Auf Schnäppchenjagd

Während dem Schreiben von meinem Essay habe ich mich immer mehr angefangen zu fragen, warum der Mensch das Kaufen liebt und immer alles haben muss. Im Tagesanzeiger habe ich einen Artikel zu diesem Thema gefunden. Hier zwei Auszüge:

«Wo bunte Schilder Tiefstpreise versprechen, stehen die Mädchen Schlange. Sie blättern sich durch die Kleider an den Stangen wie durch bereits gelesene Heftchen. Gefällt ihnen ein Teil, wird ihre Körpersprache eine andere. Wie elektrisiert greifen sie danach, halten es prüfend vor ihren Körper, bitten die Freundin um die erste Meinung. Wird der Kleiderhaufen auf dem Arm schwer, gehts ab in die Garderobe.»

Welche Gründe könnten zu diesem Verhalten führen?

Kleider machen Leute. Ich kann mir vorstellen, dass dieser Satz ein wichtiger Beweggrund für dieses Verhaltensmuster sein könnte. Sich mit Freunden an einem Samstag in der Stadt zu treffen und durch die Läden zu bummeln kann auch ein Freizeitvergnügen sein. Man kauft neue Dinge und hat das Gefühl, sich weiterentwickelt zu haben. Wenn dadurch dann noch ein kurzes Gespräch über das neue Kleidungsstück oder gar ein Lob entsteht, ist das Erfolgserlebnis komplett.

«Sobald alle etwas haben, ist es out, und wir müssen etwas Neues finden.»

Diese Aussage schreit nach Aufmerksamkeit und einem grossen Druck in der Gesellschaft, modisch immer dabei zu bleiben. Ausserdem sind auffällige Klamotten auch ein Statussymbol. Trotz den klaren Modetrends bleibt ein grosser Wunsch nach Individualität. Man darf nie das selbe tragen wie jemand aus dem Kollegenkreis. Dieser Wunsch nach Individualität erfordert eine immense Vielfalt an Modeartikeln, welche nur erreicht werden konnte, dank dem Export der Herstellung in Billiglohnländer.

Da die Kaufkraft heute durch die tieferen Preise gestiegen ist, können sich die Leute mehr Waren kaufen. Gleichzeitig hat dies dazu geführt, dass wir unsere Inflation exportiert haben.

Quelle Artikel: Monica Müller für den Tagesanzeiger, 2014, Ständig auf der Jagd nach Schnäppchen und Stil, abgerufen von http://www.tagesanzeiger.ch/17967529, abgerufen am 18.6.2017

Ein Gedanke zu „Auf Schnäppchenjagd“

  1. Aufgepasst mit Pauschalisierungen! – „… warum der Mensch das Kaufen liebt“: gibt es ihn denn, DEN Menschen? – Ich habe einige Freunde und Bekannte, denen das Kaufen zuwider ist und die den meisten Formen von Konsum bewusst ausweichen inkl. ich selbst. – Keine Menschen? – Was du und die Journalistin schreiben, stimmt vermutlich – für eine bestimmte Gruppe von Menschen, in einer bestimmten Gesellschaft, zu einem bestimmten Zeitpunkt.

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