Und immer wieder Bauhaus

Die erste Textlektüre im Seminar „Grundlagen einer Designtheorie“ stammt aus dem Katalog zur Ausstellung „Das Bauhaus #allesistdesign“ im Vitra Design Museum und beschäftigt sich mit dem Kontext und den Wirkungen der berühmten Institution.

Fragen, die der Essay ausgelöst hat und die im Seminar zur Sprache kamen:

  • warum (jetzt) dieser Hype um das Bauhaus?
  • wie revolutionär war das Bauhaus (wirklich)?
  • (inwiefern / wie / wo / von wem) ist ein „Reload“ des Bauhauses heute möglich?

Die Diskussion verlief auf unterschiedlichen Ebenen und unter Zuhilfenahme unterschiedlicher Thesen, darunter beispielsweise folgende (im Bezug auf die erste Frage):

  • die Entwürfe des Bauhauses überdauern dank ihrer modernen, funktionalen Gestaltung; sie sind zu zeitlosen Klassikern, zu Ikonen geworden und vermögen bis heute zu faszinieren
  • die Ideen des Bauhauses überdauern, da sie Grundlegendes betreffen: Lebensphilosophie und Welthaltung
  • das Bauhaus war eine der ersten institutionalisierten Ausbildungsstätten und ist deshalb so bekannt
  • die Wirkkraft des Bauhauses beruht auf den historischen Umständen, konkret auf seiner Schliessung 1933 und der Emigration vieler Exponenten in die USA; erst im Exil ist das Bauhaus berühmt geworden
  • das Unternehmen Vitra hat als Produzentin vieler Bauhaus-Entwürfe ein genuines Interesse daran, die Schule und ihre Exponenten immer wieder ins Gespräch zu bringen

Weiterführende Lektüre:

Die Wochenzeitung Die Zeit hat zum 2019 anstehenden Bauhaus-Jubiläum ein lesenswertes sechsseitiges Spezial veröffentlicht; darin schreibt beispielsweise Wolfgang Ullrich über den Mythos Wagenfeld-Leuchte.

Im Hinblick auf das oben erwähnte Jubiläum betreibt der Bauhaus Verbund – ein Zusammenschluss deutscher Institutionen und Bundesvertreter – bereits jetzt ein Blog mit vielfältigen Beiträgen inkl. Mitmachoptionen.

Reflexion

Für mich wäre es vermessen zu behaupten, Designtheorie würde die Praxis nur beschreiben. Aber Theorie im Allgemeinen hat genau dieses Bild in der Gesellschaft: Beschreibung dessen was man tut. Das ist langweilig.

Für mich ist Theorie die Reflexion der Praxis. Man fragt sich warum man gewisse Dinge so und nicht anders macht. Man sucht nach Vergleichen, versucht herauszufinden was die Gründe für diese oder jene Phänomene sind. Man versucht die Praxis zu verstehen. Daraus entstehen Diskussionen, die neue Denkweisen, andere Blickwinkel, neue Einsichten erzeugen können. So kann die Theorie auch auf die Praxis Einfluss haben.
Die Praxis ist wiederum die Manifestation der Theorie. Was man durch die Auseinandersetzung mit verschiedenen Reflexionen gelernt hat, manifestiert sich in den weiteren Arbeiten. Erfolgreiche Praxis wird dann wieder in einer Theorie diskutiert und so immer weiter. Theorie und Praxis brauchen einander.

Designtheorie – was soll das sein?

«Ist Design Planung und Entwurf, so ist Design auch die Grundlage jeder menschlichen Tätigkeit.» (Papanek)

Wenn diese Annahme stimmen sollte, so wäre Designtheorie eine Theorie über jede menschliche Tätigkeit. Der Begriff «Designtheorie» ist aufgrund der Tatsache, dass «Design» selbst eine schwammige Definition aufweist ziemlich nichtssagend. Auf Wikipedia ist der Begriff wie folgt definiert: «Designtheorie umfasst Methoden, Strategien, Forschung und Analyse zum Begriff Design.» Man endet schlussendlich wieder bei der Frage, was «Design» eigentlich ist.
Wie soll ich nun die Frage beantworten, «welche Designtheorie mich (nicht) interessiert?».

Designtheorie: weniger ist mehr

Am meisten interessiere ich mich für eine Praxis orientierte Designtheorie, damit das Verständnis einfacher ist. Was ich jedoch nicht so gerne mag ist eine Designtheorie in Form von Texten, welche sehr kompliziert und unverständlich geschrieben sind. Geschmückt mit hunderten von Fremdwörtern, zu welchen man kaum ein Synonym im Internet findet und selbst die Lehrperson keines kennt.

Die Designtheorie finde ich alles in allem sehr spannend. Was waren die Veränderungen im laufe der Zeit? Wann und wieso wurde das Design wichtig oder wie sieht das Design in der Zukunft aus? Dies sind alles Fragen, welche mich sehr intressieren. Nun hoffe ich natürlich, dass die Designtheorie mir eine Antwort auf alle Fragen liefern kann.

Unwissenheit ist kein Segen

Die Aufgabe in diesem Beitrag ist zu beschreiben, welche Designtheorie mich (nicht) interessiert. Dies ist aber nicht so einfach wie ich dachte, denn das Veröffentlichen eines solchen Beitrags würde voraussetzten, dass ich weiss was Designtheorie bedeuten sollte. Da meine Vorstellungen von Designtheorie aber überhaupt nicht mit dem Inhalt des Moduls übereinstimmten, muss ich leider zugeben, dass ich wahrscheinlich nicht weiss was Designtheorie bedeutet.

