Essayer – versuchen.

Ein Versuch ist’s Wert. In den vergangenen Tagen habe ich mir das eingeredet, dass kein Essayschreiber vom Himmel gefallen ist. Ich jedenfalls nicht. Leicht fiel es mir nicht, jedoch habe ich das Gefühl beim verfassen des Essays doch etwas gelernt zu haben. Ich bin gespannt auf das Feedback und das nächste Semester. Aber erst mal „versuche“ ich mich mit schulfreier Zeit.

Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine

Dunne & Raby: Designer gestalten Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Der Ingenieur gestaltet die Maschine und muss somit nichts mit dem Menschen zu tun haben? Geben Ingenieure diese Verantwortung ab? Ebenfalls ist die Ergonomie kein Thema für sie? Schalten Ingenieure gewissen Themenfelder einfach aus in ihrer Entwicklung? Was passiert, wenn Designer Aspekte ausblenden? Ist schlechtes Design und schlechte Maschinen in der Gesellschaft gleich gestellt? Beides sind Produkte, werden sie auch gleich gewertet?

Vitra Design Museeum, Ausstellung Hello, Robot. Design between Human and Machine

MAS Designingenieur / Innovation

Design und Ingenieur, warum nicht einen neuen Studiengang Designingnieur?

„Designingenieure sind Fachpersonen, die ihre ingenieurwissenschaftlichen Fähigkeiten mit gestalterischen, ästhetischen, benutzerorientierten und wirtschaftlichen Überlegungen sensibel zu verknüpfen wissen und überzeugend vertreten können. Sie setzen die erlangten Designkompetenzen erfolgreich im Produktentwicklungsprozess ein. Sie sind Ansprechpersonen für alle Entwicklungspartner und können sachkundig im interdisziplinären Umfeld handeln und Designprojekte mit interdisziplinären Teams zielgerichtet und kompetent leiten.“

https://www.hslu.ch/de-ch/technik-architektur/weiterbildung/technik/mas-designingenieur/

Hirnhälften

In den Köpfen der klassischen Ingenieurfachrichtungen (Maschinenbau, Elektro, Informatik etc.) ist die Meinung verbreitet, dass Design ein mehr oder weniger notwendiges Übel ist, Zeit frisst und nichts bringt. Etwas überspitzt formuliert können Ingenieure durch ihre starke Ausprägung der linken Hirnhälfte aber gar nichts dafür. Für Leute mit starker Ausprägung der linken Hirnhälfte ist es wichtiger, dass eine Sache technisch funktioniert. Das Aussehen spielt eine weniger grosse Rolle. Wobei auch dieser Punkt, der immer noch in den Köpfen von Ingenieuren steckt, der Designer sei nur für das Aussehen zuständig, so quasi um Dinge, die entwickelt wurden, noch rasch „schön“ zu machen, ihnen definitiv auszuschlagen ist.

 

https://www.mental-austria.com/blog/hemisphaerenmodell-linke-gehirnhaelfte-rechte-gehirnhaelfte/

It depends on…

Drei Experten (2 Ingenieure und 1 Industrial Designer) aus Top-Produkt-Unternehmen in der Diskussion über den Konflikt zwischen Industrial Designern und Ingenieuren.

Fragen, die ich mir notiert habe sind:

  • Wie gut ist gut genug?
  • Muss ein Produkt komfortabel sein?
  • Was soll ein Produkt kommunizieren?
  • Können Designer nicht technisch sein?
  • Was will der Kunde?
  • Was ist die beste Lösung, etwas zu präsentieren?

Mein Fazit: Es kommt darauf an, was für ein Produkt es ist.

eingesehen: 21. Mai 2017, 14.30 Uhr.

Predigt

Spannende Stellen aus Lucius Burkhardt, Unterricht im Umgang mit unlösbaren Problemen, 1994:

»Am Anfang der Bearbeitung einer Aufgabe ist es schwer, das Ziel klar zu benennen. Infolgedessen sammelt die Analyse viel zu viele Daten, die nachher nicht gebraucht werden.«
Diese Situation kommt mir immer wieder bekannt vor, besonders in der Theorie. Jedoch bin ich der Meinung, dass es egal ist, welche Daten man sammelt, in irgendeiner Form bringen sie einen weiter.

»Die Ausführung folgt strikt dem Plan, und die Kontrolle, wenn alles fertig ist, kommt zu spät.«
Dies ist im Designprozess stets ein Problem. Bei langen Projekten holt einen beispielsweise oft die Technologie ein und stundenlange Recherchen müssen durch eine Erkenntnis verworfen werden. Was spannend daran ist, dass ein Produkt nie komplett „ausgeführt“ ist und die Planung endlos weitergetrieben werden kann. 

»Es ist dem Menschen nicht gegeben, das vollkommene Wissen zu erreichen.«
Altbekannt aber meiner Meinung viel zu sehr vernachlässigt. Der Druck in unserer Gesellschaft steigt immer mehr, unterlegen zu sein, wenn man etwas nicht weiss, da man über so viele Mittel verfügt, an Wissen zu gelangen.

