Fazit 2. Semester

Jetzt, wo die letzte Pendenz erledigt wurde, ist es Zeit für ein Fazit.

Wie schon auch das erste Semester hat mir auch das Zweite sehr gefallen. Der Fokus wurde zwar leider ein wenig weg von der Werkstatt geleitet, doch die erlernten Skills machen mir sehr Spass anzuwenden. Schlussendlich ist ja unsere Vielseitigkeit unser wertvollstes Gut.

Ich freue mich jetzt schon auf das dritte Semester obwohl ich nur ungern feststelle, dass ein Drittel unseres Studiums bereits vorbei ist.

Der Essay ist fertig!

Eigentlich war das Erstellen nur halb so wild, wie ich mir vorgestellt habe. Wenn das Thema und die Lektüren einem entsprechen und interessieren, geht es plötzlich schnell voran. Ich habe doch einiges gelernt als ich mich mit dem Themengebiet der Nachhaltigkeit genauer befasst habe. Ich hoffe, ich kann in zukünftigen Modulen das eine oder andere angeeignete Wissen anwenden.

Jetzt noch ein Fazit zum zweiten Semester schreiben, und dann ist es geschafft!

Verantwortung

Vor zwei Wochen haben wir eine Lektüre von Roland Barthes zusammen in der Klasse gelesen zum Thema Kunststoff, im Rahmen unseres Projektes mit Emmi. Er beschreibt den Kunststoff als ein alltägliches Material, welches nicht versucht ein teures oder seltenes Material zu imitieren, sondern sich schon durch seine Allgegenwärtigkeit in unserem Alltag durchgesetzt hat. Wenn man sich dich Reichweite vergegenwärtigt, in welcher wir heute von Kunststoff umgeben und abhängig sind. Es wird schnell klar. Man könnte sich den Kunststoff gar nicht wegdenken, so tief ist er in unserem Lebensstandard verankert. Dies hat in der Klasse zu einer kleinen Diskussion geführt, bei der es um die Verantwortung bezüglich der Entsorgung des Kunststoff handelte. Wenn also jemand seinen Abfall auf den Boden Wirft, ist meiner Meinung der Verbraucher alleine daran schuld. Ein Vergleich wäre z.B. wenn jemand etwas verliert und wenn jemand etwas absichtlich zu Boden fallen lässt. Wenn jemand z.B. Geld auf der Strassen verliert, freut sich der nächste der findet und die Schuld geht ganz an den, welcher sein Geld verloren hat. Niemand kommt auf die Idee, die Firma zu verklagen welche das Geld prägt. Dasselbe nun mit dem Emmi-Becher. Der Abfall liegt auf dem Boden und niemand hebt ihn auf, weil es nun sich um Abfall handelt. Aber der Abfall sollte gar nicht auf dem Boden liegen. Wie der Verbraucher mit dem Produkt umgeht, liegt in der Verantwortung des Verbrauchers. Ausnahme wäre, wenn das Produkt eine spezielle Entsorgung vorschreibt, wie z.B. Batterien die nicht selber entnommen werden können; dann müsste die Firma eine Stelle für die Entsorgung ihrer Produkte einrichten. Aber bei einem Kunststoffbecher nicht.

Zwei 100W Solarpanels bräuchte ich…

…und einen MPPT Chargecontroller, zehn 10AH Golf-Cart Batterien und einen Wechselrichter.

Mit diesen Utensilien und ca. 4 Sonnenstunden pro Tag, könnte ich Täglich

  • 2h mein Handy laden
  • 5h am Laptop arbeiten
  • 1h E-Gitarre spielen
  • 3h einen Externen Monitor betreiben
  • 3h Musik über eine Hi-Fi-Anlage hören
  • Und 3h drei LED Glühbirnen zum Leuchten bringen

Ich habe versucht, eine Excel-Tabelle zu erstellen, in der man seine gewünschten Verbraucher, die Benutzungsdauer und Anzahl Sonnenstunden eintragen kann um herauszufinden, wie gross eine Solaranlage dimensioniert werden müsste. Natürlich ist sie nicht 100% akkurat, aber sie taugt für mich, um ein Gefühl zu entwickeln was nur schon für eine Anlage notwendig wäre, um diese wenigen Verbraucher zu betreiben.

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=G8YcFNGauoY

Weise Worte

Während dem Schreiben des Essays stiess ich auf einen Textabschnitt, welcher nun ein beinahe perfektes Fazit für mein Essay darstellt.

«Designer können vielleicht Lösungen für komplexe Probleme, welche die Menschheit erschaffen hat, finden, aber sie alleine können die ökologischen Design-Probleme nicht lösen. Sachbearbeiter entscheiden was umgesetzt wird. Regierungen erstellen die Regeln und der globale Markt läuft weiter. In jedem Moment treffen wir Entscheidungen, was wir kaufen, was wir verlangen, was wir reparieren und was wir nicht konsumieren.»

(Aus dem Englischen übersetzt, Buch: «Worldchanging – A User’s Guide to the 21st Century»)

 

 

Der Abgabetermin naht

Nach einem zeitintensiven Schlussspurt des 2. Semesters und dem dringend nachgeholten Schlaf haben wir nun Zeit, um uns ein wenig dem Essay zuzuwenden. Zum Glück wurde der Abgabetermin um eine Woche verschoben. Denn während den Modulen blieb wirklich nicht viel Zeit übrig, um sich genügend ausgiebig mit dem Essay zu befassen. So konnten wir uns voll und ganz auf das Emmi-Modul konzentrieren und es gut abschliessen.