Dies wirft eine ganz neue Frage auf. Weshalb weiss ich nicht was Designtheorie bedeutet, obwohl ich an einer Fachhochschule Industrial Design studiere? Da ich ganz genau weiss was Theorie ist, bin ich zum Entschluss gekommen, dass der Grund meiner Unwissenheit etwas mit dem Wort „Design“ zutun haben muss. Die Antwort ist meiner Meinung nach folgende. Der Begriff „Design“ ist viel zu unbestimmt, um sich einen für alle relevanten, theoretische Grundlagenunterricht darunter vorstellen zu können. Nach dieser Erkenntnis fragte ich mich weshalb eine solche allgemeine Unwissenheit über dem Wort „Design“ liegt. Nachdem ich dann aber fast wahnsinnig wurde, kam ich zum Entschluss, dass ich mir solche Fragen einfach nicht stellen sollte.

Um diesem Beitrag abschliessend noch einen informativen Aspekt bezüglich der gestellten Aufgabe zu verleihen, würde ich ganz vereinfacht sagen, dass mich diejenige Theorie interessiert, welche ich in meiner Tätigkeit nach dem Studium brauchen kann. Logischerweise steigert sich das Interesse, umso relevanter die Theorie wird.

Design Theorie hat dich angestupst. 1s

Ich kann mir ehrlich gesagt nicht ganz genau vorstellen was mit Designtheorie gemeint ist, so etwas wie eine Anleitung gibt es ja nicht. Ich kann mir vorstellen dass es so etwas wie Grundprinzipien im Design gibt, welche mir einen roten Faden in die Hand geben damit ich ganz gelassen und strukturiert an die Arbeit gehen kann. Ich finde dass die Theorie so ausgerichtet sein sollte, dass sie mich beim Praktischen Arbeiten immer wieder voranstupst.

Sie sollte mir definitiv nicht ins Gesicht schlagen, denn das verwirrt nur und lässt einen für Stunden am Boden liegen. Falls sie das aber trotzdem machen würde, müsste sie mir auch beibringen wie ich danach wieder aufstehen und weitermachen kann.

❀ es interessiert mich ❀ es interessiert mich nicht ❀ es interessiert mich … ❀

Ich habe manchmal das Gefühl als ob es ein kleines Glücksspiel mit mir und den Texten sei.

Ein Glücksspiel mit meiner Tagesform, den aktuellen Interessen, dem Umfeld in welchem ich den Text lese und die Einstellung und Vorurteile die ich zum Text habe.
Was macht einen Text zur Designtheorie spannend?
Eine Lektüre die mich in meinem Lesefluss nicht immer unterbricht und welche mir das Gefühl gibt ‚ich verstehe etwas vom Ganzen‘ das würde ich im moment als spannenden Text bezeichnen.
Alles andere ‚ interessiert mich nicht ‚.

Aber vielleicht liegt es auch einfach nur daran, das ich mich zuwenig mit den Texten auseinandersetze, die Querverweise nicht verstehe und für mich der Zusammenhang und die Relevanz deshalb nicht ersichtlich sind. Um mich möglichst rasch aus dieser unbeholfenen Situation zu befreien und um mir nicht eingestehen zu müssen, dass ich mich vielleicht etwas tiefer mit dem Thema beschäftigen sollte, kategorisiere ich den Text als „nicht interessant“ und wende mich der Lektüre der aktuellen Ausgabe meiner Pendlerzeitung zu.

theoretische Praxis

Was ich mir unter Designtheorie vorstelle, kann ich zu diesem Zeitpunkt nur schwer beschreiben. Ich weiss nur, was ich darunter erwarte und hoffe, zu lernen.
Da ich grundsätzlich das Praktische dem Theoretischen überordne, weil ich persönlich für mein kreatives Schaffen handfeste Beispiele und Modelle brauche, erwarte ich von der Designtheorie einen starken Bezug zur Praxis. Ich will durch theoretisches Denken meinen Horizont, meine Fähigkeiten und die Welt des Designs ergründen. So sollte sich dann ein direkter Bezug in der Praxis/Realität ergeben. Aber vor allem hoffe ich, wird uns dieser Teil unserer Ausbildung einen wertvollen Vorteil, und kein mühsames Laster sein.
Deshalb starte ich unvoreingenommen und gespannt in das neue Semester!

Ich entscheide, ob mir Theorie etwas bringt.

Für mich ist Designtheorie ein sehr weiter Begriff; er umfasst jeden Text, Interview, Artikel oder Film, der sich mit Design beschäftigt. Da ich mich ebenfalls lieber mit einem weiten als mit einem engen Desginbegriff befasse, sind das sehr viele Texte und weiter Quellen.

Natürlich gibt es Texte (wie Obsolenz von Bürdeck), die näher an der Praxis sind als andere (wie Kapitalismus zweinull von Franck). Aber ich denke, dass man, obwohl es bestimmt schwieriger ist, auch aus Texten bei denen nicht auf den ersten Blick ein Zusammenhang mit dem Studium besteht, etwas lernen kann. Ich kann mir sogar vorstellen, dass man sich durch die Mühe, die man aufbringen muss, um einen komplizierteren und nicht praxisbezogenen Text ins eigene Umfeld zu interpretieren, mit Gedanken beschäftigen muss und deshalb Dinge lernt, welche einem sonst entgangen wären. Deshalb mag ich Texte die meine grauen Zellen fordern.

Trotzdem geniesse ich auch Texte, die klare Aussagen enthalten und mir schnell Neues vermitteln und mich somit in noch unbekannten Themen weiterbringen.

Ich glaube, dass es trotz meinem breitgefächertem Interesse, wahrscheinlich Designtheorie gibt, die mich nicht interessiert, aber ich möchte ihr nicht negativ entgegentreten, da ich mich sonst möglichen Erkenntnissen verschliesse.