Networking

Im Gespräch mit einem Doktoranden in Elektrotechnik und Informationstechnologie generieren sich vielen neue Fragen in meinem Kopf. Wieso sehen sich Ingenieure nie als Designer? Ihre Konzepte und Lösungen sind komplex und fordern Kreativität für Lösungsansätze. Ist dies dieselbe Kreativität, wie wir sie als Designer einsetzen? Für mich macht es keinen Unterschied, oder doch? In seinen Augen ist Design kein Thema in seinem Tätigkeitsbereich. Er erwähnt, dass sie jedoch konkrete Arbeiten auch als Design bezeichnen, wie zum Beispiel das Design einer Leiterplatte. Seine deutliche Aussage, dass er sich nie als Designer sieht, kommt so rüber, dass er auch kein Designer sein möchte. Er hätte keinen Sinn für Ästhetik und befasse sich lieber mit der Funktion eines Produkts. Tut das ein Designer denn nicht?

In seinem Fall ist speziell, dass er nicht an Projekten arbeitet, die mit dem Endnutzer zu tun haben, daher macht er sich auch wenig oder keine Gedanken um die Gestaltung eines Produkts. Als Ingenieur ist die Entwicklung eines Produktes oft ein extrem langer Prozess, bevor die einzelnen Komponenten weiterverwendet werden können. Wenn eine Zusammenarbeit von Design und Technik angestrebt werden möchte, ist in jedem Fall eine Idee die Voraussetzung. Von wem diese kommt, ist nicht entscheidend. Seiner Meinung nach ist es die Idee, die bestimmt, welche Personen an einer Arbeit beteiligt werden sollten. Und jede Idee ist anders, so dass es keine generelle Regelung gibt dafür, ab wenn er eine Zusammenarbeit von Designern und Ingenieuren sinnvoll findet.

Gestern oder morgen, was ist wichtig?

Während dem ich die Texte lese zur Vorbereitung der Designtheorie bin ich stets hin und her gerissen, was nun wichtig ist. Ist es das Leben in der Vergangenheit? Oder die Visionen der Zukunft? Und wenn ja welche?

Bezüglich der Vergangenheit gibt es unendliche Möglichkeiten, sich an etwas zu orientieren. Konzentriert man sich auf Epochen, auf einzelne Stile oder generell Lebensansichten von anderen Personen oder sollte man sich nicht besser darauf konzentrieren, was man bisher gemacht hat und wo man sich persönlich verbessern könnte?

Zur Zukunft gibt es sowieso keine Regeln oder klare Anhaltspunkte. Davon kann jeder denken was er will. Jedoch gibt es auch hier, wenn auch nicht annähernd vergleichbar mit der Vergangenheit, unzählige Varianten, wie wir die Welt künftig anschauen können.

Ich frage mich, welche Informationen sind für einen Designer wichtig? Wo soll er sich informieren, weiterbilden und orientieren? An welche Geschehnisse oder Vermutungen kann und darf man sich halten oder sollte man besser ignorieren?

Ich stelle mir vor, diese Fragen mit dem Vergleich zwischen Designer und Ingenieur zu prüfen. Wer benutzt welche Informationen oder allgemein wer stützt sich auf was und wo gibt es allfällige Überschneidungen.  Vielleicht lassen sich daraus auch klare Parallelen  oder Gegensätze zwischen Designer und Ingenieur eruieren.

Heute habe ich keinen Blog.

Je länger ich es herausschiebe, einen Blogeintrag zu schreiben, desto schlimmer wird es. Mittlerweile vermute ich, dass es wohl seine Gründe hat, wieso ich nicht einfach loslege. Neben meiner Hemmung, Texte von mir zu veröffentlichen könnte es einerseits daran liegen, dass ich mich nicht entscheiden kann, was ich schreiben will oder andererseits weiss ich gar nicht genau, wofür ich mich überhaupt interessiere. Dabei fällt mir auf, nur schon das sind schon zwei Fragen, die ich in 12’000 Zeichen zu beantworten versuchen könnte. Auch wenn Franziska und angeboten hat, ein Thema für uns bereitzustellen, lässt mein Kopf dies irgendwie nicht zu und ich möchte die Herausforderung annehmen und eine eigene Fragenstellung generieren. Wie ich dies anstelle, werde ich wohl herausfinden müssen.

Designtheorie – und was bringt mir das?

Theorie ist für mich oftmals viel einfacher und erstrebenswerter zu verstehen, wenn ich weiss, in welchem Bezug ich das gelernte später anwenden kann. Jedoch stelle ich immer wieder fest, dass anfänglich scheinbar unnützes Wissen später doch interessante Verknüpfungen zwischen verschiedenen Themen herstellen kann. Ich bin also gerne bereit, mehr über Themen in der Designtheorie zu erfahren, die mir vielleicht anfänglich nicht sehr zusagen oder ich nicht ohne weitere Aufwände verstehen kann. Mir ist jedoch wichtig, dass Theorie möglichst klar vermittelt wird und nicht nur im Einzelstudium behandelt wird. Offene Diskussionen in der Klasse finde sehr hilfreich, um schwierige Themen zu behandeln.

Momentan habe ich keine konkrete Vorstellung davon, was in der Designtheorie auf mich zukommt. Ich hoffe, das wird sich im Verlauf des zweiten Semesters ändern.