Das Bauhaus und Ich

Ich denke, dass seit dem Bauhaus immer wieder neue Ideen Aufwind erhielten und in der Gestaltung etwas bewegen konnten. Das Bauhaus masste sich aber an, sich als Allgemeingültig beste Gestaltungsschule hinzustellen, die über andere Urteilen kann, die gültige Massstäbe setzt. Niemand hat das gesagt, aber viele denken es, auch heute noch.
Ich für meinen Teil habe auch meine Vorstellungen davon, was schön ist und was nicht. Aber andere zu lehren, was ich schön finde, kann ich mir nicht vorstellen. Ich würde, wenn ich so eine Instituion aufbauen würde, viel eher darauf achten, dass jeder Gestaltungsschüler seine eigenen Ideen und Prinzipien findet. Das ist viel wertvoller und fördert die Vielfalt der Gestaltung.

Ich finde man soll den Produkten wieder mehr Wert zusprechen. Nicht, dass alles teurer werden soll, im Gegenteil. Wertschätzung gegenüber einem guten Produkt ist heute nicht mehr eine verbreitete Tugend. Wenn man ein Produkt gestaltet, es produziert und verkauft, dann sollte man es selbst kaufen wollen und man sollte es selbst auch haben wollen. Wenn das nicht erfüllt sind, kann das Produkt noch so eine schöne Form haben oder noch so nützlich sein, mir gefällt es nicht. Ich finde ein Produkt schön, wenn ich eine Haltung dahinter spüren kann und nicht nur das Verlangen nach Umsatzsteigerung. Wenn ein Produkt länger hält und man es mehr wertschätzt, fragt man auch eher danach, ob es denn fair produziert sei, oder ob es aus nachhaltigen Rohstoffen gemacht ist. Ich wünsche mir in Zukunft mehr Wertschätzung in der Gestaltung allgemein und ganz besonders im Industrie Design. Ein gutes Massenprodukt kann man ebenso wertschätzen wie ein besonderes Unikat.

Ein Gedanke zu „Das Bauhaus und Ich“

  1. Auch hier: Bildquelle? 🙂 und: Bezug von Bild und Text?
    – Finde ich mögliche Themen deines Essays zwischen den Zeilen? Falls ja, d.h. falls es um Produktbeziehungen und Produktbedeutungen gehen soll, empfehle ich a) ein rasches Einschränken des Themenfelds und b) ein Nachdenken ausgehend von konkreten Beispielen. „Ein Produkt“, „ein gutes Massenprodukt“ ist mir zu abstrakt (der Pappbecher, aus dem ich meinen Kaffee trinke, lässt sich kaum vergleichen mit dem Bergrucksack, dem fast 20jährigen, den ich kürzlich habe reparieren lassen und nicht würde hergeben wollen …) – und auch dir, so meine These, fällt es leichter vom Konkreten her zu denken und zu argumentieren.

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