Ich befasse mich im Essay mit der Frage:

Was kann ein Industriedesigner für eine Zukunft beitragen, in welcher wir nachhaltiger leben und wo liegen die Grenzen?

Nachhaltigkeit im Design und auch im Alltag ist mir wichtig und beschäftigt mich in letzter Zeit vermehrt. Viele Informationen konnte ich aus der Pflichtliteratur «Worldchanging – A User’s Guide to the 21st Century» entnehmen. Es ist zwar ein grosses Buch und dies schreckt lesescheue ID Studenten wie mich auf den ersten Blick sicherlich ein wenig ab, aber es war sehr spannend sich in die einzelnen Kapitel einzulesen. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der sich für eine nachhaltige Zukunft interessiert.

Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine

Dunne & Raby: Designer gestalten Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Der Ingenieur gestaltet die Maschine und muss somit nichts mit dem Menschen zu tun haben? Geben Ingenieure diese Verantwortung ab? Ebenfalls ist die Ergonomie kein Thema für sie? Schalten Ingenieure gewissen Themenfelder einfach aus in ihrer Entwicklung? Was passiert, wenn Designer Aspekte ausblenden? Ist schlechtes Design und schlechte Maschinen in der Gesellschaft gleich gestellt? Beides sind Produkte, werden sie auch gleich gewertet?

Vitra Design Museeum, Ausstellung Hello, Robot. Design between Human and Machine

MAS Designingenieur / Innovation

Design und Ingenieur, warum nicht einen neuen Studiengang Designingnieur?

„Designingenieure sind Fachpersonen, die ihre ingenieurwissenschaftlichen Fähigkeiten mit gestalterischen, ästhetischen, benutzerorientierten und wirtschaftlichen Überlegungen sensibel zu verknüpfen wissen und überzeugend vertreten können. Sie setzen die erlangten Designkompetenzen erfolgreich im Produktentwicklungsprozess ein. Sie sind Ansprechpersonen für alle Entwicklungspartner und können sachkundig im interdisziplinären Umfeld handeln und Designprojekte mit interdisziplinären Teams zielgerichtet und kompetent leiten.“

https://www.hslu.ch/de-ch/technik-architektur/weiterbildung/technik/mas-designingenieur/

Was bedeutet die D.I.Y. Bewegung für den Industriedesigner

Szenario:

Mario und Sandra Muster sind um die 30 Jahre und ziehen in Ihre erste gemeinsame Wohnung. Weil es eine alte Wohnung ist und es doch einiges zu tun gibt, wollen sie Geld sparen und ihre Möbel und Schränke selber schreinern. Sie gehen in den Baumarkt und kaufen Material und Werkzeuge, um sich ihre ganz individuelle Wohnung einzurichten, denn ein wenig spezieller als IKEA sollte es schliesslich schon sein.

Wo kommt hier der Schreiner und der Designer ins Spiel? Genau diese werden mit der D.I.Y. Mentalität übergangen, und die lokalen Büros welche auf solche Paare wie Mario und Sandra angewiesen wären stehen ohne Arbeit da. So verdienen sich riesige Baumärkte das Geld, welche auch hätte in ein lokales Geschäft hätte einfliessen können.

Was muss also der Produktdesigner ändern, wenn er trotzdem mit seinem Geschäft erfolg haben will? Es ist nicht damit getan, etwas besseres anzubieten, was teuerer ist. Er muss bessere Konzepte haben, etwas anbieten, was der einfach Hobbyhandwerker nicht kann. Dies kann beispielsweise durch grössere Produktion, was den Preis pro Stück drücken mag, durch spezielle Verfahren, oder einzigartige Materialien unnachahmbare Produkte anbieten. Und wenn man als Industriedesigner nichts besseres als ein durchschnittlicher Hobbybastler anbieten kann, ist man vermutlich in der falschen Berufsgruppe.

halb so gut, dafür selbst gemacht

Wieso gibt man sich mit halb perfektem Selbstgemachtem ab, wenn man auch vom Profi gefertigtes haben kann. Genau so geht es mir auch mit dem Bier brauen. Ich braue mein eigenes Bier bei mir zu Hause in der Küche. Craftbeer ist teuer und so habe ich mir gedacht, das kann ich auch selber. 23 Liter maximal ist die Ausbeute von ca. 3 Tagen Arbeit. Ich erweitere ständig meine Brauutensilien und gebe Geld für spezielle PVC Schläuche und seltene Hefen aus aller Welt aus. Wenn ich es mittlerweile anschaue, kann der finanzielle Aspekt kaum mehr als Grund für mein Hobby sein. Wieso erspare ich mir diese Arbeit also nicht, wenn ich auch in speziellen Läden gute Biere bekomme? Für mich ist es vor allem die Freude am ausprobieren. Wie verändert sich mein Produkt, wenn ich Nuancen verändere oder verschiedene Hefen zum vergären verwende. Es ist der Bezug der sich völlig verändert durch die Handarbeit. Der Stolz, wenn ich wieder einmal ein richtig leckeres Bier hinbekommen habe, genauso wie der Frust, wenn es mir nicht so gelingt, wie ich es mir vorgestellt habe, machen die Arbeit aus. Diese persönliche Bezug zu einem Objekt oder Produkt lässt mich Geld und Zeit zu verschwenden, die ich auch anders einsetzten könnte. Wobei, ist es denn verschwendete Zeit, wenn es einem Freude bereitet? Wohl kaum.