Ordnung ist das halbe Leben. Chaos der Rest?

Wenn man das Theoriemodul bei Tido von Oppeln mitzählt, dann beschäftigen wir uns inzwischen seit mindestens drei Wochen mit der Frage, was ein Designer macht. Die unterschiedlichsten Definitionen stehen im Raum:

  • Ein Designer ist ein Handlanger des Marketing. Er folgt den Trends und macht Designs, die sich möglichst gut verkaufen lassen und guten Gewinn bringen.
  • Ein Designer ist der Dienstleister für die Industrie und lässt Technik in einem „schönen Gehäuse“ verschwinden.
  • Designer sind Protagonisten gesellschaftlicher Veränderungen und sollen genau diese Veränderungen gestalten ( Organisationen, Institutionen, politische und wirtschaftliche Strukturen, etc.).
  • Der Designer ist die Stimme des Nutzers: Er vermittelt zwischen dem Hersteller und dem Endnutzer, indem er dessen Bedürfnisse vertritt und das Produkt darauf abstimmt.
  • Designer sind Erfinder.
  • Designer sind Künstler.
  • Designer sind „Planer„: Wenn man nach der Beschreibung in englischen Lexika geht, ist Design lediglich ein Plan oder ein Schema von etwas, das realisiert werden soll.

Es gibt bestimmt noch mehr davon. Und offensichtlich besteht diese Vielfalt an Verständnissen schon seit geraumer Zeit. Ich denke, dass auch jeder Ansatz seine Berechtigung hat und wichtig ist. Die Frage ist jetzt aber, welche Art Designerin möchte ich denn sein? Und in wie fern werde ich mir das überhaupt aussuchen können?

Ich lese gerade die Beschreibungen und möchte am liebsten von jeder ein bisschen etwas sein. Vielleicht klingen die ersten zwei Nennungen am wenigsten autonom? Der gesellschaftliche Protagonist wirkt auf mich etwas einschüchternd. Obwohl ich vermutlich – wäre ich bei meiner ersten Ausbildung geblieben – als Lehrerin eine ziemlich wichtige Rolle als „gesellschaftliche Protagonisten“ gehabt hätte. Jede Lehrperson prägt das Leben ihrer Schüler. Prägt jeder Designer das Leben seiner (End-)Kunden? Möchte ich Leben (bewusst?) prägen?

„Design ist das bewusst Bestreben, sinnvolle Ordnung zu stiften.“ (Papanek, 1972) Dieser Satz hat mich besonders angesprochen. Vielleicht möchte ich einfach „nur“ ordnen. Ich glaube, das kann ich gut.

Ein Gedanke zu „Ordnung ist das halbe Leben. Chaos der Rest?“

  1. Damit hast du bereits ein Themenfeld und kannst damit beginnen weiter einzugrenzen, Material zu suchen, mit dem du in deinem Essay arbeiten willst, und erste (Hypo-)Thesen zu formulieren.

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