Radioactive Plastic Food?

Plastik umgibt uns überall im täglichen Leben, seien es die unzählbaren Verpackungen, Kleider oder die tagtäglichen Verbrauchsgegenstände. Ohne Plastik würde die Welt heute ganz anders aussehen. Seit seiner Erfindung ist es aber gar nicht mehr möglich, ohne ihn auszukommen. Kein anderes Material bietet ein so grosses Anwendungsspektrum wie plastik, man kann ihn in allen Variationen, ob hart oder weich, geschäumt oder gespritzt, alles ist möglich.

Der hohe Verbrauch, vor allem in der Verpackungsindustrie, birgt aber auch seine Schattenseiten. Aufgrund von Unwissenheit und Achtlosigkeit wird Plastik überall auf der Welt in die Meere und in die Natur geworfen oder verbrannt.

In Brasilien wurden Anfang dieses Jahres 9 neue Bakterienstämme entdeckt (1.), welche Polyethylen (PE) auf unterschiedliche Arten “verdauen” können. So werden die langen Polymer-Ketten aufgeschnitten, verändert und zu neuen Stoffen zusammengesetzt.

Ende 2014 wurden auch Bakterien gefunden (2.) die in hoch alkalinen oder auch radioaktiven Umgebungen überleben können. Diese Bakterien haben sich aber erst in den letzten paar Jahrzehnten so entwickelt, sie können ihren Metabolismus zB. in einer luftarmen Umgebung wechseln und Stoffe wie eisen oder Nitrat zur Energieproduktion verwenden.

Nach weiteren Recherchen stiess ich auch auf bereits durchgeführte Experimente mit Bakterien welche nach Ölkatastrophen eingesetzt wurden und auch positive Ergebnisse boten.

Ich habe auch von Putzmittel gehört, welche mit Bakterien angereichert sind und Innenflächen länger vor staub beschützen sollten weil sie diesen essen. Quellen dazu konnte ich leider keine finden.

Ist dies eine Lösung für die ganzen Recycling- und Müllprobleme oder braut sich hier die nächste Menschheitssünde auf?

Vielleicht werden wir schon ziemlich bald in etlichen neuen Symbiosen mit Bakterien zusammen leben. So wird es das Bacto-Wash gel geben, welches den Körper mit natürlichen Bakterien anreichert und die natürliche Hautflora unterstützt. So sind wir noch besser vor Infektionengeschützt, bzw. werden wir dann die “natürlichen” vorgesehenen Abwehrsysteme wiederhergestellt haben. Diese Bacto-Wash gels können dann natürlich je nach belieben oder Aufenthaltsort auch geändert werden, zum Beispiel um den tödlichen Insekten im Land x unschmackhaft zu sein. Unsere Strassen, Häuser und Alltagsgegenstände werden alle auch von Mikroorganismen in Symbiose geputzt und zivilisiert gehalten. Möglicherweise werden es Bakterien den Menschen ermöglichen, Cellulose oder ganz andere Stoffe aus der Natur in Energie umzuwandeln. Vielleicht sogar direkt unseren Abfall? Klingt absurd, aber ganz Biochemisch gesehen geschieht dies sowieso schon seit Tag 0, die Welt funktioniert als ganzes Ökosystem, wo sich alle Stoffe in ständigem Kreislauf befinden.

 

Internet-Quellen:

1. Brazilian Cerrado soil reveals an untapped microbial potential for unpretreated polyethylene biodegradation:

http://apps.webofknowledge.com/full_record.do?product=MEDLINE&search_mode=GeneralSearch&qid=1&SID=X1ylfTiQmINnxkX4eGZ&page=1&doc=3 (vom 19.Mai 2017)

2. Scientists discover hazardous waste-eating bacteria:

http://www.manchester.ac.uk/discover/news/scientists-discover-hazardous-waste-eating-bacteria/ (vom 19.Mai)

3. Bio-remediation – a practical tool for oil clean-ups:

http://ikanmedia.tv/bioremediation-a-practical-tool-for-oil-clean-ups/ (vom 21.Mai)

4. Scientists Just Discovered Plastic-Eating Bacteria That Can Break Down PET:

https://www.sciencealert.com/new-plastic-munching-bacteria-could-fuel-a-recycling-revolution (vom 21.Mai)

Ein Gedanke zu „Radioactive Plastic Food?“

  1. Danke für diese Zusammenfassung deiner Recherchen! Da ist ein Haufen Fragen drin, nicht nur im Bezug auf die konkreten Themen „Kunststoff“ und „Technologische Innovation mit Mikroorganismen“, sondern auch im Bezug auf die Möglichkeit Zukunft zu denken. Vielleicht ist es für dich auch spannend mal alte Science-Fiction-Filme anzuschauen. Daraus, wie die Zukunft – also unsere aktuelle Gegenswart – vor 50 Jahren gedacht wurde, können wir viel lernen, denke ich. – Ausgehtipp noch bis Ende Monat: http://xenix.ch/programm/mai-2017/big-data (die alten Beispiele laufen leider nicht mehr … aber gibt es sicher alles online 🙂

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