Design sieht mehr als eine Fliege

Im Mittelpunkt stehen die Wechselwirkungen zwischen Designpraxis und Designtheorie, der Übergang von der funktionalen Betrachtung der Produkte hin zu den produktsprachlichen bzw. produktsemantischen Funktionen, oder anders gesagt: „From Function to Meaning“.

– Bernhard Bürdek, Persönl. Website

Dieses Zitat hat sehr viele verschiedene Aussagen, vielleicht spricht es mich auch deshalb an. Gutes Design entsteht nur im richtigen Gleichgewicht von Praxis und Theorie bzw. wie im Zitat, der Übergang dessen.

Bei Bürdek ist dieser Übergang aber nicht genau so wie ich ihn mir vorstelle. Mir scheint dass sein Lebenslauf etliche Leitungen, Gründungen und Dozeduren aufzeigt. Den Übergang hat er mit dem schreiben von Büchern, wo er seine wahrscheinlich sehr weit gestreuten Eindrücke der „Praxis“ reflektieren kann. Ich finde deshalb, dass in seinem Falle das Gleichgewicht bzw. der Übergang sehr kompatibel ist.

Design hat so viele Facetten, und zwar in alle Richtungen.

„Theorie ohne Praxis ist leer, Praxis ohne Theorie ist blind“
nach Immanuel Kant (1787)

Ein anderes Zitat auf Bürdeks Website unterstreicht diese Haltung nochmal. Ich finde das Spannend, Kant hatte diese Haltung bereits vor mehr als 200 Jahren, er war ja auch eher ein Denker bzw. Philosoph. Unter Praxis verstehe ich aber Handwerk, im Design wird ja Gestaltet, also Materielle Praxis. Wie gesagt gibt aber sehr viele Faccetten, die Leitung  von Projekten gehört schliesslich auch zum grossen und ganzen, und kann auch als Praxis angesehen werden.

2 Gedanken zu „Design sieht mehr als eine Fliege“

  1. Zunächst eine formale Frage: Handelt es sich bei dem ersten Abschnitt um ein Zitat? Falls ja, bitte in Anführungszeichen setzen und zur besseren Kenntlichkeit eine andere Schrift brauchen (oder die Funktion „Zitat“, die WordPress zur Verfügung stellt.
    Zum Inhaltlichen: Einen Essay über das Verhältnis von Praxis und Theorie, Praktiker*innen und Theoretiker*innen würde ich sehr gerne lesen! Wahrscheinlich müsstest du am Anfang definieren, was die Begriffe meinen. Für mich z.B. ist das Schreiben eine Praxis, keine Theorie 🙂 – Im Design ist es ja teilweise ähnlich wie z.B. in der Literatur: Die Schriftsteller schreiben Romane und die Germanisten und Kritiker die Theorien dazu.

  2. Okay, das klingt nach einer Lösung. Ich habe mich auch gefragt wie ich es am besten machen könnte weil im Zitat ja schon ein Zitat vorkommt. Werde das gleich noch korrigieren.

    Zum Essay: Ich habe diesen Blogeintrag geschrieben um meine Reflexion zum Vortrag über Bürdek / Funktionalismus festzuhalten, eigentlich arbeite ich ja am Zeitstrahl, ich dachte dass ich ihn darüber mache da wir Anfangs nicht wirklich viel zu schreiben hatten.. Ich bin aber auch deiner Meinung, ich finde die Schnittstelle sehr interessant und finde das Thema, ob es so etwas wie ein Gleichgewicht gibt/geben könnte, sehr interessant.
    Und ja, theoretisch ist das schreiben und denken auch Praxis, aber mehr im Sinne der theoretischen Praxis hinter/neben/vor der Praxis, oder die Praxis der Praxis, schlussendlich muss ich dir aber recht geben, weil das sonst eine Prinzipiendiskussion wird und uns nirgends weiterbringt.

    Wenn das schreiben über Design aber auch Praxis ist, was ist denn überhaupt Designtheorie?
    Darüber zu Reden oder nachzudenken finde ich nämlich auch sehr Praxisorientiert.

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