Was soll denn Design?

Studierende, Dezente wie auch freischaffende Designer ausserhalb des Mikrokosmos namens ZHdK, sprechen oft von der wichtigen und grundlegenden Fähigkeit des Verstehens übergeordneter Zusammenhängen. Verbindungen oder Gemeinsamkeiten verschiedener Themen und Bereiche, welche zu einer neuen Überlegung, Beobachtung und schlussendlich einem neuen Produkt führt. Dabei ist nicht das fünfzehnte Model einer Kaffeemaschine gemeint. Auch nicht der noch intelligenter, digitale Lebensassistent, welche unsere Gesellschaft auf ein neues Level der paradoxen, sozialen Vereinsamung hebt. Vielmehr verstehe ich darunter übergeordnete, sehr abstrakte und einflussreiche Verflechtungen zwischen individuellem Bedürfnissen, gesellschaftlichen Problemen und soziokulturellen, globalen Entwicklungen.

Gut durchdachte Produkte, welche Funktionalität und Ästhetik in Einklang bringen, schätze ich sehr. Auch ihre vielleicht sehr technischen Produktionsprozesse und die dazu notwenigen Maschinen und Werkzeuge faszinieren mich und noch interessanter empfinge ich die Vorstellungen, wohin diese einzelnen Bereiche und Produkte uns wohl hinbringen werden. Gesamtheitlich betrachtet erachte ich es jedoch als wichtigster Punkt, weshalb wir uns mit einer Materie beschäftigen und welches Potenzial sie uns als Gesellschaft ermöglichte bzw. bringen könnten? Diese Betrachtungsweise führt gezwungenermassen zu Fragen wie: Welche Optionen besitzen Designer und welche Verantwortung tragen sie? Welche Diskurse werden um die Erweiterung des Designbegriffs geführt und wie sieht die Zukunft des Designs aus? Diese Fragen, werden im Buch Social Design – Gestalten für die Transformation der Gesellschaft von Claudia Ganz ergründet. Für mich ein Interessenfeld, das grundlegender für Design nicht sein könnte.

Ein Gedanke zu „Was soll denn Design?“

  1. Jetzt komme ich daher wie die alte Fasnacht mit meinen Kommentar, weil du ja inzwischen weitergedacht und weitergeschrieben hast … Bei der Lektüre von diesem Beitrag kommt mir die Kaffeemaschine Zuriga in den Sinn: https://www.zuriga.ch/ und http://www.kreativkonsum.com/zuriga, gestaltet von zwei VID-Absolvent*innen. Die Beschreibung und Analyse eines solchen Entwurfs, kombiniert mit Einsichten aus der Lektüre von Ganz‘ Buch gäbe schon mehr als genug Material für den Essay.

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