halb so gut, dafür selbst gemacht

Wieso gibt man sich mit halb perfektem Selbstgemachtem ab, wenn man auch vom Profi gefertigtes haben kann. Genau so geht es mir auch mit dem Bier brauen. Ich braue mein eigenes Bier bei mir zu Hause in der Küche. Craftbeer ist teuer und so habe ich mir gedacht, das kann ich auch selber. 23 Liter maximal ist die Ausbeute von ca. 3 Tagen Arbeit. Ich erweitere ständig meine Brauutensilien und gebe Geld für spezielle PVC Schläuche und seltene Hefen aus aller Welt aus. Wenn ich es mittlerweile anschaue, kann der finanzielle Aspekt kaum mehr als Grund für mein Hobby sein. Wieso erspare ich mir diese Arbeit also nicht, wenn ich auch in speziellen Läden gute Biere bekomme? Für mich ist es vor allem die Freude am ausprobieren. Wie verändert sich mein Produkt, wenn ich Nuancen verändere oder verschiedene Hefen zum vergären verwende. Es ist der Bezug der sich völlig verändert durch die Handarbeit. Der Stolz, wenn ich wieder einmal ein richtig leckeres Bier hinbekommen habe, genauso wie der Frust, wenn es mir nicht so gelingt, wie ich es mir vorgestellt habe, machen die Arbeit aus. Diese persönliche Bezug zu einem Objekt oder Produkt lässt mich Geld und Zeit zu verschwenden, die ich auch anders einsetzten könnte. Wobei, ist es denn verschwendete Zeit, wenn es einem Freude bereitet? Wohl kaum.

Ein Gedanke zu „halb so gut, dafür selbst gemacht“

  1. Schöne Wendungen im Kopf – etwa so stelle ich mir das Nachdenken auf Papier respektive mit der Tastatur vor. Schön auch das konkrete Beispiel. Ausgehend davon kannst du weitere Kontexte erschliessen.

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