist das bewusst Bestreben, sinnvolle Ordnung zu stiften.“ (Papanek, 1972) Dieser Satz hat mich besonders angesprochen. Vielleicht möchte ich einfach „nur“ ordnen. Ich glaube, das kann ich gut.

Kontext zu Text 1: Alles ist gestaltbar – Bauhausideen im Kontext

 

Dies sind die Folien von Fabio und mir zum ersten Text, den wir im Fachseminar gelesen haben. Es war ein Begleittext zur Bauhaus-Ausstellung im Vitra-Museum. Die Ausstellung ist vorbei, aber es können online noch Videos dazu angeschaut werden:

http://www.srf.ch/kultur/kunst/alles-ist-bauhaus

(angesehen, 6.3.2017)

(angesehen, 6.3.2017)