Was ist Design?

Diese Frage höre ich meistens, wenn ich erkläre was ich studiere. Wenn ich viel Zeit hätte würde ich womöglich etwas ausholen, aber so weit wie Victor Papanek in seinem Aufsatz: „Was ist Design“ würde ich nicht gehen. Er zerlegt diese Frage in viele kleine Teile und kümmert sich nicht gross darum, wenn jemand wegen zu viel Ausführlichkeit und zu vielen Fremdwörern nicht weiterlesen mag.

Alle Menschen sind Designer. Design ist das bewusste bestreben sinvolle Ordnung zu stiften. Design muss sinvoll sein. Soll es gut aussehen oder etwas taugen?

Das sind alles Sätze, die im ersten Teil des Textes vorkommen. Sie sind sehr radikal und haben die Eigenart, sich leicht im Gedächtnis festzusetzen. Im zweiten Teil erklärt Papanek seinen sogenannten „Funktionskomplex“, er besteht aus den sechs Teilen

„Methode, Verwendung, Bedürfnis, Telesis, Assoziation, Ästhetik“

Der Autor erklärt diese Sechs Teile des Funktionskomplexes und Ihre Beziehungen untereinander, nennt Beispiele und bemüht sich darum verstanden zu werden. Ich verstehe nicht, weshalb er sich die Mühe macht, seine Gedankengänge derart detailliert darzustellen, wenn sie doch so schwer verständlich sind. Wollte er nicht den Leuten erklären was Design ist? Wenn ich den Text lese verstehe ich die einzelnen Erläuterungen einigermassen und habe während dem lesen das Gefühl ich verstünde ihn. Nach dem dritten der sechs Teile des Funktionskomplexes hingegen habe ich immer öfter mühe zusammenhänge herzustellen, eine Aussage zu finden und langweile mich teilweise. Am Ende weiss ich nicht mehr was Victor Papanek mir eigentlich mitteilen wollte.

Was ich sehr gut verstehe ist seine Wut auf all die nutzlosen, schlecht designten Produkte und deren Designer. Sie ist anscheinend in all seinen Texten zu finden und ich empfinde diese Wut auch! Schade ist nur, dass dies das einzige ist was ich in diesem Text verstehen und nachempfinden konnte.

Ein Gedanke zu „Was ist Design?“

  1. Ich fand die Lektüre von „Design for the Real World“ auch ein wenig anstrengend, habe allerdings nicht im Detail versucht alles zu verstehen, sondern den Text eher als historisches Dokument gelesen. Papanek ist für mich als Zeitzeuge, als einer, der in einem bestimmten Moment neue Dinge sagt, interessant und wichtig, nicht weil er etwas sagt, das (mir) heute noch taugt. Abgesehen davon, dass ich mit seiner Pauschalthese nicht einverstanden bin. Nur weil – vermutlich – alle Menschen gestalterisches Potenzial haben, sind noch lange nicht alle Menschen Designer*innen.

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