Von der Uni zur Hochschule

Ich glaube viele Leute denken es ist ein Abstieg von der Uni an die „Kunsti“ wie sie es dann nennen. Wenn mich Leute fragen wo ich denn studiere und ich darauf antworte: „a dä ZHdK“ kommen nicht selten Kommentare wie „ah, du bisch dämfall eine vo däne Künschtler?!“ oder „fädiensch da überhaupt Gäld?“. Ich denke allein der Stellenwert von einer Kunsthochschule ist nicht der selbe wie der einer Universität.

Tatsächlich sind, obwohl es eigentlich nach einem nicht so grossen Unterschied klingen mag, die Universität Zürich und die ZHdK doch sehr verschieden. Wenn ich diese beiden Institutionen, welche ich erlebe, oder erlebt habe, vergleichen müsste, könnte ich vermutlich ganze Bücher schreiben. Die essentielle Aufgabe, für beide Institutionen lautet jedoch gleich: Es soll Menschen auf Ihrem Berufsweg und die Wissenschaften mit neuen Errungenschaften weiter bringen.

In meinem letzten Beitrag habe ich geschrieben, dass ich das Gefühl habe, nur an der Oberfläche von Themen zu kratzen, und nicht tief in die Materie einzutauchen. Und daraus schliesse ich, dass ich nach meinem Bachelor noch gar nicht berufstauglich bin. Wenn ich es aber mit meiner Freundin vergleiche, welche Geografie an der Universität abgeschlossen und danach ein Praktikum absolviert hat, in welchem sie sich erst nach neun Monaten langsam befähigt sah sich bei richtigen Projekten zu beteiligen, ist der Unterschied von Uni und Hochschule doch nicht so extrem wie gedacht.

Ein Gedanke zu „Von der Uni zur Hochschule“

  1. Mit deinem Vergleich respektive mit den Folgerungen daraus bin ich nur teilweise einverstanden. Ursprünglich hatte die Universität nicht zum Ziel Berufe auszubilden, sondern Forschende und Wissenschaftler; sie war also nicht anwendungs- sondern grundlagenorientiert. Eine Kunstakademie hatte ihrerseits zum Ziel Persönlichkeiten auszubilden. Unter den Bedingungen von Bologna im frühen 21. Jahrhundert hat sich da einiges geändert, doch würde ich nach wie vor dafür halten, dass die beiden Bildungsinstitutionen andere Ziele verfolgen (sollten) und insofern auch nicht vergleichbar sind. Zur Berufsbefähigung: Ein doch beachtlicher Teil unserer BA-Absolvent*innen findet nach dem Studium innerhalb von wenigen Wochen oder Monaten eine Anstellung – vielleicht nicht, weil die Oberfläche untertaucht worden wäre, wie du es dir wünschst, sondern einfach weil sie über gute Skills verfügen (Handrendering, CAD, Modellbau …). Ob das so gut ist oder nicht, wäre eine andere Diskussion …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert